Der Glaube eint
Was haben Fußball und Glaube gemeinsam? Pfarrvikar Alexandru Lita ist am Sonntag (1. Juli) in Ewersbach feierlich ordiniert worden...
In einem Festgottesdienst ist Alexandru Lita, der neue Pfarrvikar, am Sonntagnachmittag in Ewersbach von Pröpstin Annegret Puttkammer ordiniert worden. Den Gottesdienst in der altehrwürdigen Margarethenkirche gestalteten unter anderem der Projektchor und der Posaunenchor aus Rittershausen musikalisch mit - und das am Tag des EM-Finales.
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Die Kolleginnen Pfarrerin Dorit Christina Thielmann und Pfarrerin Angelika Angerer hatten die liturgische Leitung übernommen. Im Anschluss lud die Kirchengemeinde Ewersbach zu Kaffee und Kuchen in die Mehrzweckhalle Rittershausen ein. Bürgermeister Stefan Aurand aus Dietzhölztal begrüßte dort offiziell den neuen Pfarrvikar.
Der neue Pfarrvikar ist ein begeisterter Fußballfan. So freute er sich, dass die Ordination und das Finale der Europa-Meisterschaften auf „seinen Tag“ fielen. Auch wenn die deutsche Nationalmannschaft leider schon ausgeschieden sei – so Lita - dem Fußball-Fieber könne sich kaum einer entziehen. Vielleicht sind es die einfachen Regeln, das Fair-Play und die gleichen Voraussetzungen für beide Teams, die diese Fußball-Euphorie ausmachten, überlegte Lita.
In seiner Predigt zum 1. Petrus-Brief sagte er, Fußball und Christsein ähneln sich. So wie der Fußball kenne auch der Glaube einen festen Ablauf, Rituale und Spielregeln – die größtenteils als Werte und Normen von der Gesellschaft akzeptiert sind. In Europa müssen sich Christen sich heute nicht verstecken, sie können – Gott sei Dank – ihren Glauben in aller Öffentlichkeit leben. Die Empfänger des Petrusbriefes vor schätzungsweise 1900 Jahren lebten in der Minderheit. Sie wurden wegen ihres christlichen Glaubens verfolgt. Der Predigttext sollte ihnen zur Orientierung dienen.
Einen Unterschied stellte Pfarrvikar Lita dann doch fest: Der Glaube eint und trenne nicht. Beim Christsein ginge es im Gegensatz zum Fußball nicht um den Sieg einer Mannschaft sondern um das Miteinander in Christus. Er lud die Christen in den vier Ortsteilen der Kirchengemeinde ein, das Verbindende ihres Glaubens zu leben. Der Glaube an Christus mache keine Unterschiede zwischen Ewersbach, Rittershausen, Mandeln und Steinbrücken.
Pröpstin Annegret Puttkammer nahm die Ordination gemeinsam mit dem Dillenburger Dekan Roland Jaeckle, Kirchenvorstandsvorsitzender Günter Steinmüller, Kirchenvorstandsmitglied Nicole Eckhardt, dem Mentor Joachim Bundschuh und John Felix Belinga-Belinga vom Zentrum Ökumene der EKHN vor. Beim Zentrum Ökumene der EKHN hat Lita sein Spezialvikariat absolviert, Pfarrer Joachim Bundschuh hat Alexandru Lita in seinem Vikariat in den Kirchengemeinden zu Kelsterbach und Offenbach/Main begleitet.
„Ihr neuer Pfarrvikar bringt auch Erfahrungen aus der freien Wirtschaft mit“, sagte die Pröpstin zur Gemeinde gewandt. – „Der Pfarrberuf ist ein schöner Beruf, den Sie sich ausgesucht haben“, ergänzte sie in ihrer Ansprache an Alexandru Lita: „Dieses Amt ist eine Lust – und manchmal auch eine Last“. In der Gemeinde gelte der Leitsatz „Einer trage des anderen Last“ als Zuspruch, weil jeder andere Gaben habe und alle gebraucht werden. Puttkammer ermunterte Alexandru Lita zu seinem Dienst: „Christus erträgt uns wie wir sind, wir müssen nicht perfekt sein, nur die eigene Fehlbarkeit aushalten“.
Pfarrvikar Alexandru Lita kümmert sich ab sofort schwerpunktmäßig um die evangelischen Christen in Rittershausen. Zudem wird er gemeinsam mit Pfarrerin Dorit-Christina Thielmann und Pfarrerin Angelika Angerer auch in anderen Bereichen für die Kirchengemeinde tätig sein. In Rittershausen möchte er zunächst sehen, was aufbaufähig ist und welchen Bedarf die Gemeindeglieder sehen.
Alexandru Lita hat zur Theologie noch Wirtschaft studiert
Der 31jährige Lita stammt aus Siebenbürgen. „Ich bin gebürtig aus Hermannstadt in Rumänien, dort besuchte ich die deutsche Schule und absolvierte 2006 ebenfalls dort mein Studium in evangelischer Theologie“, sagt Alexandru Lita in fließendem Deutsch. In den Jahren 2002 / 2003 hat der neue Pfarrvikar ein Stipendium des „Gustav-Adolf-Werkes" erhalten, so konnte er evangelische Theologie in Leipzig studieren.
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