Den Wandel gestalten
Zur Frühjahrssynode will Dekan Roland Jaeckle die Gemeinden für mehr Kooperationen gewinnen. Die Synode tagt am Freitag, 9. März, in Haiger ...
Präses Dr. Wolfgang Wörner lädt die Synodalen aus den 35 evangelischen Kirchengemeinden links und rechts der Dill zur Frühjahrssynode am Freitag, 9. März, nach Haiger ein. Die Dekanatssynode des Evangelischen Dekanats an der Dill beginnt um 16.30 Uhr mit einer Andacht im Gemeindehaus (Theutbirgweg) in Haiger.
Die Synodalen werden sich zur Frühjahrssynode mit dem Dekanats-Haushaltsplan 2018 befassen. Weitere Themen sind der Planungstand zur Dekanatsträgerschaft für die evangelischen Kindertagesstätten und die Vorstellung einer Willkommens-App sowie einer Kita-App.
Den Pfarrdienst als gemeinsame Zukunftsaufgabe betrachten
Dekan Roland Jaeckle will die Dekanats-Synode dafür gewinnen, sich in den nächsten Synoden mit der Regelung des Pfarrdienstes ab 2020 im Dekanat an der Dill konstruktiv zu beschäftigen: „Im Herbst 2017 hat die Kirchensynode der EKHN neue Rahmenbedingungen für die Bemessung von Pfarrstellen beschlossen. Diese sehen vor, dass die Pfarrstellen entlang der Mitgliederentwicklung zwischen 2020 und 2024 jährlich um etwa 1,4 Prozent reduziert werden. Dabei bleibt das Verhältnis von Gemeindegliedern pro Seelsorgerin und Seelsorger bei kirchenweit durchschnittlich rund 1600 Gemeindegliedern erhalten“, erklärt der Dekan vorab zur Frühjahrssynode.
Für das Evangelische Dekanat an der Dill bedeutet der größtenteils durch den demografischen Wandel bedingte Mitgliederschwund einen Abbau von insgesamt 2,5 Pfarrstellen in den Jahren 2020 bis 2025. „Wir werden von derzeit 39 auf dann 36,5 Pfarrstellen reduzieren müssen“, sagt Jaeckle, „das stellt uns vor große Herausforderungen, die wir nur als gemeinsame Aufgabe mit allen Kirchengemeinden bewältigen werden. Im Dekanat an der Dill werden sich die derzeitigen Zuschnitte der Pfarrstellen verändern müssen“.
Gemeinden für neue Kooperationen gewinnen
Dekan Roland Jaeckle möchte zur Frühjahrssynode die Diskussion dazu anstoßen. Um der Reduktion von Pfarrstellen offensiv zu begegnen, möchte er die Kirchengemeinden für neue Formen der Zusammenarbeit gewinnen. „Eine Chance sehe ich darin, die Gemeindepfarrstellen in neuen Kooperationsräumen zu errichten. Es wäre ein Schritt auch zukünftig attraktive Pfarrstellen ausschreiben und besetzen zu können“, sagt Jaeckle, „mögliche Kooperationen zwischen den Gemeinden können uns helfen, nicht nur auf den notwendigen Abbau zu schauen, sondern neue Perspektiven für die kirchliche Arbeit zu gewinnen“.
Mit Sorge sieht er eine weitere Entwicklung auf das Dekanat zu kommen: „In den kommenden zehn Jahren wird eine große Pensionierungswelle für weitere Vakanzen sorgen, denn nicht alle freiwerdenden Pfarrstellen werden sofort durch den Nachwuchs besetzt werden können“, sagt Jaeckle. In der gesamten EKHN muss mit einer Zunahme von vakanten Pfarrstellen gerechnet werden, erklärt der Dekan.
Die Kirchensynode der EKHN habe einige Maßnahmen beschlossen, um diese Situationen abzufedern. Dazu gehören beispielsweise Regelungen, dass übergemeindliche Dienste vermehrt von Personen anderer Professionen ausgeübt werden, so dass die Pfarrerinnen und Pfarrer für den Gemeindepfarrdienst zur Verfügung stehen.
„Durch die prognostizierten Vakanzen in den nächsten Jahren wird in der Gesamtkirche natürlich auch Geld eingespart. Dies soll aber weitgehend den Kirchengemeinden wieder zu Gute kommen, etwa durch Unterstützungsmaßnahmen im Verwaltungsbereich um Pfarrerinnen und Pfarrer aber auch die ehrenamtlichen Kirchenvorstände in den administrativen Aufgaben zu entlasten“, sagt Jaeckle. Ihm ist klar, dass die Frühjahrssynode noch keine konkreten Beschlüsse dazu fassen wird: „Viel wichtiger ist mir, das wir das Gespräch darüber beginnen, wie wir uns für die Zukunft aufstellen wollen!“
» Bild oben:
Zur Frühjahrssynode laden Präses Dr. Wolfgang Wörner und Dekan Roland Jaeckle (rechts) nach Haiger ein. Dekan Roland Jaeckle will für stärkere Kooperationen unter den Dekanatsgemeinden werben.
FOTO: BECKER-VON WOLFF
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