Musikalische Heimatkunde
Im Dekanat Dillenburg stehen drei Orgeln, die Florenz („Florentius“) Wang aus Hadamar ursprünglich konzipiert hat. Eine Exkursion am Sonntag, 1. September, führt dorthin...
Was hat die evangelische Kirche in Steinbrücken mit den Stadtkirchen Haiger und Dillenburg gemeinsam? Alle drei Kirchen haben Orgeln, die Florenz („Florentius“) Wang aus Hadamar ursprünglich konzipiert hat. Die zu Lebzeiten Johann Sebastian Bachs gebauten Barock-Instrumente bereichern die heimische Orgellandschaft.
Eine Exkursion am Sonntag, 1. September, ermöglicht es die drei Orgeln im Vergleich zu erleben. Dekanatskirchenmusiker Günter Emde lädt Interessierte ein zu einer kirchenmusikalischen Tagestour, die um 10.30 Uhr in Dietzhölztal-Steinbrücken beginnt, und mit dem Besuch des Dillenburger Orgelsommers gegen 17 Uhr in der Stadtkirche Dillenburg endet.
Mit viel Engagement ist in Steinbrücken die alte Florenz Wang-Orgel, die viele Jahre ohne Verwendung in der Stadtkirche Herborn im Chorraum gestanden hat, restauriert und neu aufgestellt worden. Der heutige Klang des Instrumentes kommt dem Original, wie es der Orgelbauer Florenz Wang konzipiert hat, sehr nah.
Die ‚Alte Dame‘ mit französischer Klangfarbe wurde umfassend aufgearbeitet. Fehlende Originalteile wurden rekonstruiert. Nur Holz, Leder und Messing fanden im historischen Klangkörper Verwendung. Die Pfeifen aus einer Zinn-Blei-Legierung sind von einer Übermalung und Verschmutzungen befreit worden. Einige Pfeifen waren beschädigt und sind jetzt wieder gerichtet. Das Instrument in Steinbrücken wurde 1749 von Florenz Wang ursprünglich für die Hugenottenkirche in Usingen gebaut, berichtet Dekanatskirchenmusiker Günter Emde. Spätere Standorte waren Grävenwiesbach und Herborn-Merkenbach.
1953 wurde die Orgel nach Herborn gebracht, so ist auf einem Zettel im Innern des Orgelgehäuses zu lesen, und stand dort mehrere Jahre im Festsaal des psychiatrischen Krankenhauses. Zwar wurde das Instrument in den Gottesdiensten gespielt, die damals dort gefeiert wurden, es musste aber auch mehrere Ballwürfe aushalten, da der Festsaal werktags auch als Turnhalle genutzt wurde.
In den 1970er Jahren wechselte das Instrument wieder seinen Standort. Nun Eigentum des hessischen Landeswohlfahrtverbandes kam das Instrument in den Chorraum der Herborner Stadtkirche. Später wurde die Orgel von der Evangelischen Kirchengemeinde Herborn übernommen. Wurden anfänglich Kindergottesdienst und Passionsandachten im Chorraum der Kirche begleitet, fiel das Instrument im Laufe der letzten zwanzig Jahre in einen Dornröschen-Schlaf.
Das ist nun vorbei. „In Steinbrücken bildet die barocke Orgel mit dem Kirchenraum der 300 Jahre alten Kirche ein harmonisches Ensemble“, sagt Dekanatskirchenmusiker Günter Emde. Er freut sich, dass es im Dekanat Dillenburg noch eine weitere Wang-Orgel in Haiger gibt.
Dekanatskirchenmusiker Günter Emde lädt Interessierte ein, die Florenz Wang-Orgeln näher in Augenschein zu nehmen. Nach der Orgelführung, einem kleinen Konzert und dem Mittagessen führt die Tour von Steinbrücken noch zu den weiteren verbliebenen Wang-Orgeln in Haiger und Dillenburg.
Gegen 14 Uhr trifft die Gruppe zu einer weiteren Orgelführung in Haiger ein: Die Evangelische Stadtkirche in Haiger erhielt nach dem Stadtbrand von 1723 ihr heutiges Aussehen: Neun Jahre später wurde im Jahr 1732 die Orgel von dem Hadamarer Orgelbauer Florenz Wang eingebaut. Die Barockorgel steht erst seit 1902 an ihrem heutigen Platz auf der Empore. Gegen 14.30 Uhr lädt Günter Emde auch hier nach einer Orgelführung zu einem kleinen Orgelkonzert ein.
Nach dem Kaffeetrinken fährt die Gruppe weiter zur Evangelischen Stadtkirche nach Dillenburg, wo um 17 Uhr Propsteikantor Karl-Peter Chilla das Abschluss-Konzert im Rahmen des Dillenburger Orgelkonzertes spielt.
Die evangelische Stadtkirche Dillenburg beherbergt eine Oberlinger Orgel mit 45 Registern und einem Glockenspiel. Für die Orgel aus dem Jahr 1990 wurde der einstige Orgelprospekt der ursprünglichen Florenz Wang-Orgel aus dem Jahr 1719 wieder beschafft und restauriert: Seit dem thront auch wieder über dem barocken Orgelprospekt ein Engel mit einer Posaune.
Die in den Relikten der Wangschen Barockorgel nahezu an ihren ursprünglichen Standort zurück gebrachte Orgel gilt als eines der schönsten Instrumente der Region. Im Anschluss an das 40minütige Orgelkonzert findet für alle Besucher eine Kirchenführung statt.
Wer nicht an allen Stationen teilnehmen kann, hat die Möglichkeit auch an einer der drei Stationen dazu zustoßen. Dekanatskirchenmusiker Günter Emde bittet die Interessierten um eine telefonische Anmeldung. Dies sei auch für die Planung von Fahrgemeinschaften sehr hilfreich.
» Anmeldungen bitte an:
Dekanatskirchenmusiker
Günter Emde
Telefon 0 27 71 / 23 9 24 oder per
Mail unter: Guenter-Emde@t-online.de
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