Grundstein gelegt für Gemeindehaus
In Herborn hat die Kirchengemeinde den Bau ihres neuen Gemeindehauses vor der Stadtkirche feierlich begonnen...
Die Grundsteinlegung für das neue evangelische Gemeindehaus direkt gegenüber der Stadtkirche sei ein Beweis dafür, "dass auch in der heutigen Zeit noch Zeichen und Wunder geschehen", erklärte Pfarrer Ronald Lommel zum Auftakt einer Feierstunde auf dem Kirchberg. "Man muss nur hinschauen!"
Dass der Grundstein für das neue Zentrum ausgerechnet am Reformationstag möglich geworden sei, sei ein Verdienst vieler Menschen, die die Hoffnung und den Glauben an dieses Projekt nie aufgegeben hätten. In diesem Zusammenhang dankte Lommel nicht nur den Gremien der Kirchengemeinde, sondern auch Herborns Bürgermeister Hans Benner (SPD), "der von Beginn an keinen Zweifel in die Machbarkeit" gehabt habe.
"Lasst uns freuen", bat Lommels Amtsbruder Andree Best die Festgemeinde. Das neue Haus solle ein Eckstein des Gemeindelebens werden. Für Hans Benner schloss sich am Montagabend ein Kreis. Dass das Gemeindehaus ausgerechnet auf dem Kirchberg entstehe, "ist eine gute Sache", betonte der Bürgermeister. Für alle Beteiligten sei es keine leichte Entscheidung gewesen. Weder für die Kirchengemeinde noch für die Stadt. Er sei froh, dass das Gemeindehaus nach seiner Fertigstellung eine wichtige Abrundung des Kirchberges bilde.
Die Bauarbeiten wurden immer wieder durch archäologische Untersuchungen in die Länge gezogen. Dass das Gemeindehaus nun endlich Realität wird, freute vor allem den für den Bau verantwortlichen Architekten Reiner Bierbach. Für ihn sei es nach 25 Jahren die erste Grundsteinlegung seiner beruflichen Laufbahn. Dies sei der Beharrlichkeit der Verantwortlichen in der Gemeinde zu verdanken, die die Kirchenleitung in Darmstadt von der Sinnhaftigkeit des Konzeptes überzeugt habe.
Nach der Fertigstellung des rund 650 000 Euro teuren Zentrums würden alle Häuser der Evangelischen Kirchengemeinde Herborn ein einheitliches Ensemble bilden. "Es wird diesen Platz entscheidend verändern", betonte Bierbach.
Da sich das Gemeindehaus auf einem Gelände befinde, das bis ins späte Mittelalter noch als Friedhof genutzt worden sei, entstehe, so Ronald Lommel, "neue Hoffnung auf den Gräbern unserer Vorfahren." Er hoffe, dass "hier die Menschen zueinander finden". Ehe Lommel und Best zusammen mit den Ausschuss-Vorsitzenden Roland Schneider (Finanzen) und Friedhelm Walther (Bauen) die Kupfer-Kartusche mit tagesaktuellen Dokumenten im Grundstein einmauerten, wurde diese von Valentin Möller fachgerecht verlötet.
Valentin Möller hat Erfahrung in solchen Arbeiten. Bereits vor über 50 Jahren hatte er beim Bau des Gemeindehauses am Hintersand die gleiche Aufgabe. Diese Kontinuität, sagte Ronald Lommel, "ist uns wichtig."
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