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03.01.2012

Noch zu wenig "ambulant vor stationär"

Die Rechte psychisch kranker Menschen beleuchtete ein Vortrag zum 20jährigen Bestehen der Psychosoziale Kontakt- und Beratungsstelle (PSKB) des Diakonischen Werkes in Herborn...

Anlässlich ihres 20-jährigen Jubiläums hatte die Psychosoziale Kontakt- und Beratungsstelle (PSKB) des Diakonischen Werkes nach Herborn eingeladen. Der Abend stand unter dem Thema „Recht auf mehr Selbstbestimmung für Psychiatrie-Erfahrene“. Dazu hatte der Fachbereich der Diakonie die Psychiaterin Margret Osterfeld aus Dortmund eingeladen.

 

Das spannende in ihrer Biografie ist, dass sie als langjährige leitende Oberärztin einer Klinik vor über zehn Jahren selbst psychiatrische Kliniken als Patientin kennenlernen musste. Hieraus erwarb sie jedoch eine besondere Wahrnehmung für die Situation psychisch kranker Menschen. Sie verfolgt seit vielen Jahren die Entwicklung der Rechte von Menschen in Krankheitssituationen.

 

Entgegen der Versprechungen der vergangenen vierzig Jahre „ambulant vor stationär“ sei es leider immer noch so, dass die Kliniken der Mittelpunkt der Psychiatrie seien. Zu wenig bedürfnisangepasste Behandlung und ambulante Krisenteams beklagten auch die Zuhörer. Eine ambulante Behandlung für psychisch kranke Menschen sei allein aufgrund der Tatsache, dass man als Kassenpatient ohne weiteres ein Jahr auf einen Termin bzw. eine Therapie bei niedergelassenen Fachärzten oder Psychotherapeuten warten müsse, in Akutsituationen nahezu ausgeschlossen. Diese Unterversorgung im Lahn-Dill-Kreis bemängelten viele der Veranstaltungsteilnehmer.

 

Wichtig sei hier, die Defizite im klinischen und ambulanten psychiatrischen Bereich zu benennen und eine ausreichende Grundversorgung einzufordern. Dies gelte auch für die Rechte von Psychiatriepatienten, die beispielsweise immer noch auf Widerstände stoßen, wenn sie ihre Akten in Kliniken einsehen wollen. Es gibt jedoch ein Akteneinsichtsrecht.

 

Karl Müßener, Leiter des Diakonischen Werkes Dillenburg-Herborn wies an dieser Stelle auf die wichtige und gute Arbeit der neuen Beschwerdestelle für Menschen in psychiatrischer Versorgung hin. Auch die Psychosoziale Kontakt- und Beratungsstelle habe in den vergangenen zwanzig Jahren mit an der ambulanten Versorgung psychisch kranker Menschen gearbeitet. Hier seien beispielsweise für wichtige Wochenendangebote ehrenamtliche Helfer gefunden oder die Einrichtung von Tagesstätten für psychisch kranke Menschen mit angeschoben worden.

 

Obwohl die Kontaktstelle aus der Psychiatrie-Reform vor zwanzig Jahren heraus entstanden ist, sei ihre Finanzierung bis heute auf wackligen Füßen. Das Land Hessen habe sich beispielsweise 2004 ganz aus der Unterstützung heraus gezogen. Müßener bemängelte auch eine fehlende Unterstützung der Krankenkassen, die ja durch ein Abfangen von Menschen in Krisen in der ambulanten Arbeit auch Behandlungskosten einsparen würden.

 

Die Psychosoziale Kontakt- und Beratungsstelle ist im Sommer nach Herborn umgezogen, in das neue "Haus der Kirche und Diakonie" am Hintersand.


» Bild oben: 
(v. l.) Hans-Peter Schmidt und Beate Cieplinski von der PSKB mit Margret Osterfeld und Karl Müßener, Leiter des Diakonischen Werkes Dillenburg-Herborn. Foto: Sabine Gombert-Lang   

 


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