Zettel an den Spiegel
Die Schönheit im Alter war Thema des Dekanatsfrauennachmittags in Driedorf, zu dem 190 Frauen in das Bürgerhaus kamen ...
Zum Dekanatsfrauen-Nachmittag zum Thema „Glatt oder vielfältig – zur Frage von Schönheit und Alter“ in Driedorf kamen am Mittwochnachmittag 190 Frauen aus den 15 Kirchengemeinden im Dekanat Herborn zusammen, um über „Altern und Schönheit“ nachzudenken.
Zu Gast war Renate Drevenšek. Die Referentin für Frauen, Bildung, Spiritualität beim Landesverband Evangelische Frauen in Hessen und Nassau beschäftigt sich auch beruflich als Sozialgerontologin mit dem Altern. Altern und Schönheit sind in unserer Gesellschaft Gegensätze, sagte die Referentin. Bis ins hohe Alter sollen Frauen jugendlich und attraktiv aussehen. „Der Spiegel zeigt uns Frauen jedoch die Unausweichlichkeit der gelebten Jahre: Umso wichtiger ist es, dem eigenen Aussehen einen Wert beizumessen“, sagte Renate Drevenšek, die in Anlehnung an den Schlager von Zarah Leander „Bei mir bist du schön“ von der Einzigartigkeit jedes Menschen vor Gott auch im Alter sprach. „Es gelte, die Falten im Gesicht willkommen zu heißen, wie es sehr schön in einem Gedicht von Tanya Worth beschrieben sei“, sagte Drevenšek.
Renate Drevenšek wandte sich in ihrem Vortrag gegen den existierenden Schönheitswahn und gegen eine christlich motivierte Leibfeindlichkeit. „Die Hoffnung christlichen Glaubens richtet sich auf ein gutes Leben in Fülle für alle – als Grundvoraussetzung dafür, dass jede und jeder so werden kann, wie Gott sie und ihn gewollt hat“, sagte die Referentin, „Gott sieht den Menschen mit einem liebenden Blick an, deswegen dürfen wir uns auch selbst so sehen“. Zum Schluss ihres Referates zeigte sie ein Bild von fröhlichen Frauen im vorgerückten Alter. Das Bild mache deutlich: Frauen können gemeinschaftlich ihr Alter und ihre Schönheit genießen und sich Mut machen, neue Räume zu erobern. Und eins solle beim Blick in den Spiegel nicht vergessen werden: „Wir sind alle von Gott geliebte Töchter, schön und vielfältig.“
Zuvor berichtete Pfarrerin Kathleen Theiß von dem mit Lippenstift auf den Spiegel geschriebenen Spruch „Guten Morgen, Du Schöne!“ Sie empfahl den 190 anwesenden Frauen es nachzuahmen – als garantierten Stimmungsaufheller beim morgendlichen Blick in den Spiegel. Wichtig sei es zu einer eigenen Identität zu finden, losgelöst von familiären Vorstellungen oder der Bindung zur eigenen Mutter.
Bei Gott bist Du schön, sagte auch der Herborner Dekan Andreas Friedrich in seinem Grußwort und riet, es müsse ja kein Lippenstift sein, ein Zettel mit gleicher Botschaft ließe sich leichter wieder vom Spiegel entfernen. Er lobte die Driedorfer Kirchengemeinde als gute Gastgeber und begrüßte die Frauen zum letzten Dekanatsfrauen-Nachmittag im Dekanat Herborn. Damit löste er kurz eine Verunsicherung unter den Anwesenden aus. „Auch im neuen Dekanat an der Dill, das sich zum Jahreswechsel aus den beiden Dekanaten Dillenburg und Herborn bildet, wird es sicherlich weiter Dekanatsfrauen-Nachmittage geben“, sagte Andreas Friedrich zum Schluss. Dorothee Nicodemus vom Herborner Dekanatsfrauenteam bestätigte das auch auf Nachfrage: „Natürlich gehe es auch im kommenden Jahr weiter“.
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Einen unterhaltsamen und anregenden Nachmittag im Bürgerhaus Driedorf erlebten 190 Frauen aus den 15 Gemeinden im Dekanat Herborn.
Referentin Renate Drevenšek rief beim Dekanatsfrauen-Nachmittag dazu auf, sich mit den Augen Gottes zu sehen. Etwa 190 Frauen waren nach Driedorf gekommen, um sich mit dem Thema Schönheit und Jugendwahn auseinanderzusetzen.
FOTOS: BECKER-VON WOLFF
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