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30.08.2013

Kleber für den Minister

Ausgezeichnet: Das Land Hessen würdigt die Zusammenarbeit dreier evangelischer Kitas mit der Grundschule in Mittenaar. Der hessische Sozialminister Stefan Grüttner kam höchstpersönlich...

 

Mittenaar (hjb). Am Forschertisch wird experimentiert. Tim ist begeistert: Der Mann im dunklen Anzug hilft ihm beim Befüllen eines Luftballons mit Backpulver. Das Experiment gelingt. Backpulver und Essig sorgen für eine Reaktion. Der auf einer Flasche gespannte Luftballon bläht sich auf.

 

Was Tim noch nicht weiß: Der Mann, der ihm beim Forschen hilft, ist der hessische Sozialminister Stefan Grüttner. Er besucht am Mittwochnachmittag die evangelische Kita in Mittenaar-Bicken, um diese und weitere beteiligte Einrichtungen für ein vom Land Hessen gefördertes Modellprojekt auszuzeichnen.

 

Für das Land Hessen ist das Tandem zwischen Kita und Schule ein besonderes Anliegen: Seit 2007 arbeiten Kindertageseinrichtungen und Grundschulen auf der Grundlage des Hessischen Bildungs- und Erziehungsplans (BEP) für Kinder von 0 bis 10 Jahren zusammen.

 

Das auf drei Jahre befristete Modellprojekt „Qualifizierte Schulvorbereitung (QSV)“ soll den fachlichen Austausch zwischen Kita und Schule auf freiwilliger Basis weiter intensivieren. Die Zusammenarbeit zwischen Erzieherinnen und Lehrkräften kann Kindern auch den Wechsel von der Kita in die Schule erleichtern. Die Erfahrungen werden wissenschaftlich ausgewertet und sollen schließlich in den Hessischen Bildungs- und Erziehungsplan mit einfließen.

 

In Mittenaar arbeiten die drei Evangelischen Kindertagesstätten in Ballersbach, Bicken und Offenbach eng mit den Grundschul-Kollegium der Johann-Heinrich-Alsted-Schule zusammen. „Der Name QSV hat uns erst einmal abgeschreckt“, sagt Kita-Leiterin Susanne Hofmann in Bicken. „allerdings hat uns die Verzahnung von Schule und Kindergarten überzeugt.“ - „Ein Jahr ist eigentlich zu kurz, um die Wirkung zu beurteilen“, sagt Grundschuldirektorin Kirstin Schachtschneider, „aber wir Lehrerinnen sind nun anders involviert in den Kindergarten-Alltag“. Sie freut sich, dass mit dem Projekt, ein größeres Stundenkontingent für den fachlichen Austausch mit den Erzieherinnen der Kitas zur Verfügung steht.

 

Christiane Fuchs, Leiterin der evangelischen Kita in Ballersbach, sagt: „Das Projekt erleichtert das Miteinander und der Austausch habe die gegenseitige Wertschätzung für die Bildungsarbeit in den Einrichtungen erhöht“. Viel Lob gab es von den Pädagoginnen für die begleitenden Fortbildungsveranstaltungen im Rahmen des Projektes. So werde beispielsweise die Methode zur Einschätzung der Schulfähigkeit nun einheitlich angewandt. Das wiederum käme den Kindern und Eltern zu Gute.

 

Kinder geraten bereits im Alter von vier Jahren in den Blick auf Schulfähigkeit und werden in ihrer Entwicklung begleitet. Das Positive wird bei Eltern und Kindern bewusst gemacht und verstärkt. Es geht also nicht um Schwächen oder Defizite, die beschrieben werden.

 

In Bicken wird speziell der Bereich Naturwissenschaften stärker in den Fokus bei der Förderung der Kinder gerückt. Es gibt eine Forscher-AG im Kindergarten, die wissenschaftliche Phänomene anhand praktischer Experimente erklärt. Erzieherin Monika Rheinganz-Schneider und Lehramtsstudentin Anna-Lena Hofmann bereiteten drei praktische Versuche vor: So dürfen die Kinder eine Knetkugel zum Schwimmen bringen, einen Luftballon mit Backpulver aufpusten und selbstgemachten Kleber herstellen.

 

Für die evangelischen Kirchengemeinden als Träger der Kindertagesstätten in Mittenaar sagt Pfarrerin Susanne Klein-Gessner, sie freue sich, dass das Land Hessen zusätzliche Gelder in die Zukunft der anvertrauten Kinder investiere.

 

Das landesweite Projekt, dass vom Minister vor über einem Jahr bei einer Auftaktveranstaltung im Schloss Biebrich in Wiesbaden offiziell gestartet wurde, wird von den ursprünglich 30 Modellstandorten nun an 28 Orten in 28 Schulen und 52 Kinderbetreuungseinrichtungen praktiziert: „Kirchhain und Melsungen sind leider abgesprungen“, sagt Dr. Jürgen Wüst, als Ansprechpartner für das Projekt beim Sozialministerium.

 

Nicht immer stoße das Projekt mit seinen zusätzlichen Seminaren bei den Einrichtungen auf Gegenliebe. „Wir wissen, dass die begleitenden Angebote sehr zeitintensiv sind“, sagt auch der Minister, der sich freut, dass in Mittenaar die QSV positiv bewertet wird. „Kinder, die 2015 in die Schule kommen, werden noch von dem Projekt profitieren“, sagt der Minister, der davon ausgeht, dass es in veränderter Form in Hessen weitergeführt wird.

 

Kritiker sagen, die Idee des QSV sei nicht weitreichend genug: Es lasse bislang den Ausbau der gesicherten Betreuungszeiten an den Schulen außer Acht. „Wir haben mit diesem Projekt völliges Neuland betreten und werden nach der Evaluierung sehen, wie es inhaltlich weiter fortgeführt werden kann“, sagt der Minister. Die Ausweitung der Betreuungszeiten an den Schulen sei ein zusätzliches Thema, das inhaltlich gefüllt werden müsse. Derweil kann Grundschuldirektorin Kirstin Schachtschneider bestätigen, dass die Nachfrage an gesicherten Betreuungszeiten auch in Mittenaar im Vergleich zu den Vorjahren stark zugenommen habe.

 

Noch bevor der hessische Sozialminister Stefan Grüttner den drei evangelischen Kindertagesstätten und der Grundschule jeweils eine „Wir machen mit“-Plakette überreicht, betritt der kleine Tim aus der Forschergruppe den Raum: Er schenkt dem Minister ein Glas selbstgemachten Kleber. Grüttner ist gerührt und verspricht, den Kleber auch am Schreibtisch zu nutzen. "Soll ich da mit den Fingern rein?", fragt Grüttner und Tim strahlt: "Ja, unbedingt!"

 

» Bilder oben:

Ob das schwimmt? Minister Stefan Grüttner bei seinem Besuch in der evangelischen Kindertagesstätte in Mittenaar-Bicken.

 

Die Plakette des Landes Hessen haben entgegen genommen (v.l.n.r.): Simone Hofmann (Leiterin Ev. Kita Bicken), Dana Löhr (Erzieherin Ev. Kita Offenbach), Minister Stefan Grüttner, Grundschuldirektorin Kirstin Schachtschneider und Christiane Fuchs (Leiterin Ev. Kita Ballersbach).

 

 


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