Die gute Seele mit dem Akku-Schrauber
Das neue "Haus der Kirche und Diakonie" in Herborn ist bezugsfertig: Seit wenigen Tagen ist die Diakonie-Pflegestation Herborn-Sinn in das neue Domizil eingezogen...
„Diese Tür bitte verschlossen halten“ steht auf dem Zettel am Eingang zur neuen Diakoniepflegestation Herborn-Sinn. Zu Recht, denn im Treppenhaus ist es noch sehr staubig. Die Reinigungskolonne stöhnt. Zu viele Umzugshelfer sind auf den Fluren unterwegs. Sie treten immer wieder den feinen weißen Sand von Außen mit in das Haus...
Die Woche der Umzüge hat begonnen: Während die Mitarbeitenden der Diakoniepflegestation Herborn-Sinn bereits die Kisten wieder auspacken, stehen die Umzüge der anderen Einrichtungen noch bevor.
In dieser und der kommenden Woche werden das Dekanatsbüro, das Sekretariat der Propstei Nord-Nassau, die Evangelische Beratungsstelle und das Diakonische Werk mit der Psychosozialen Kontakt- und Beratungsstelle (PSKB) sowie das Religionspädagogische Institut (RPI) in das neue Herborner „Haus der Kirche und Diakonie“ einziehen.
„Am Hintersand 15“ wird auch das Zentrum Bildung mit der Fachberatung für die evangelischen Kindertagesstätten, die Evangelische Jugend und die Evangelische Bildung im Dekanat Herborn angesiedelt sein. Die Mitarbeitendenvertretung (MAV) wird ebenfalls hier ein Büro beziehen.
Für die Öffentlichkeit findet am Samstag, 13. August, ein „Tag der offenen Tür“ statt, zu dem Kirchenpräsident Dr. Volker Jung und Pfarrer Wolfgang Gern vom Diakonischen Werk Hessen-Nassau erwartet werden.
Bald unter neuen Nummern erreichbar
Bis dahin wird noch eine Menge zu tun sein. Techniker sind gerade dabei die neue Telefonanlage einzustellen. Jede Einrichtung im Haus wird eine neue Telefonnummer erhalten. Noch funktioniert es nicht. Die technische Störung soll aber in den kommenden Tagen behoben sein. Dann wird beispielsweise die Diakoniestation Herborn-Sinn wie angekündigt unter der neuen Telefonnummer 02772 / 5834-600 erreichbar sein. Wer dann die alte Telefonnummer wählt, wird auf die neue Verbindung hingewiesen.
Pfarrer Eberhard Hoppe ist als Bauprojektleiter zuversichtlich, dass alles so werden wird. Noch fehlt manches wie der Schriftzug am Haus oder die Wegweiser zu den Einrichtungen auf den drei Etagen. Neben den vielen Umzugswagen draußen dominieren drei Minibagger am Haus das Bild: Die Gärtner haben mit der Gestaltung der Außenanlagen begonnen.
Eine logistische Herausforderung zum Pflegebetrieb
Von diesem Treiben bekommt das Team der Diakoniepflegestation im zweiten Obergeschoss kaum etwas mit. Etwas ruhiger ist es hier aber kaum. Hinter der verschlossenen Tür der Diakoniestation finden sich helle und saubere Räume.
Fleißig ist das Team der Diakoniepflegestation Herborn-Sinn dabei, die vielen Umzugskartons nach und nach wieder auszuräumen. „Wir sind mit 90 qm Kartons in zwei LKWs am vergangenen Freitag von der Konrad-Adenauer-Straße zum Hintersand umgezogen“, berichtet Karin Gerth. Eine logistische Herausforderung, der Pflegebetrieb läuft indes weiter.
Der Besprechungsraum für die Mitarbeitenden der Diakoniestation ist bereits fertig hergerichtet, allerdings fehlen vor dem Haus noch die zugesicherten Parkplätze für die Einsatzwagen. Eifrig werden die Büros, das Archiv und der Gruppenraum für die Demenzgruppe eingerichtet. „Unsere gute Seele ist Jürgen Zimmermann“, sagen Angelika Pfaff und Hildegund Haus. Sie weisen auf den Mann mit dem Akkuschrauber. Jürgen Zimmermann ist sozusagen der Haustechniker, allerdings wie er betont „nur für die Diakoniestation“. Er ist gerade dabei alle Regale und Schränke wieder aufzubauen, damit die notwendigen Dinge wieder ihren Platz finden. Kaum hat er ein Regal aufgebaut, wird es vom Team in Beschlag genommen und eingeräumt.
Baukosten sollen durch Mieteinnahmen zurückfließen
Im neuen „Haus der Kirche und Diakonie“ sind bald alle kirchlichen und diakonischen Einrichtungen im Dekanat Herborn zentral angesiedelt. 4,2 Millionen Euro hat das Gebäude gekostet, dessen Realisierung nur mit der Zentralen Pfarrvermögensverwaltung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und Pfarrer Eberhard Hoppe als Projektbauleiter möglich wurde. Ein großer Teil der Kosten soll durch die Mieteinnahmen der Einrichtungen und der 23 barrierefreien Wohnungen langfristig wieder an die Zentrale Pfarrvermögensverwaltung zurückfließen.
Die Zentrale Pfarrvermögensverwaltung hatte das 1766 Quadratmeter große Areal von der Kirchengemeinde Herborn gekauft und nach Abriss des alten Gemeindehauses hier das vierstöckige Haus errichten lassen.
Bild: Die Diakoniestation Herborn-Sinn am neuen Ort: Karin Gerth und Hildgund Haus (von links, im Bild vorne) sowie Simone Paukle (hintere Reihe von links), Angelika Pfaff und Jürgen Zimmermann sind eifrig mit dem Auspacken im „Haus der Kirche und Diakonie“ beschäftigt. FOTO: Becker-von Wolff
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