Der Diakonie ein Gesicht gegeben
Gerd Gattermann aus Herbornseelbach ist mit dem „Goldenen Kronenkreuz“ der Diakonie für seine ehrenamtliche Arbeit und seine Verdienste um die diakonische Arbeit ausgezeichnet worden...
„Gerd Gattermann hat über 32 Jahre hin der Diakonie in der Region ein Gesicht gegeben“, sagte Karl Müßener als Geschäftsführer des Diakonischen Werks Dillenburg/Herborn, als er dem so Gelobten zusammen mit Pfarrer Andreas Friedrich im Gottesdienst seiner Heimatgemeinde das „Goldenen Kronenkreuz“ der Diakonie ans Revers heftete.
Gattermann sei 1979 in den Kirchenvorstand gewählt worden, wo er den Vorsitz des Diakonie-Ausschusses übernommen habe, den er nun auf eigenen Wunsch zum Jahresende niederlege, erläuterte Müßener der Gemeinde. „Ihm lag beziehungsweise liegt am Herzen, dass Menschen kompetent geholfen wird und dass die Gemeinde wach ist und bleibt für diakonische Aufgaben und Herausforderungen“, begründete er die Ehrung. Der 62-Jährige habe unter anderem 1980 die „Hausaufgabenhilfe für Ausländerkinder“ ins Kleben gerufen, die bis Ende 1997 existiert habe.
Außerdem organisierte er seit 1983 mehrere Seminare für Häusliche Krankenpflege, 1984 einen Hilfsgüter-Transport nach Polen und 1992 einen „Runden Tisch“, um die Probleme mit den rund 400 jungen männlichen Asylanten anzugehen und zu überwinden, die seinerzeit in der ehemaligen Kaserne untergebracht waren, erinnerte Müßener. Außerdem habe Gattermann den heute noch bestehenden Besuchsdienstkreis ins Leben gerufen, sei ständig Kontaktperson beispielsweise zu Lebenshilfe, Hospizverein, Altenheimen, dem Diakonischen Werk und der Diakoniestation Herborn und Sinn gewesen, wo er von 1991 bis 2009 auch im Vorstand engagiert gewesen sei, zuletzt als stellvertretender Vorsitzender.
Die prophetischen Worte des ehemaligen Herbornseelbacher Pfarrers Armin Hanstein in der Chronik des Jahres 1979, mit der Wahl Gattermanns gewinne „ die diakonische Arbeit einen kompetenten und zielstrebigen Führer und werde aus ihrem Schattendasein heraustreten“ hätten sich somit erfüllt, lobte der Geschäftsführer des Diakonischen Werks.
Hansteins Nachfolger Andreas Friedrich bedauerte, dass das neue Kirchenjahr mit einem Abschied beginne und dass der Diakonieausschuss mangels eines Nachfolgers nun gezwungenermaßen „eine schöpferische Pause“ werde einlegen müssen. Allerdings hätten sich mit Susanne Böhm-Schmidt, Elke Berns und Simone Paulke drei Kirchenvorstands-Mitglieder bereit erklärt, „auf diakonische Anliegen in der Gemeinde zu achten und darauf, dass Diakonie Thema bleibt“, versprach Friedrich. Das sicherte auch Gattermann zu: Er wolle sich weiter für die Diakonie engagieren, erklärte er in seiner Dankesrede.
Abschließend hieß Pfarrer Andreas Friedrich Martina Haas als neue Vorsitzende des Kirchenvorstand willkommen. Es sei das erste Mal in der Geschichte der Gemeinde, dass nicht mehr der Pfarrer an ihrer Spitze stehe, sagte Friedrich. Damit stelle der Kirchenvorstand die Weichen für die bevorstehende Zeit der Vakanz, bis sich ein neuer Seelsorger für den größten Herborner Stadtteil findet, erläuterte er.
Pfarrer Andreas Friedrich tritt am 26. Februar 2012 das Amt des Dekans im evangelischen Dekanat Herborn an und verlässt deshalb dann die Gemeinde, in der er seit 1999 auch als Vorsitzender des Kirchenvorstands wirkte.
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„Der Diakonie in der Region ein Gesicht gegeben“: Gerd Gattermann (2.vl) ist das „Goldene Kronenkreuz“ der Diakonie verliehen worden. Es gratulierten (v.l.) unter anderem Andreas Friedrich, Ehefrau Gisela Gattermann und Karl Müßener.
Foto: Klaus Kordesch
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