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08.02.2011

Medien lassen sich auch ausschalten

Zweiter Abend am Donnerstag, 10. Februar, beschäftigt sich mit dem Einfluss und der Macht von Medien in Herborn.

Mit der Fernbedienung in der Hand: Medien lassen sich auch ausschalten. FOTO: Sascha Sebastian/pixelio.de

Herborn (hjb). Die Ökumenische Vortragsreihe der evangelischen Kirchengemeinde Herborn und der katholischen Pfarrgemeinde St. Petrus Herborn widmet sich in diesem Jahr dem Einfluss und der Macht von Medien. „Damit widmen wir uns erstmals einem nichttheologischen Thema“, sagte katholische Pfarrer und Bezirksdekan Michael Niermann zur Begrüßung.

Der erste Abend der dreiteiligen Veranstaltungsreihe hat sich am Donnerstag, 27. Januar 2011, mit der Entwicklung neuer Medien beschäftigt. „Zappen, klicken, scrollen: Schöne neue Medienwelt“, lautete der Titel. Über vierzig Interessierte kamen dazu in die Aula der Hohen Schule nach Herborn.

Der Referent für Öffentlichkeitsarbeit der evangelischen Dekanate Dillenburg und Herborn, Holger Jörn Becker-von Wolff, nahm die Zuhörerinnen und Zuhörer mit auf eine Zeitreise: Er erinnerte an den Walkman, die Schallplatte, die Musikkassette und – das Testbild.

Rasante Entwicklung seit den 90er

„Damals gab es noch keinen Privatfunk. Die wenigen öffentlich-rechtlichen Fernsehsender machten gegen Mitternacht Sendeschluss. Das Medienangebot war irgendwie überschaubar“. Erst mit der Liberalisierung der Gesetzgebung und der entsprechenden technischen Entwicklung hat sich das Medienangebot in den 90er Jahren rasant erweitert. „Heute lokalisiert der Satelliten-Empfänger daheim etwa 1200 Fernsehsender und 480 Radiosender“, sagte Becker-von Wolff. Erhebliches Wachstum gab es zudem bei Videos und Tonträgern sowie bei Computer-Software und -Spielen. Mit dem Internet ist eine Vielzahl neuer Angebote und Dienste hinzugekommen. „Die Fülle kann verwirren und vieles spricht nicht nur für Qualität“, sagte Becker-von Wolff. „In Europa und weltweit hat sich das Prinzip der medienpolitischen Deregulierung durchgesetzt: Der Staat ziehe sich aus der unmittelbaren Medienkontrolle zurück und beschränke sich auf die Vorgabe von rechtlichen Rahmenordnungen, das kritisieren die Kirchen“, sagte Becker-von Wolff.

Die digitale Technik hat nicht allein das Angebot und die Nutzung von Medien verändert, sondern auch die Produktion und die Vertriebswege. Bei den Druckmedien haben sich die Arbeitsbedingungen - beispielsweise der Journalistinnen und Journalisten - erheblich verschlechtert. In bestimmten Bereichen sind Arbeitsplätze weggefallen, Aufgaben haben sich verlagert. Mit dem Internet ist der Machtkampf unter den Medien ist größer geworden.

Surfen auch während der Arbeitszeit

Dass Massenmedien inzwischen zur Lebenswirklichkeit eines jeden Menschen dazu gehören, dass wissen auch die Kirchen. Becker-von Wolff präsentierte die aktuelle ARD/ZDF-Onlinestudie 2010. Darin wurde das Verhalten der Deutschen im Internet untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass inzwischen der größte Teil der Bevölkerung das Internet nutzt. Stark aufgeholt hat die „Generation 60plus“. Die Studie kommt zum Schluss: Knapp 50 Millionen nutzen in unterschiedlichem Umfang die Angebote des globalen Internets. Die Quote der gelegentlichen Internetnutzer hat sich in den vergangenen Jahren von 28,6 Prozent (in 2000) auf 69,4 Prozent der Bevölkerung mehr als verdoppelt. Dabei lag die letzte Onlinenutzung bei 68,1 Prozent nicht länger als vier Wochen zurück. Rund 1.800 deutschsprachige Mitbürger ab 14 Jahren sind befragt worden. Die Befragten surften bevorzugt zwischen 11 und 20 Uhr, also auch während der Arbeitszeit. Dabei ist die wöchentliche Verweildauer im Internet seit 2003 praktisch konstant geblieben. Lag sie damals bei 138 Minuten, sind es 2010 zwei Minuten weniger. Männer halten sich mit 154 Minuten deutlich länger online auf als Frauen, die es auf lediglich 115 Minuten bringen. Auch insgesamt nutzen immer noch mehr Männer (26 Millionen) als Frauen (22,9 Millionen) das Internet. Dabei gilt für beide Geschlechter, dass die mobile Internetnutzung immer noch die große Ausnahme ist.

Die Katholische Deutsche Bischofskonferenz und der Rat der Evangelischen Kirchen (EKD) haben sich 1997 in einem gemeinsamen Papier für mehr Medienkompetenz und Medienbildung in jedem Alter ausgesprochen. Seitdem bieten beispielsweise kirchliche Bildungseinrichtungen Computerkurse für Senioren an oder führen altersgerecht Kinder an die neuen Medien heran. Kinder müssten wissen, was man mit dem Computer sinnvolles machen kann und wo der Ausstellknopf ist, sagte Becker-von Wolff. „Das Plakatmotiv zu ihrer Veranstaltung mit den vielen Fernbedienungen ist gut gewählt“, sagte Becker-von Wolff, „denn unabhängig vom Medienangebot haben Sie es in der Hand, was man sehen, hören oder nutzen möchte“. Andererseits üben Medien einen Einfluss aus - beispielsweise über die Darstellung in der Berichterstattung. „Zur Medienkompetenz gehört es, dass Sie nicht allein aus einer Quelle informieren. Vergleichen Sie verschiedene Medien auf den Informationsgehalt“.

Verantwortlich mit Medien umgehen 

Die Kirchen befürworten journalistische Qualitätsstandards redaktioneller Dienste und ermuntern gerade Christen dazu verantwortlich mit neuen Medien umzugehen. „Glaube und neue Medien – das sind keine Widersprüche“, sagte der Öffentlichkeitsreferent, der am zweiten Abend dieser Reihe ein paar kirchliche Projekte aus den neuen Medien vorstellen möchte.

Der zweite Abend am Donnerstag, 10. Februar 2011, widmet sich „Tausend Nachrichten und der einen Nachricht: Medien und die Theologie“. Die angefragte Referentin Dr. Ilona Nord hatte ihre Teilnahme abgesagt, daher gestaltet Diakon Holger Jörn Becker-von Wolff auch den zweiten Abend.

Der dritte Abend am Donnerstag, 24. Februar 2011, wird von Klaus Hofmeister gestaltet. Der katholische Theologe, Journalist und Redakteur in der Kirchenredaktion des Hessischen Rundfunks widmet sich unter dem Titel „Gott in zerbrechlichen Gefäßen“ dem Durst nach Spiritualität und wie Kirche darauf reagieren kann.

Alle drei Abende finden in der Aula der Hohen Schule in Herborn statt, Beginn ist jeweils 19 Uhr.


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