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16.03.2012

TEKA: „Mangel an Respekt“

Erneut hat Dekan Roland Jaeckle öffentlich das Vorgehen des TEKA-Konzerns gegenüber den betroffenen Mitarbeitern scharf kritisiert. Der Dillenburger Dekan fordert die Geschäftsführung zum Umdenken auf...

Dekan Jaeckle bei der Kundgebung in Haiger.

Die evangelische Kirche zeigt sich solidarisch mit den Teka-Beschäftigten. Dekan Roland Jaeckle nahm neben Bürgermeister Dr. Gerhard Zoubek und Landrat Wolfgang Schuster am Freitag (16. März) an der Kündgebung auf dem Haigerer Marktplatz teil.

 

Erneut hat Dekan Jaeckle das Vorgehen des Konzerns gegenüber den betroffenen Mitarbeitern scharf kritisiert. Die Dekanatsgemeinden halten seit einigen Wochen in vielen Gottesdiensten Fürbitte für die Mitarbeitenden. In der Kirchengemeinde Sechshelden habe es in den vergangenen Tagen Gebetstreffen gegeben.

 

Über betriebswirtschaftliche Notwendigkeiten könne er als Dekan nicht urteilen. Allerdings entspreche die Art und Weise, wie die Firmenleitung ihren Entschluss die Produktion in Sechshelden stillzulegen den Mitarbeitenden bekannt gemacht wurde, überhaupt nicht der Kultur wie sie in einem demokratischen und christlich geprägten Staat zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern üblich ist. „Hier sehe ich einen grundlegenden Mangel an Respekt vor Ihnen, den Mitarbeitenden, die Sie über Jahre und Jahrzehnte hinweg am Aufbau und Erfolg der Firma wesentlichen Anteil hatten“, sagte Jaeckle vor der applaudierenden Menschenmenge.

 

Der Dekan appellierte, die Firmenleitung solle das offene Gespräch mit den Mitarbeitenden suchen und die Pläne überdenken sowie nach möglichen Alternativen suchen. Dekan Roland Jaeckle ermunterte die Mitarbeitenden zur Solidarität und Durchhaltevermögen. Er wünschte der Belegschaft für ihre weiteren Aktionen Mut aber auch Weisheit, die Maßnahmen zu erkennen und zu ergreifen, die jetzt hilfreich sind. „Ihre Stärke liegt dabei auch in ihrer Gemeinschaft und dem Zusammenhalt als Belegschaft“, sagte der Dekan. Er fügte an, die Belegschaft werde am meisten erreichen, wenn sie ein gemeinsames Vorgehen verabrede und entschlossen im gegenseitigen Respekt nach Wegen suche, die eine Zukunft eröffnen.

 

Hans-Peter Wieth, der erste Bevollmächtigte der IG Metall bedankte sich für die Unterstützung der evangelischen Dekanate Dillenburg und Herborn sowie das klare Votum der evangelischen Kirche für einen Standorterhalt der Teka in Haiger.

 

Die von Dekan Roland Jaeckle vorgetragene Ansprache zur Kundgebung in Haiger am Freitag, 16. März:

 

„Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Firma Teka in Sechshelden, als Vertreter der Evangelischen Kirche möchte ich Ihnen heute meine Unterstützung und Solidarität für Ihren friedlichen Einsatz zum Erhalt der Firma Teka in Sechshelden zusprechen. Als wir in den letzten Wochen von der drohenden Schließung des Werks in Sechshelden hörten, reagierten viele Christen in unserer Region sehr bestürzt und betroffen.

 

In vielen Gottesdiensten in den Gemeinden unseres Dekanats haben wir für einen Erhalt der Arbeitsplätze gebetet und tun das zum Teil noch immer. Auch die Synode, also das höchste Vertretungsorgan der evangelischen Kirchengemeinden in der Region, hat am Samstag (10.3.12) getagt und hat über die Ihre Situation gesprochen und beraten und dazu Stellung genommen.

 

Über den betriebswirtschaftlichen Hintergrund, der zu der Entscheidung der Firmenleitung geführt hat, kann ich nicht urteilen. Aber wir waren bestürzt über die Art und Weise, wie der Entschluss der Firmenleitung, die Produktion in Sechshelden stillzulegen den Mitarbeitenden bekannt gemacht wurde. Nicht in Form einer Betriebsversammlung, nicht nach Beratungen mit dem Betriebsrat, nicht im offenen Gespräch, sondern nur durch ein Schreiben, einen Aushang. Das entspricht in keinster Weise der Kultur wie sie in einem demokratischen und christlich geprägten Staat zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern üblich ist.

 

Hier sehe ich einen grundlegenden Mangel an Respekt vor Ihnen, den Mitarbeitenden der Teka, die Sie über Jahre und Jahrzehnte hinweg am Aufbau und Erfolg der Firma wesentlichen Anteil hatten. Als Vertreter der Ev. Kirche appelliere ich deshalb an die Verantwortlichen der Firma Teka das offene Gespräch mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu führen und gemeinsam mit Betriebsrat und Belegschaft nach Alternativen zu suchen, damit die Arbeitsplätze am Standort Sechshelden erhalten bleiben.

 

Unsere Solidarität gilt allen betroffenen Mitarbeitenden und ihren Familien, die jetzt in Sorge und Angst um ihre Zukunft sind. Mein Gebet ist es, dass die Firmenleitung ihre Entscheidung noch einmal überdenkt und vor allem: dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine gute berufliche Perspektive finden werden. Für Ihre weiteren Aktionen wünsche ich Ihnen Mut, aber auch Weisheit die Maßnahmen zu erkennen und zu ergreifen, die jetzt hilfreich sind. Ihre Stärke liegt dabei auch in Ihrer Gemeinschaft und Zusammenhalt als Belegschaft.

 

Vielleicht gibt es unterschiedliche Einschätzungen der Situation aber am meisten werden Sie erreichen wenn Sie ein gemeinsames Vorgehen verabreden und in Entschlossenheit aber auch mit gegenseitigem Respekt Wege gehen, die Zukunft eröffnen. Ich wünsche Ihnen Kraft und Erfolg auf diesem Weg und kann Ihnen zusichern, dass wir Ihnen als Ev. Kirchengemeinden allen Beistand geben, der uns möglich ist.“

 

» Bild oben:

Der Dillenburger Dekan Roland Jaeckle bei der Kundgebung auf dem Marktplatz in Haiger.
FOTO: Becker-von Wolff   | » Mehr Bilder in Facebook


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