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25.08.2012

Lebendige Steine bauen Gemeinde

Mit einem Orgelkonzert am Vorabend und einem Festgottesdienst am Sonntagmorgen sowie einem Gemeindefest wurde in Niederscheld das 250jährige Jubuiläum der Kirche gefeiert.

Musikalische Umrahmung im Festgottesdienst (Foto: Ute Jung)

Die evangelische Kirche in Niederscheld feierte ihren 250sten Geburtstag. Mit einem Orgelkonzert am Vorabend und einem Festgottesdienst am Sonntagmorgen, mit einer Bildpräsentation, gemeinsamem Mittagessen und Kaffeetrinken, sowie einem Spieleparcour für die Kinder begingen die evangelischen Christen feierlich diesen Geburtstag.

 

Pfarrer Peter Dersch war beeindruckt von der Hilfsbereitschaft, die Bevölkerung und Vereine bei der Gestaltung der Feierlichkeiten an den Tag legten: „Jeder hat geholfen, weil es eben „unsere“ Kirche ist.“ Die Festpredigt, die Dekan Pfarrer Roland Jaeckle hielt, bezog sich auf den Bibeltext aus 1. Petrus 2, die Verse 2 bis 10. In diesem wird die Kirchengemeinde als lebendiges Bauwerk bezeichnet. Der Dekan machte klar, was eine Gemeinde benötigt, um lebendig zu bleiben: „Ohne Jesus als Fundament hat unsere Kirche keine Zukunft.“ Nichts solle Gemeinden und Christen kostbarer, größer und wichtiger sein als Jesus selbst. Naturgemäß seien Steine leblos. Doch lebendige Steine sollten die Gemeinde Jesu bauen.

 

Das bedeute für Christen einen lebendigen Glauben zu haben und nicht zu versteinern. Dazu sei in jeder Generation Erweckung erforderlich. „Lebendige Christen sind nötig, um der Gemeinde auch in Zukunft Bedeutung zu geben.“ Dabei sei, so der Dekan, jeder Stein individuell mit Ecken und Kanten und würde sich trotzdem zu einem harmonischen Ganzen fügen: „Wir brauchen in Gemeinden unterschiedliche Persönlichkeiten mit unterschiedlichen Begabungen.“ Im Mauerwerk würden die Steine miteinander verbunden und hätten Kontakt nach neben, oben und unten.

 

Und so seien auch Christen und die Kirche eingebunden in die Geschichte, in Gegenwart und Zukunft. Doch habe jeder Stein eine Außen- und Innenseite. Das bedeute, dass sich Christen nicht nur innerhalb der Gemeinde bewegen sollten, sondern in der Welt Verantwortung übernehmen sollten. Ziel bei allem sei, zu einem geistlichen Haus zu werden, das Gott gefalle.

 

Zur Gestaltung des Gottesdienstes trug neben dem Dekanatskirchenmusiker Günter Emde an der Orgel auch der Gesangverein 1860 Niederscheld unter der Leitung von Wiebke Anders bei. Ähnlichen Veränderungen wie dem des menschlichen Lebens, war die Kirche in Niederscheld in ihrer wechselvollen Geschichte unterworfen. Zwar gab es vor der Erbauung des Gotteshauses in der heutigen Form schon eine Kirche am selben Ort, diese jedoch wurde bei einem Großbrand, der im Jahr 1756 das Dorf fast vollständig dem Erdboden gleich machte, vernichtet.

 

Es lässt sich nicht genau datieren, ab wann es eine Kirche in Niederscheld gab. Wahrscheinlich ist sie im letzten Viertel des 13. Jahrhunderts entstanden. Darauf deuten auch heutige Merkmale an der äußeren Struktur der Kirche hin – wie etwa der Umlauf eines gotischen Fensters an der Nordseite. Beim Großbrand 1756 brande die Kirche vollständig aus. Die Feuerbrunst war so enorm, dass selbst die Kirchglocken schmolzen.

 

1762 wurde der Aufbau der heutigen Kirche fertiggestellt. Das zeigt auch die Gravur der Jahreszahl unterhalb des Wetterhahns an der Turmspitze. Im Jahr 1784 gelang die Kanzel und das Gestühl, beides wurde bis dahin im Lustschloss „Ludwigsbronn“ verwendet, nach Niederscheld. Im Jahre 1802 wurde die obere Empore und der Dachstuhl erstellt.

 

100 Jahre nach der Einweihung des Gotteshauses wurde am 28. August 1862 die Orgel eingesetzt. Ab dem Jahr 1896 hat eine Anordnung ihre Gültigkeit: Seither werden in der Silvesternacht die Kirchenglocken – anfangs für zehn Minuten – 20 Minuten lang geläutet.

 

Die beiden Weltkriege hatten auch Auswirkungen auf die Kirche in Niederscheld. Als „Kriegsabgabe“ musste sich die evangelischen Christen 1919 von einer ihrer Kirchenglocken trennen und fast 50 Jahre lang mit einem „Notgeläut“ vorlieb nehmen. Nach der Beseitigung der schlimmsten Kriegsschäden, die Ende Februar 1945 Dorf und Kirche trafen, konnte bereits im Jahr 1946 wieder Konfirmandengottesdienst gefeiert werden.

 

Im Jahr 1967 wurde das unweit der Kirche liegende Gemeindehaus gebaut. Durch die Gruppenräume entstanden neue Möglichkeiten für die kirchliche Arbeit.

 

 

Foto 1: Mitten im Dorf liegend prägt die Kirche auch optisch den Ort. Foto 2: Pfarrer Peter Dersch übernahm die Liturgie des Gottesdienstes. Foto 3: Für die Predigt war Dekan Pfarrer Roland Jaeckle nach Niederscheld gekommen. Foto 4: Der Gesangverein 1860 Niederscheld sorgte mit seinen Liedbeiträgen für den passenden feierlichen Rahmen des Gottesdienstes.


Holger J. Becker-von Wolff 05.05.2011

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