Gäste aus 14 Nationen
Eine schlichte Idee kommt bestens an: Flüchtlinge, Migranten und interessierte Bürger feiern Begegnungsfest in der Stadthalle...
Von Ute Jung
Die Resonanz war überwältigend. Zum „Begegnungsfest“ für Flüchtlinge, Migranten und interessierte Bürger unter dem Motto „Dillenburg ist bunt“ kamen am späten Freitagnachmittag 200 Gäste in die Stadthalle. Ein großes Plakat, auf dem die Gäste in 14 Sprachen willkomen geheißen wurden, war an exponierter Stelle aufgehängt. Auf Einladung des “Runden Tischs Soziales in Dillenburg”, in dem sich Ehrenamtliche aus evangelischer und katholischer Kirche, der Caritas, des Diakonischen Werks und des St. Elisabeth-Vereins engagieren, kamen Menschen aus elf Nationen zur Feier.
Darunter auch unbegleiteten minderjährige Flüchtlinge, die in zwei nahegelegenen Wohngruppen des St. Elisabeth-Vereins untergebracht sind. Diese jungen Menschen und viele weitere Gäste und Mitarbeiter hatten kulinarische Köstlichkeiten aus ihrem Land mitgebracht. Da bog sich die im Foyerbereich aufgestellte Tafel unter der süßen und deftigen Last. Da roch es nach Gewürzen, nach deftigen Speisen und nach leckeren Deserts. Da gab es Bulgursalat, Quarkbällchen und Fladenbrot mit exotischenen Dips.
Neben dem gemeinsamen Essen war reichlich Zeit für Gespräche. Berührungsängste gab es keine zwischen den Menschen unterschiedlicher Nationalitäten. Besonders schnell war das Eis bei den Kindern gebrochen, die rasch zusammen spielten und tobten. Bürgermeister Michael Lotz hatte die bunte Gästeschar zuvor begrüßt und Pfarrer Friedhelm Ackva hielt eine Ansprache. Anhand der Stola, die er trug und die in allen Regenbogenfarben leuchtete, machte er klar, dass Gemeinschaft Stabilität schafft. Ähnlich des Gewebes gebe es bei Menschen auch Vernetzungen und Berührungspunkte. Ein solcher sei auch das Begegnungsfest.
Die Lebenshilfe-Band „Alles Inklusive“ unterhielt mit cooler Musik. Als besonderer Ohrwurm entpuppte sich dabei „Sefky“. Zur Melodie des Hits 2013 „Jubel“ von Klingande hatte Sängerin Yvonne diesen Song für ihre blinde Freundin Sefky umgedichtet. Eine türkische Tanzgruppe zeigte südländische Folklore und auch türkische Kinder hatten Tänze eingeübt, für die sie viel Applaus ernteten. Außerdem zeigte Zauberer „Batek“ beeindruckende Zaubertricks.
Einige Vereine, unter anderem die Dillenburger Feuerwehr, machten mit Ständen auf ihre Arbeit aufmerksam. Und für Menschen, die sich ehrenamtlich für Asylbewerber engagieren möchten, bestand Gelegenheit, sich in eine Helferliste einzutragen. Dreieinhalb Stunden etwa dauerte das „Begegnungsfest“, das sicher eine Wiederholung verdient.
» Bilder oben:
Berührungspunkte schaffen Stabilität in der Gesellschaft – das vermittelte Pfarrer Friedhelm Ackva anhand seiner Stola den Gästen des Begegnunsfestes. Das erste Begegnungsfest in Dillenburg war mit 200 Gästen überraschend gut besucht.
Auch unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aus zwei Wohngruppen des St. Elisabeth-Vereins nahmen am Begegnungsfest teil.
Gemeinsames Essen schafft eine gute Atmosphäre für Gespräche – und auch das gemeinsam in der Schlage vor dem Büffet stehen. FOTOS: UTE JUNG
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