Vorbild für andere Regionen
Es war keine Wende von heute auf morgen: Die Reformation im Nassauer Land. Das Referat von Sebastian Schmidt lockte über einhundert Menschen in den Zwingel ...
Großes Interesse an lokaler Reformationsgeschichte: Zum Reformationsjubiläum 2017 haben der Dillenburger Geschichtsverein, das Evangelische Dekanat an der Dill und die Evangelische Kirchengemeinde Dillenburg zu einem besonderen historischen Abend über die lokale Reformationsgeschichte eingeladen.
Etwa 120 Interessierte kamen dazu am Freitagabend in das Gemeindehaus am Zwingel. Unter dem Titel „Als die Nassauer evangelisch wurden“ referierte Dr. Sebastian Schmidt von der historischen Fakultät der Universität Trier über die Dillenburger Grafen und ihre frühen Reformationsbestrebungen.
Wilhelm der Reiche war schon 1521 beim Reichstag in Worms dabei, als Luther sich weigerte, seine neue Lehre zu widerrufen. Nach seiner Heirat mit Juliana von Stolberg holte Wilhelm entsprechende Theologen in sein Territorium, die mithilfe von Synoden und Visitationen die Kirche umgestalten sollten. Es wurde deutlich, dass diese Wende Anfang der 1530er Jahre nicht von heute auf morgen geschah, sondern dass es ein längerer Prozess der Umgestaltung war.
Ähnlich war es, als Johann VI. in den 1570er Jahren die Grafschaft vom lutherischen zum reformierten Bekenntnis überführte und der Heidelberger Katechismus verbindlich wurde. In manchen Visitations-Protokollen wird den Nassauer Gemeinden „Hartlernigkeit“ bescheinigt.
Schmidt gab aus seiner gründlichen Doktorarbeit mit dem Titel „Glaube – Herrschaft – Disziplin“ von 2008 Berichte über sexuelle Vergehen, Alkoholmissbrauch und okkulte Praktiken in einzelnen Ortschaften zum Besten, die damals von der reformierten Kirchenzucht geahndet wurden. Aber die Regierung mit ihren kirchlichen Inspektoren forderte nicht nur einen besseren Lebenswandel, sondern förderte auch schon sehr früh das allgemeine Schulwesen zur Verbesserung der Bildung und Sitten. Hier war Nassau-Dillenburg Vorbild für andere Herrschaften.
Zudem ließ die Gründung der Hohen Schule in Herborn (1584) als kleiner Universität viele, woanders nicht geduldete, Intellektuelle an die Dill kommen, die der Region gut getan haben.
Dillenburg muss sich im Reformationsjahr nicht verstecken und wird auch gerne in der historischen Forschung als eine exemplarische Grafschaft angesehen und untersucht. Das konnte der weit gereiste Trierer Privatdozent bestätigen. Eine lebhafte Diskussion rundete den Abend ab. Man wird auf die weiteren Veranstaltungen im Reformationsjubiläumsjahr gespannt sein. Im Blick auf Geschichte wird diese Veranstaltung kaum zu überbieten sein.
» Unsere Bilder von Rudolf Krenzer:
Volles Haus im Zwingel: Die große Resonanz erfeute Werner Schäfer-Mohr (v.l.) im Gespräch mit Dr. Sebastian Schmidt, daneben der Vorsitzende des Geschichtsvereins Erhard Ossner und Pfarrer Dr. Friedhelm Ackva.
» Weitere Angebote zum Reformationsjubiläum finden sich im Internet unter
http://www.ev-dill.de/downloads.html
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