"Was mischen Sie sich denn hier ein?"
Den Mut, das Richtige zu sagen, wünscht man sich manches Mal. Das kostet aber viel Kraft, die eigene Überzeugung zu vertreten. Thomas Gessner nennt in seinem Impuls zwei Beispiele aus dem Alltag...
Ein Beispiel: Streit unter Schülern auf dem Schulhof, einer hat andere angegriffen, nun stellen sie ihn auf unfreundliche Art zur Rede. Am Ende hacken alle auf den Einen ein. Ein Schüler steht da, macht nicht mit und denkt „eigentlich müsste ich rufen, alle gegen einen, das ist unfair“. Hat er den Mut? Auch wenn er riskiert, dann selbst dran zu sein?
Ein anderes Beispiel: In der Fußgängerzone wird ein kleines Mädchen heulend von der Mutter hinter sich her gezogen. Sie geht harsch mit dem Kind um: „Was machst du auch immer für einen Aufstand! Du durftest im Laden nicht alle Sachen aus dem Regal räumen! Jetzt hör auf zu schreien, bloß weil du deinen Willen nicht kriegst“. Eine Passantin sieht, dass das Kind ganz am Ende ist, aber die Mutter nicht aufhört zu schimpfen. Hat sie den Mut sich einzumischen? Wer wird zur Mutter sagen, „nun ist es aber genug!“
Den Mut, das Richtige zu sagen, haben wir nicht immer. Und es gibt Situationen, in denen muss man ganz genau überlegen, ob es jetzt wirklich dran ist. Von Jesus wird folgende Geschichte überliefert: Ein Rechtsfall scheint schon entschieden. Die Leute haben geurteilt: Die Frau ist schuldig, ist als Ehebrecherin überführt. Das Urteil: Tod durch Steinigung.
Was also tun? Es ist eigentlich schon alles klar – soll Jesus sich einmischen mit dem Risiko, sich Feinde zu machen oder soll er akzeptieren, was schon klar zu sein scheint? Jesus geht dazwischen, er sagt: „Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein“ und die Leute gehen auseinander, weil das offenbar niemand von sich sagen kann. Damit ist die schon verurteilte Frau gerettet.
Vielleicht ist das Handeln Jesu nicht auf alle Situationen unseres Lebens übertragbar. Aber der Mut, immer wieder das Richtige zu sagen, können wir schon mal nachahmen. Nicht dass man sich selbst in Gefahr bringen soll. Aber viele Situationen sind weniger gefahrvoll als angenommen.
Wer sich einmischt, erlebt vielleicht auf dem Schulhof auch die Reaktion: „Du hast Recht, das müssen wir anders lösen. Alle gegen einen ist falsch!“ Und: Könnte es vielleicht nicht sein, dass die Mutter in der Fußgängerzone der Passantin klammheimlich Recht gibt - obwohl sie zuerst ruft, „Was mischen Sie sich denn hier ein?!“
Thomas Gessner ist Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Hörbach.
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