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05.05.2015

Mit Kids in die Kirche

Mit Kindern durch die Kirche gehen, kann selbst für Erwachsene zum Erlebnis werden. Das zeigte eine Schulung für Mitarbeitende des Kindergottesdienstes ...

 

 

Kirchen strahlen auf Kinder eine besondere Faszination aus. Oft gehörte Sätze wie „Psst, du musst hier leise sein!“ vermitteln ihnen aber ein schräges Bild von Kirche und ihrer Gemeinde. Wie sie altersgerecht und mit Spaß ein Gotteshaus erfahren, hat ein Seminar für Kindergottesdienst-Mitarbeitende in Eibelshausen gezeigt. Auf Einladung von Gemeindepädagogin Anette Gisse kam im Dekanat Dillenburg eine bunte Schar an Interessierten aus verschiedenen Gemeinden zusammen. Sehr zur Freude von Pfarrer Stephan Da Re aus Darmstadt.

 

Darf man in der Kirche Fangen spielen? Man darf, sagt Stephan Da Re und ergänzt sofort, „aber man muss die eigenen und die Grenzen der Gemeinden kennen“. Der Pfarrer ist Theologischer Jugendbildungsreferent im Zentrum Bildung der EKHN und stellte den 27 interessierten Mitarbeitern exemplarisch verschiedene Methoden vor, wie Kindern bei einer erlebnispädagogischen Kirchenerkundung das Gotteshaus nahegebracht werden kann.

 

In der Vorstellungsrunde zu Beginn wird deutlich, in vielen Gemeinden finden Kindergottesdienste im Gemeindehaus statt. Das kann dazu führen, dass Kinder den Kirchenraum ihrer Gemeinde gar nicht richtig erleben. Und es gibt Kinder, die völlig ohne konfessionelle Bindung aufwachsen.

 

Eine erlebnispädagogische Kirchenerkundung kann Hemmschwellen abbauen und schon den Kleinsten den christlichen Glauben näherbringen, davon ist Stephan Da Re überzeugt. „Wichtig ist es den Kindern zu vermitteln, dass Kirche kein fremder Ort ist“, sagt er und ergänzt, „in einer ersten Phase nutzen wir den Bewegungsdrang der Kinder, um den Kirchenraum mit Leben zu füllen.“ Der gottesdienstliche Charakter kommt in einem weiteren Schritt später hinzu.

 

Allerdings solle bei einer erlebnispädagogischen Kirchenerkundung jeder nur das machen, was sie oder er selbst gut vertreten könne, sagt der Jugendbildungsreferent. Auch wäre es hilfreich die Gruppe ein wenig zu kennen, um einschätzen zu können, wie sie auf die verschiedenen Methoden reagiere. So gäbe es Gruppen und Gemeinden, in denen Vertrauensspiele am und auf dem Altar möglich seien. In anderen Gemeinden wiederum käme das gar nicht gut an.

 

Auch wenn Kirchen im evangelischen Verständnis Versammlungsräume für die Gemeinde sind, umgibt sie etwas Heiliges, das es zu respektieren gilt. „Kinder spüren das und so ist es durchaus möglich mit ihnen am Altar oder am Taufbecken über den christlichen Glauben zu sprechen“, sagt Stephan Da Re, der mit Kindern und auch mit Konfirmanden viele positive Erfahrungen sammeln konnte.

 

Noch schauen einige der Teilnehmer etwas skeptisch als der Jugendbildungsreferent mit „Jagdfieber“ eine „Aufwärmphase“ in der Kirche ankündigt. Die Teilnehmer – darunter sind Gemeindepädagogen, ein Pfarrer und viele Ehrenamtliche – heften sich ein paar Wäscheklammern an die Kleidung, um sich diese in einer gewissen Zeit von den anderen Teilnehmern wieder abluchsen zu lassen. „Dieses Spiel lockert das Miteinander auf und sorgt dafür, dass Euch auch in einer kalten Kirche warm wird“, sagt Stephan Da Re und muss angesichts des Spektakels breit grinsen.

 

Lachend und kichernd rennen die jungen und älteren Teilnehmer quer durch die Kirche. Spätestens nach dem Blindtasten auf dem Fischgräten-Mosaikboden ist das Eis gebrochen und die Skepsis verflogen. Die Gruppen-Phase kann beginnen.

 

Wie nehmen die einzelnen Teilnehmer das Gotteshaus wahr? Jeder darf sich in der Kirche umschauen und sich seinen Lieblingsplatz suchen. Mit einem Bildrahmen in der Hand gehen sie später auf Detailsuche und berichten den anderen, was sie gerade im Blick haben. Spielerisch nähern sie sich dem Altar, der Orgel und der Kanzel an. „Wir erkunden die Kirche von außen nach innen“, erläutert der Jugendbildungsreferent, und schlägt vor, spätestens am Altar andere kirchliche Berufsgruppen wie Küsterin, Gemeindepädagogin, Pfarrer oder Organist mitvorzustellen.

 

Motivkärtchen mit Bibelversen liegen auf dem Altar. Jeder darf sich einen passenden Spruch aussuchen und ihn den anderen auf der Kanzel vorlesen. Ein sehr berührender Moment. „Dieser Schritt ließe sich für Jugendliche ausweiten“, sagt Stephan Da Re und berichtet von seinen Erfahrungen mit Konfirmanden. „Mit einem angefügten Satz ‚Ich habe diesen Spruch ausgesucht, weil …‘ könnte so eine Kurzpredigt entstehen, oder den Altar gemeinsam mit Kindern eindecken, wäre ein weiterer Vorschlag des Theologen.

 

In einer weiteren Phase bilden sich Paare, die verschiedene Aufgaben vor dem Altar, auf der Empore oder im Mittelgang der Eibelshäuser Kirche meistern sollen. Die Spiele helfen, die Kirche quasi im Vorbeigehen noch einmal wahrzunehmen. Alles mündet wenig später in einem gebärdeten Psalm. Die Teilnehmer stehen im Kreis vor dem Altar und lassen Psalm 23 lebendig werden – als Zuspruch für den Nachbarn und für sich selbst.

 

Inspiriert und fasziniert gehen die 27 Teilnehmer auseinander. Sabine Heuser aus Eibelshausen ist von der Kirchenführung begeistert. „Ich habe unsere Kirche mal ganz anders wahrgenommen und sogar etwas Neues für mich entdeckt“, sagt sie und deutet auf die Kanzel: „Ich wusste gar nicht, dass dort Sterne unter dem Schalldeckel sind“.

 

» Bilder oben:

Freude, die auch Erwachsene ansteckt: Der Lauf durch den Mittelgang in der Kirche kann zu einem besonderen Erlebnis für die Teilnehmer werden. 

 

Blind die Kirche ertasten: Es schärft die Sinne und die Wahrnehmung für den Kieselsteinboden.

 

Im Altarraum einen Besenstiel mit nur zwei Fingern abzulegen ist ein besonderes Gruppenerlebnis.

 

Ruhephasen gehören dazu: Die Teilnehmer stehen im Kreis vor dem Altar.

FOTOS: BECKER-VON WOLFF

 

 

» Kontakt:

Stephan Da Re
Pfarrer Zentrum Bildung der EKHN
Fachbereich Kinder und Jugend
Theologischer Jugendbildungsreferent
Erbacher Str. 17
64287 Darmstadt
Fon: 06151 / 6690 - 135
Fax: 06151 / 6690 - 119
Mail: stephan.dare.zb(at)ekhn-net.de 


www.ev-jugendarbeit-ekhn.de

 

 

 


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