Sie sind hier: Home > Neues & Termine > Nachrichtenarchiv
12.12.2011

Wo Glauben verloren geht, sind Werte in Gefahr

"Werte sind kein Luxus!" - dies war die zentrale Aussage eines Impulsreferates von Dr. Wolfgang Gern beim Neujahrsempfang der Dekanate sowie des Diakonischen Werkes Dillenburg-Herborn...

Im Theologischen Seminar der EKHN, dem Schloss Herborn, hatte am vergangenen Freitag der Dillenburger Dekan Roland Jaeckle rund 100 Gäste verschiedener kirchlicher Organisationen sowie Vertreter des öffentlichen Lebens begrüßen dürfen.

 

Im Rahmen des Neujahrsempfanges, zu dem die beiden Dekanate und das Diakonische Werk zu Beginn des neuen Kirchenjahres gemeinsam eingeladen hatten, betonte Jaeckle, dass man diesen Abend nutzen und das Gespräch mit vielen gesellschaftlichen Gruppen und Institutionen suchen wolle. Der Dialog sei notwendig, da sich gerade in letzter Zeit immer mehr Menschen an die Kirchen wendeten, um Antworten auf drängende Fragen der Gegenwart zu bekommen.

 

Zudem müssten die Kirchen selbst die Frage stellen, welche Kernanliegen ihnen künftig wichtig sind und ob die aktuellen Krisen in der Welt ihre Positionen in Frage stellten. Dabei gehe es um Themen wie die Präimplantationsdiagnostik, den Rechtsradikalismus, das Auseinanderklaffen der so genannten gesellschaftlichen Schere oder das Altern in Würde.

 

Und weil Dr. Wolfgang Gern nicht nur Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werkes in Hessen und Nassau, sondern auch Sprecher der nationalen Armutskonferenz sei, erwarteten die Gastgeber und Gäste von ihm Antworten. "Wo Glauben verloren geht, sind auch Werte in Gefahr", warnte Gern zu Beginn seiner Rede. Die Vermittlung und Akzeptanz von Werten sei vor allem eine Frage der persönlichen Haltung, betonte er. Dabei sprach er auch die Mitarbeiter der kirchlichen Institutionen an, die sich immer wieder fragen müssten, ob sie ihre Arbeit "nur als Job" betrachteten oder echtes Interesse an hier hätten.

 

Er sei überzeugt, dass es auf der ganzen Welt kein größeres Thema gebe als die Liebe. "Ohne sie ist alles nichts!" Noch abendfüllender würde eine Diskussion allerdings, wenn man über das Gegenteil reden würde: Zunehmende häusliche Gewalt in Europa, hohe Selbstmordrate in Japan. Er mahnte, die Werte anderer zu akzeptieren. "Wir dürfen nicht Andersdenkende abwerten", betonte Gern mit Blick auf die Debatten über Kopftücher oder Homosexualität. Und: "Man kann nur aus Liebe Glauben haben!" Dieser Satz sei die erste These seines Referates. Dieser schlossen sich vier weitere Kernaussagen an, die Gern ausführlich und mit eigenen Erfahrungen gespickt beleuchtete. Dabei betonte er auch, dass sich "unserer Freiheit als die Freiheit anderer bewähren muss." Mit Blick auf die Freiheitsbewegungen in der arabischen Welt verwies der Redner auf die eigene, protestantische, Vergangenheit: "Die Reformation war der Urknall gegen Unfreiheit und Unrecht!"

 

Gerade in Krisenzeiten brauchten die Christen die Fähigkeit zur Mitleidenschaft mit den Menschen. Kirche dürfe nicht selbstgenügsam werden, mahnte Dr. Wolfgang Gern. Zudem bedürfe es eines Perspektivwechsel beim Blick auf die Rolle Jesu' in der Gesellschaft. "Wir müssen erkennen, dass Menschenwürde und sozialer Ausgleich zusammengehören." Ohne mitmenschliche Solidarität "knallt unsere Gesellschaft auseinander!" Zwar könne der Staat kann nicht alles leisten, dennoch sei es dessen "vornehmste Aufgabe", für den sozialen Ausgleich zu sorgen – vom Mindestlohn über gerechte Hartz-IV-Sätze bis zur häuslichen Pflege und deren Finanzierung. Denn: „Die Stärke der Gesellschaft misst sich am Wohl der Schwachen“.

 

Dr. Wolfgang Gern fand auch klare Worte zum Rechtsextremismus. "Wir als Evangelische Kirche widersprechen allen, die einen Keil hineintreiben in die Humanität unserer Gesellschaft!" Jahrelang habe man den Rechtsextremismus verharmlost und unterschätzt. "Ohne Wenn und Aber widersprechen wir ihm und sagen Ja zur Vielfalt unserer Gesellschaft." Und abschließend: "Wir zeigen allem Herrenmenschentum die rote Karte!“

Uli Geis, Herborner Tageblatt

 

» Download: Die komplete Rede von Dr. Wolfgang Gern als zip.datei

» Mehr Bilder auf unserer Facebook-Seite "Evangelisch Leben"  


Susanne Klein-Gessner 14.11.2010

Gedanken zum Volkstrauertag

Erinnern, Gedenken und Trauern - welchen Platz hat das heute bei uns? Heute ist Volkstrauertag. Wie gedenken wir der Toten und der Opfer der Weltkriege? Wichtig wäre das, da Frieden ist nie selbstverständlich ist. [mehr]

Herborn 12.11.2010

Richtfest gefeiert:

Gott gedankt für unfallfreies Bauen am Hintersand[mehr]

Dekan Roland Jaeckle 31.10.2010

Heute ist Reformationstag

Mit Reformen haben wir so unsere ganz eigenen Erfahrungen. Man hofft auf eine gute Lösung für bestehende Probleme, doch auf einmal entpuppt sich die Reform als Verschlechterung – zumindest für Teile der Bevölkerung. Mancher denkt...[mehr]

BvW 11.10.2010

"Kindesmissbrauch ist Seelenmord"

Haiger (hjb). Deutliche Worte fand Ingo Fock, Vorsitzender des bundesweit tätigen Vereins "Gegen Missbrauch", in der Stadthalle Haiger. Etwa 12 000 Verurteilungen wegen Kindesmissbrauchs gebe es pro Jahr, die Dunkelziffer liege...[mehr]

BvW 13.09.2010

Himmlische Botschaften zum Greifen nah

Vierte Dill-Kirchen-Nacht bot viel Programm bis Mitternacht: Tansanische Klänge, ein biblisches Gleichnis für Jugendliche neu erzählt oder schwebende Luftballons in einer Kirche – das waren nur einige der vielen Höhepunkte in der...[mehr]

12.09.2010

Andere zum Glauben einladen

Ein Podiums­gespräch zum Thema "Mission in einer multireligiösen Gesellschaft”: Das Zentrum Ökumene der EKHN und die Fachstelle Mission und Ökumene im Dekanat Dillenburg veranstalten am Sonntag, 24. Oktober, von 17 bis 19 Uhr im...[mehr]

Wolfgang Freitag 05.09.2010
Bild1 Die Kurven des Lebens

Leben nicht immer auf der Überholspur

Wolfgang Freitag berichtet von einem Fahrsicherheits-Training auf dem Nürburgring. Von wegen 40 Jahre Fahrerfahrung. Andere Bahnen fordern heraus und wer aus gewohnten Bahnen fliegt, hat schnell die Spötter auf seiner Seite. Bist...[mehr]

Holger Jörn Becker-von Wolff 04.09.2010
Bild1 Der Weg zum Meer

Im Sommer zieht es mich oft und gern ans Meer

Im Sommer zieht es mich oft und gern ans Meer. Das Meer ist faszinierend, das Meer ist geheimnisvoll, aber das Meer macht auch melancholisch. Gestatten Sie mir kurz diesen Gedanken: Stellen Sie sich vor, Sie stehen an der Küste -...[mehr]

Ralf Peter Jäkel 03.09.2010

Bloss nicht die Spannkraft verlieren

Immer nur schaffen und etwas vermeintlich Sinnvolles tun, ohne zwischendurch einmal zu entspannen - das geht wirklich nicht, findet Pfarrer Ralf Peter Jäkel aus Beilstein und erzählt eine kleine Geschichte.[mehr]

Region

Auf Spuren der Missionare

Im Frühjahr wandern: Seit zehn Jahren lädt der Missionsweg Nord-Nassau zum Wandern und Entdecken ein. Unser Tipp zum Jubiläum ...[mehr]

Treffer 1491 bis 1500 von 1500

» Noch Fragen...?

Sie suchen Informationen, haben Anregungen?
» per E-Mail hier
Telefon: 0 27 72 / 58 34-200

» Fotogalerien


» Kirchen an der Dill

 ----------------------------

» Alle Fotogalerien

 

Herausgeber: Evangelisches Dekanat an der Dill | Web-Redaktion und technische Realisation von www.ev-dill.de: Referat Medien- und Öffentlichkeitsarbeit für das Evangelische Dekanat an der Dill | Diakon Holger J. Becker-von Wolff | Am Hintersand 15 | 35745 Herborn | Telefon 02772 58 34 220 | Mail: info(at)ev-dill.de | Fax: 02772 58 34 720 | » Mehr Informationen unter Impressum

Den Newsletter können Sie hier abbestellen.