Mehr als nur Pflege
Mit einem „Marktplatz Diakonie“ in der Herborner Konferenzhalle ist die „Woche der Diakonie“ eröffnet worden. Deutlich wurde: Diakonie ist mehr als nur Pflege...
Von Jenny Berns
Mit einem „Marktplatz“ in der Herborner Konferenzhalle ist die „Woche der Diakonie“ eröffnet worden. Mitarbeiter aus zahlreichen Einrichtungen, Gruppen und Arbeitsbereichen stellten dabei sich, ihre Aufgaben und Angebote vor. Die „Woche der Diakonie“ findet noch bis zum kommenden Samstag statt. „Diakonie“, das ist mehr als nur ein Pflegedienst für Alte und Kranke. Der Begriff leitet sich aus dem altgriechischen Wort für Dienst bzw. Diener ab. Verstanden werden darunter alle Aspekte des „Dienens am Menschen“ im kirchlichen Rahmen.
Wie vielfältig dieser Dienst ist, das zeigte am Samstag der „Marktplatz Diakonie“, bei dem Besucher die verschiedenen Arbeitsbereiche kennenlernen konnten. „Die Heldentaten geschehen im Kleinen“, sagte der Leiter des Diakonischen Werkes Dillenburg-Herborn Karl Müßener, der gemeinsam mit Dekan Roland Jaeckle die Woche eröffnete.
Landrat Wolfgang Schuster (SPD) sprach in Bezug auf die Diakonie von einem „starken Partner“. Hohe Qualität und engagierte hauptamtliche sowie ehrenamtliche Mitarbeiter zeigten, dass „das Geld (finanzielle Mittel des Landes Hessen Anm. d. Red.) gut eingesetzt ist“. Stadtrat Ansgar Roth (CDU), der im Namen der Stadt Herborn ein Grußwort sprach, hob ebenfalls die vielen und vielfältigen Angebote hervor. „Der Dienst am Nächsten lebt in erster Linie vom Engagement und vom Einsatzwillen derer, die sich ihm verschrieben haben“, sagte er.
An zahlreichen Ständen konnten sich Bürgerinnen und Bürger davon selbst überzeugen. Begonnen bei Einrichtungen für die jüngsten Mitglieder unserer Gesellschaft wie den Kindertagesstätten der Region, über Gehörlosen-Seelsorge, Nachbarschaftshilfe, Weltladen, Pflegedienste, Trauerberatung bis hin zur Notfall- und Krankenhausseelsorge gab es daher jede Menge zu entdecken und zu lernen.
Nicht wenige Besucher waren überrascht, wie weit das Angebot der auf kirchlicher Basis Agierenden reicht und wie umfassend dieser „Dienst am Menschen“ sein kann. Wirklich begeistert von der Veranstaltung war eine Konfirmandengruppe aus Sechshelden. Hannah Kilian, Janine Schlüter und Silja Mehl ließen sich am Stand der Schwangeren-Beratung des Diakonischen Werkes Dillenburg-Herborn von Mitarbeiterin Elke Pollak zeigen, wie ein Baby richtig gewickelt wird. Die drei Konfirmandinnen fanden diese praktische Übung mit einem Babysimulator „richtig cool“, auch wenn für sie die Familienplanung natürlich noch in weiter Zukunft liegt.
Viel Interesse bestand an den angebotenen Vorträgen, die eine eingehendere Beschäftigung mit bestimmten Themen ermöglichten. Beispielsweise referierte Pfarrerin Bettina Marloth-Claas über das Thema „Trauernden begegnen“. „Es ist wichtig, dass wir Trauernde ermutigen, ihrem eigenen Gefühl zu folgen. Oft ist Trauer ein viel längerer Prozess als angenommen. Deshalb ist es notwendig, Menschen für den Umgang mit Trauernden zu sensibilisieren und Ängste sowie Unsicherheiten im Umgang mit Trauernden abzubauen“, sagte die Pfarrerin, die am Samstag sowohl für die Sterbe- als auch für die Behinderten-Seelsorge vor Ort war.
Ein weiterer Vortrag befasste sich mit der „Inklusion im Kindergarten“. „Wir wollen vermitteln: Jeder Mensch ist einzigartig. Gerade Kinder gehen sehr natürlich und sehr viel lockerer miteinander um. Anders-Sein ist normal. Deshalb wollen wir den Fokus nicht auf die Defizite, sondern auf das Können legen,“ meinte Referentin Cornelia Weber-Seibel. Die Leiterin der Evangelischen Kindertagesstätte in der Herborner Mozartstraße machte zudem deutlich, weshalb auch die Betreuung der Kleinsten zum Aufgabenfeld der Diakonie gehört: Wir arbeiten nicht nur am Kind, vielmehr begleiten und beraten wir auch die Eltern im Hinblick auf Erziehungsfragen. Wir sind ganz nah an den Familien dran und nehmen zudem noch einen religionspädagogischen Auftrag wahr.“
Neben den zahlreichen Informations-Angeboten kamen beim „Marktplatz Diakonie“ Freude und Spaß nicht zu kurz: Die Evangelische Kindertagesstätte Schönbach führte das Theaterstück „Komm, wir wollen Freunde sein“ auf und auf dem Außengelände der Konferenzhalle konnten sich Kinder und Jugendliche beim „Kistenstapeln“ im Klettern üben. Das von Denise Felser, Maren Jung und Dagmar Hoffmann betreute Angebot erfreute sich großer Beliebtheit.
Die Organisatoren der „Woche der Diakonie“ zu denen der Herborner Gemeinschaftsverband, der St. Elisabeth-Verein, die Diakonie-Pflegestationen, das Diakonische Werk Dillenburg Herborn, Kindertagesstätten der Region und viele weitere Initiativen, die unter dem Dach der Kirche und Diakonie tätig sind, waren mit der Resonanz auf die Auftaktveranstaltung insgesamt sehr zufrieden und freuen sich auf einen regen Besucherandrang bei den weiteren Veranstaltungen.
» Weitere Informationen unter www.diakonie-ev-dill.de
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