„Im Leben gibt es keinen Probelauf“
Margitta Rosenbaum war zu Gast beim Dekanatsfrauentag am Mittwoch, 26. Oktober, 14.30 Uhr, im Dorfgemeinschaftshaus in Breitscheid: „Jahreszeiten des Lebens“ war ihr Thema...
Zu „Jahreszeiten des Lebens“ mit Referentin Margitta Rosenbaum hatte das Frauenteam im evangelischen Dekanat Herborn am vergangenen Mittwoch in die Mehrzweckhalle nach Breitscheid eingeladen.
Rund 250 Frauen waren diesmal der Einladung gefolgt. Die Baustelle direkt vor der Mehrzweckhalle und ein vorübergehender Stromausfall, der das Keyboard zum Stillschweigen verurteilte, konnten die Stimmung aber nicht trüben.
Besonders unterhaltsam war das Anspiel des Dekanatsfrauenteams, in dem eine Typberaterin (gespielt von Ute Arnold) ihren Klienten aus dem Wartezimmer mehr oder weniger hilfreiche Tipps zur Farbauswahl mit auf den Weg gab.
Passend zu den vier Jahreszeiten präsentierte Ingrid Schmehl Gedichte von Eduard Mörike, Eichendorff und anderen. Die Kollekte für die Referentin Margitta Rosenbaum ergab 507,94 Euro für die Arbeit der Arbeitsgemeinschaft biblische Frauenarbeit (ABF).
Die Referentin ist vielseitig tätig als Journalistin, Autorin und Theologin. Jedes Leben birgt einen Schatz, davon ist Margitta Rosenbaum überzeugt. Selbst Brüche und Veränderungen gehören zum Reifeprozess dazu. In ihrem Vortrag zum Dekanatsfrauentag machte sie den Frauen Mut, jede Lebensphase bewusst zu gestalten. Sie verglich die Lebensabschnitte mit den Jahreszeiten: Frühjahr, Sommer, Herbst und Winter als wichtige Lebensphasen des Menschen.
„Ich möchte Tipps geben, wie man am Ende, also im Winter, auf ein erfülltes, vollkommenes, entfaltetes Leben zurückblicken kann“, sagte Margitta Rosenbaum, schließlich habe jeder nur ein Leben und da gebe es keinen Probelauf. „Als Christin kann ich jedoch sagen, selbst nach dem Tod gibt es für mich eine Zukunft“, sagte sie.
Das Leben bringt Veränderungen mit sich: Deutlich wird das auch an der Biografie Margitta Rosenbaums. 1957 wurde sie im Vogtland geboren. Nachdem sie einige Jahre als Damenmaßschneiderin tätig war und auch Lehrlinge ausbildete, wechselte sie 1978 in die Gemeindearbeit: Sie absolvierte die Gnadauer Bibelschule in Falkenberg und war von 1979 bis 2001 als Gemeinschaftsschwester im Landesverband Landeskirchlicher Gemeinschaften in Sachsen aktiv. Sie heiratete, wurde Mutter zweier Töchter.
Heute arbeitet sie als Journalistin unter anderem für die Evangelische Kirchenzeitung in Sachsen und ist Autorin verschiedener Bücher. Seit 2002 ist sie als Reisereferentin für die Arbeitsgemeinschaft biblische Frauenarbeit (ABF) unterwegs.
Protest gegen Kürzung: Anke Tobian verliert Stelle
Zuvor sprach sich das Herborner Dekanatsfrauenteam sehr entschieden gegen die von der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau ausgesprochenen Einsparungen bei der evangelischen Frauenarbeit aus.
Die Kürzungen der Zuweisungen um 30 Prozent ab 2012 haben zur Folge, dass die Beauftragte Anke Tobian aus Herborn nicht weiter als Beauftragte für die Region tätig sein wird. Sie blieb der Veranstaltung fern.
Ihr befristeter Vertrag kann aus Kostengründen vom Verband der Evangelischen Frauen nicht verlängert werden. Erst vor zwei Jahren war sie als Nachfolgerin von Steffi Franz eingestellt worden. Es sei unglaubwürdig, wenn die Kirchenleitung der EKHN ehrenamtliche Arbeit betone und gleichzeitig die größtenteils ehrenamtliche Frauenverbandsarbeit kürze, sagten Christine Donsbach und Margot Schell in ihrer Erklärung.
Bettina Luck vom Evangelischen Verband der Evangelischen Frauen aus Darmstadt bedauerte, dass die Stelle nicht aufrecht erhalten werden könne. „Sie alle wissen, welche gute Arbeit Anke Tobian hier geleistet hat“, sagte Luck. Es sei allen Beteiligten klar gewesen, dass die Stelle wegfalle, wenn die Kirche die Gelder streicht“.
Bettina Luck dankte für die bisherige Unterstützung für den Landesverband, der unter der Kürzung leide. Sie versuche den Blick nach vorne zu richten: „Es wird weitergehen, auch wenn es im Verband massive Veränderungen geben werde. Die Evangelische Frauenarbeit werde sich umstrukturieren müssen“, sagte Bettina Luck.
» Kontakt zum Dekanatsfrauenteam:
Dorothee Nicodemus, Telefon 02772 / 63627
Mail: d.nicodemus(at)t-online.de
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