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24.11.2011

Gelungener Auftakt der „Herbstlichen Begegnung“

In Ewersbach referierte Ursula Trautwein bei der „Herbstlichen Begegnung“ zu Frauen der Reformation. Die Premiere war gelungen...

‍Als eine gelungene Premiere bezeichnete Pfarrerin Dorit-Christina Thielmann die „Herbstliche Begegnung“ in Ewersbach. Sie freute sich, dass so viele Gemeindeglieder aus den vier Orten der Einladung gefolgt waren: Über 50 Frauen und sogar einige Männer waren aus Rittershausen, Mandeln, Steinbrücken und Ewersbach zu Kaffee und Kuchen sowie zu dem Vortrag von Ursula Trautwein in das Evangelische Gemeindehaus Oranienstaße gekommen.

Pfarrerin Thielmann dankte den Frauen, die diesen Nachmittag organisiert hatten. Sie kündigte an, im Frühjahr nächsten Jahres werde es das nächste Treffen dieser Art geben. Die anwesenden Frauen wurden zur Frauenstunde (donnerstags 14.30 Uhr) herzlich einladen. Ursula Trautwein, die Witwe des ehemaligen Stadtjugendpfarrers und Propstes Dieter Trautwein aus Frankfurt, referierte zu dem Thema „Menschen, die von der Reformation ergriffen wurden“. Sie freute sich über die Einladung und die musikalische Ausgestaltung des Nachmittags.

Für die musikalische Gestaltung sorgten Gisela Schimke (Piano), Marit Giersbach (Cello), Manuela Schimke (Geige) und Mirjam Junker (Flöte), die als „Hausmusik-Kreis“ einen bunten Reigen an klassischer Musik und ausgesuchte bekannte Volksweisen passend zur herbstlichen Jahreszeit präsentierten.

Für Ursula Trautwein war es wie eine Reise in die alte Heimat: Vor über 55 Jahren zog sie aus dem Süddeutschen in das Hinterland. „Mein Mann stammt gebürtig aus Holzhausen-Hünstein und nach unserer Hochzeit waren wir für ein paar Jahre in Breidenbach tätig, bevor er als Pfarrer nach Limburg und Frankfurt kam“, sagte Trautwein bei ihrer Vorstellung.

Seit die Evangelische Kirche in Deutschland 2008 eine Lutherdekade oder besser gesagt eine Reformationsdekade ausgerufen hat, um den Beginn der Reformation vor 500 Jahren gebührend zu feiern, wächst auch in Deutschland das Interesse zu erfahren, was und wie Frauen zur Ausbreitung reformatorischer Ideen und eines neuen Lebensstils beigetragen haben.

Die EKD habe im Rahmen der Reformationsdekade bis 2017 bisher nur führende Männer wie Luther (2008), Calvin (2009) und Melanchton (2010) mit Veranstaltungen bedacht. Doch die reformatorischen Bewegungen im 16. Jahrhundert wurden nicht nur von Männern unterstützt und voran gebracht, sondern ebenso von vielen Frauen.

Katharina von Bora an der Seite Martin Luthers ist in Deutschland die berühmteste Frau der Reformation. Sie war jedoch nicht die einzige, die einen eigenen Beitrag zur Reformation leistete. Viele weitere Frauen engagierten sich für die Reformation und äußerten sich öffentlich, oft im Widerstand gegen die Herrschenden. Fürstin Elisabeth von Calenberg-Göttingen war so eine Frau, die gegen den Willen ihres Gemahls Erich I. zu Braunschweig-Lüneburg (1470-1540) sich den Lehren Luthers zuwendete. Er ließ Elisabeth gewähren, obwohl die Hinwendung zu Luthers Lehren seiner kaisertreuen Gesinnung widersprachen.

Ähnlich erging es der Königin Isabella von Dänemark. Sie musste in ihrer weitverzweigten und überwiegend katholischen Herrscher-Familie mit Repressalien rechnen. Auch Katharina Zell, die aus dem liberalen Bürgertum in Straßburg stammte, und sich hier für Bildung einsetzte, musste sich gegen gesellschaftliche Repressalien wehren, nachdem sie sich mit einem ehemaligen Priester vermählte. Der süddeutsche Reformator Martin Bucer hatte sie als Ehepaar im Staßburger Münster getraut. Sie ging tapfer gegen die Behauptungen vor.

Als Autorinnen, Theologinnen, Predigerinnen, Mäzenatinnen, als Regentinnen ihres Landes haben sie sich für die reformatorische Sache in vielfältiger Weise engagiert, sagte Ursula Trautwein und schilderte mit der Biografie von Elisabeth Cruciger - der ersten Dichterin des Protestantismus – eine besondere Person, die unter anderem eine ausführliche Korrespondenz mit Martin Luther führte. Im Evangelischen Gesangbuch ist ein Lied (EG 67) von ihr erhalten.

Mit ihrem Vortrag hat Ursula Trautwein den vorherrschenden Eindruck korrigieren können, die Reformation sei allein und ausschließlich durch einflussreiche Männer geprägt worden.

Bild oben:
Pfarrerin Dorit-Christina Thielmann (gestreifter Pullover) dankte der Referentin Ursula Trautwein. Für die Witwe des ehemaligen Stadtjugendpfarrers und Propstes Dieter Trautwein war die „Herbstliche Begegnung“ wie eine Reise in die alte Heimat.
FOTO: Becker-von Wolff

 


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