Schmerzhafte Einschnitte
Die Synode hat sich mit dem Pfarrstellenrückbau beschäftigt. Dekan Jaeckle schlägt Regionalkonferenzen vor, die endgültige Entscheidung fällt in einem Jahr...
Wie erwartet emotional wurde die zukünftige Pfarrstellenbemessung zur Frühjahrssynode diskutiert. Dekan Roland Jaeckle stellte den Soll-Stellenplan in zwei Schritten vor: Bis zum Jahresende 2019 müssen im Dekanat an der Dill zwei von insgesamt 41 Pfarrstellen abgebaut werden. Dafür ist noch der Dekanatssynodalvorstand zuständig.
Ab dem 1. Januar 2020 wird der Soll-Stellenplan 2020-2024 von der Dekanatssynode entschieden. Bis zum Jahr 2024 müssen dann weitere zweieinhalb Stellen abgebaut werden. Dekan Jaeckle warb: „Wir wollen nicht nur auf den Abbau schauen, sondern unseren Auftrag im Blick behalten. Die Neustrukturierung im Dekanat lässt sich nur gemeinsam lösen!“ Er warb für Kooperationen unter den Gemeinden.
Wie Kooperationen aussehen können, dazu stellte Pfarrer Thomas Eberl mögliche Gemeindeformen im Rahmen der Pfarrstellenbemessung vor. In der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) werde derzeit ein Gesetz zur regionalen Zusammenarbeit von der Kirchenleitung ausgearbeitet, das in 1. Lesung in der Synode im November 2017 eingebracht wurde. Im eingebrachten Gesetz sind vier verschiedene Gemeindeformen enthalten, die Eberl den Synodalen vorstellte.
Dekan: „Wir möchten Vollzeit-Pfarrstellen erhalten“
Dekan Roland Jaeckle sagte, für die Kürzung der Pfarrstellen bis Ende 2019 liegen Planungsbeschlüsse aus den Altdekanaten Dillenburg und Herborn vor, die den betreffenden Gemeinden auch schon bekannt sind.
Vorgesehen sei ein Wegfall der 0,5 Stelle in Manderbach-Sechshelden und der Wegfall einer 0,5-Stelle im Bereich Nanzenbach-Oberscheld. Zudem soll die 0,5-Stelle bei der Klinikseelsorge in Herborn gestrichen werden.
Dekan Jaeckle sagte: „Ein Planungsbeschluss des Altdekanates Herborn sah auch eine Kürzung um 0,25 Prozent bei den Pfarrstellen in Beilstein-Rodenroth und in Hörbach vor. Darin sehen wir im DSV eine Problematik, da 0,75-Pfarrstellen sich schlecht neu besetzen lassen“, sagte Dekan Jaeckle „wir möchten nach Möglichkeit Vollzeitstellen erhalten“.
Dekan Roland Jaeckle warb dafür, die Herausforderungen gemeinsam anzugehen. Er stellte zwei Modell-Rechnungen vor, die er gerne mit den Kirchengemeinden auf Regionalkonferenzen erörtern möchte.
Zur Herbstsynode 2018 soll über mögliche Einsparungen beraten werden und erst zur Frühjahrssynode 2019 soll der Beschluss fallen, wie die Kürzungen im Dekanat umgesetzt werden.
Hintergrund Pfarrstellen-Bemessung
Gemäß dem demografischen Wandel verliert das Dekanat an der Dill jährlich rund 640 Mitglieder, im Lauf von zehn Jahren waren das beispielsweise von 2006 bis 2016 insgesamt 8415 Mitglieder. Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) reagiert auf den Mitgliederverlust von 1,6 Prozent pro Jahr mit einer Strukturanpassung und einer Kürzung von 1,4 Prozent der gesamtkirchlichen Pfarrstellen. Am Schlüssel von 1600 Gemeindegliedern pro Pfarrstelle ändere sich nichts.
Nach diesem Plan stehen dem Dekanat an der Dill ab 1. Januar 2020 insgesamt 39 Stellen zu, am 31. Dezember 2022 noch 37 Stellen und am 31. Dezember 2024 nur noch 36,5 Stellen. (hjb)
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