Das Dach braucht Hilfe
Mit Spendengeldern soll Dillenburgs ältestes Gotteshaus ein neues Dach und ein neues Geläut bekommen, die Sanierung ist dringend: Einige Dachbalken faulen ...
Von Katrin Weber
Friedhelm Ackva kann nichts so schnell erschüttern. Vor den Glocken in der evangelischen Stadtkirche zu Dillenburg würde der Pfarrer jedoch "die Ohren anlegen", so laut ist das Geläut in dem alten Gotteshaus. Drei der vier schweren Kolosse müssen erneuert werden, wie so vieles hoch oben über dem Kirchenschiff. Allein 1,9 Millionen Euro kostet die Sanierung des Daches. Diese Summe kam unter dem Strich heraus als untersucht wurde, was und wo es im Gebälk "knirscht". Die Balken, die auf den Außenmauern aufliegen und den Dachstuhl tragen müssen erneuert werden. Sie sind teilweise über 520 Jahre alt - die Kirche wurde 1491 geweiht. Im Laufe der Jahrhunderte haben Wind und Wetter ihre Spuren hinterlassen.
An vielen Stellen deutlich: Das Holz ist gefault und ist marode. Eile ist geboten. Im Laufe der Jahrhunderte haben Wind und Wetter ihre Spuren hinterlassen.
1,9 Millionen Euro soll die Sanierung des Daches der Stadtkirche kosten. Die Arbeiten umfassen den Glockenturm, das Mittelschiff und den Altar- und Chorraum. "Den Betrag könnte eine kleine Kirchengemeinde, wie wir es sind, gar nicht stemmen", erläuterte Friedhelm Ackva. Die Landeskirche gibt allein 1,3 Millionen Euro für die geplante Dachsanierung. Auch vom Amt für Denkmalpflege erhoffen sich Ackva und die Vorsitzende des Kirchenvorstands, Ursula Krug-Richter, einen Zuschuss. Denn mit den 1,9 Millionen Euro ist es nicht getan: Wenn das Dach des Glockenturms saniert wird, sollen auch der Glockenstuhl und das Geläut erneuert werden.
260 000 Euro müssen dafür zusätzlich aufgebracht werden. "Die Kosten für die Glocken sind davon der geringste Teil", erklärt Ackva. Das meiste Geld koste der neue Glockenstuhl. Bisher ist er aus Edelstahl, er soll künftig aus Holz sein. Und für die drei neuen Glocken gibt es bereits Stifter: "Sie sind also finanziert." Die teuerste koste voraussichtlich 14 000 Euro. Insgesamt sind im Kirchenturm vier große Glocken aufgehängt, die der Stadt die Zeit anschlagen. Eine davon ist aus Bronze, sie ist die älteste im Geläut der Dillenburger Stadtkirche. 1510 wurde sie in das Gotteshaus eingehängt und tut immer noch ihre Dienste. Die anderen sind noch nicht mal 100 Jahre alt. Sie sind aus Edelstahl und wurden 1918/19 angeschafft.
Dieses zusammen 108 Zentner schwere Trio wird ersetzt durch Glocken aus Bronze, die auch einen helleren Klang haben. "Die dürften mindestens 500 Jahre halten", sagt Krug-Richter. Für den neuen Glockenstuhl braucht die Gemeinde dringend Spenden. Denn allein kann die Kirchengemeinde die Summe nicht stemmen. Es gibt eine Finanzlücke. Auch wenn es für die neuen Glocken bereits Stifter gibt, ist für den neuen Glockenstuhl und alles, was damit zusammenhängt, das Geld nicht da. Deshalb ist die Kirchengemeinde auf Spenden angewiesen, sagt Ackva. Komme das fehlende Geld nicht zusammen, dann müsse die Erneuerung des Geläuts aufgeschoben werden.
Eines sei dabei jedoch klar: "Die Joche der Glocken, mit denen sie sich in Bewegung setzen, müssen auf jeden Fall ausgetauscht werden. Das hat ein statisches Gutachten ergeben." Sinnvoll wäre also, so Krug-Richter und Ackva, gleich alles in einem Zug zu machen. So könnten später anfallende Kosten gespart werden wie beispielsweise für das erneute Stellen eines Gerüsts am Turm, um die Glocken einzubauen.
Geplant ist, dass noch in diesem Jahr die große Dachsanierung beginnt. Die Ausschreibung dafür laufe, sagt die Kirchenvorstandsvorsitzende. Der Glockenturm stehe als erstes auf der Agenda. Sein Dach, der Glockenstuhl und die Glocken sollen, wenn möglich, noch dieses Jahr erneuert werden. Anschließedn sei das Dach über dem Mittelschiff dran. Zum Schluss stehen Gebälk und Ziegel über dem Altar- und Chorraum an.
Bis Ende 2016 soll alles fertig sein, wenn es gut läuft. In dieser Zeit sollen in der Stadtkirche weiterhin die Gottesdienste stattfinden. Wenn über dem Mittelschiff gearbeitet wird, ist vorgesehen, sicherheitshalber die Oberlinger-Orgel auszubauen und überholen zu lassen. Dies sei voraussichtlich 2015.
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