Romantisch in den Advent schwelgen
Johanniskantorei führt in Dillenburg am zweiten Advent (4. Dezember, ab 18 Uhr) Mendelssohns "Lobgesang" auf...
„In romantischen Harmonien dürfen unsere Konzertbesucher am zweiten Adventssonntag schwelgen“, verspricht Propsteikantor Karl-Peter Chilla mit dem Hinweis auf das bevorstehende Konzert der Johanniskantorei.
Am Sonntag, 4. Dezember, 18 Uhr findet in der Katholischen Kirche Dillenburg die Aufführung von Mendelssohns großartigem sinfonisch komponiertem „Lobgesang“ statt. Ebenso wird auch noch sein 42. Psalm „Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser“ aufgeführt. Diese Symphonie-Kantate nach den Worten der Heiligen Schrift entstand in den Jahren 1838 bis 1840 als Auftragswerk zum 400. Jahrestag der Erfindung der Buchdruckerkunst. Der Komponist selbst dirigierte die Uraufführung, die im Juni 1840 mit über 500 Mitwirkenden in der Leipziger Thomaskirche stattfand.
Die Entstehungsgeschichte des Lobgesangs scheint die Annahme zu bestätigen, dass Mendelssohn ursprünglich an eine neue Sinfonie dachte, von der drei Sätze bereits skizziert oder sogar ausgeführt waren, als die Aufforderung an ihn herantrat, ein Chor-Orchesterwerk für das Gutenberg-Fest beizusteuern, worauf er der Komposition eine entscheidende Wende gab. Hierfür sprechen mehrere Briefe Mendelssohns aus den Jahren 1838 und 1839, in denen er von einer Sinfonie spricht, auf die er sich sehr freue. Am 15. Mai 1840 schreibt Schumann, der mit Leben und Schaffen seines Freundes stets eng vertraut war, Mendelssohn vertone »etwas aus den Psalmen«. Der Untertitel, den der Komponist seinem Lobgesang gab, spricht ebenfalls für diesen zwiespältigen Ursprung: »Eine Symphonie-Cantate nach Worten der Heiligen Schrift«.
Die Psalmkantate „Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser“ wurde zu Lebzeiten des Komponisten häufig aufgeführt und auch vom selbstkritischen Mendelssohn als eine seiner besten Kirchenkompositionen eingeschätzt. Robert Schumann urteilte, das Werk sei „die höchste Stufe, die er [Mendelssohn] als Kirchenkomponist, ja die neuere Kirchenmusik überhaupt, erreicht hat“.
Mitwirkende des Konzertes sind außer der Johanniskantorei der evangelischen Kirchengemeinde Dillenburg die Sopranistin Barbara Cramm, die zu den Nachwuchstalenten Deutschlands gehört.
Internationale Anerkennung erhielt Barbara Cramm 1995, als sie den renommierten Bertelsmann-Wettbewerb „Neue Stimmen“ gewann. Ihr erstes Engagement erhielt sie am Luzerner Theater. Danach folgten Stationen in Regensburg und Krefeld, am Staatstheater Kassel, im Festspielhaus Salzburg, an die Kölner Oper, die Stuttgarter Oper und in die Sydney Opera.
Die Mezzo-Sopranistin Alena-Maria Stolle hat unter anderem am Deutschen Nationaltheater Weimar, am den Theatern Merano (Italien), Koblenz, Wolfenbüttel, Gera und Heidelberg, an der Oper Leipzig, an der Semperoper Dresden, am Theaterhaus Jena, am Poetischen Theater Leipzig Engagements. Zusammenarbeit mit den Berliner Sinfonikern, der Staatskapelle Weimar, den Thüringer Symphonikern Saalfeld-Rudolstadt, dem Leipziger Barockorchester, dem Orchester „Musica juventa“ Halle, dem Gewandhausorchester Leipzig u.v.a.
Alex Wawiloff wurde in Moskau geboren und studierte Gesang am dortigen Tschaikowsky Konservatorium. Anschließend setzte Alex Wawiloff seine Studien an der School of Music der Indiana University / USA fort. Es folgten Fest- und Gastengagements an den Opernhäusern von Berlin, Bayreuth, Düsseldorf-Duisburg, Dessau, Essen, Halle, Hannover, Leipzig, Schwerin, Weimar sowie wiederholt am Bolschoi-Theater, an der Staatsoper Tatarstan und in den USA. Neben seiner Operntätigkeit ist Alex Wawiloff ein gefragter Konzertsänger.
Die Russische Kammerphilharmonie St. Petersburg, gegründet 1990 von Absolventen des renommierten und traditionsreichen St. Petersburger Staatskonservatoriums, gehört zu den bedeutendsten musikalischen Botschafter seines Landes. Das Orchester demonstriert eindrucksvoll die Vielfalt an musikalischen Talenten sowie den hohen Ausbildungsstandard seines Heimatlandes. Aufgrund seiner vielbeachteten Virtuosität und kultivierten Klangkultur gastiert das Orchester regelmäßig mit Solisten von Weltrang in den wichtigsten europäischen Konzerthäusern und bei zahlreichen renommierten internationalen Festivals. Mit ihrer hochprofessionellen Arbeit und unverwechselbarem künstlerischen Profil ist Russische Kammerphilharmonie St. Petersburg nicht mehr aus dem europäischen Kulturleben wegzudenken.
Die Leitung des Konzertes liegt in Händen von Kantor Karl-Peter Chilla.
Eintrittskarten sind zum Preis von 12 bis 20 Euro im Gemeindebüro und in der Buchhandlung Rübezahl erhältlich.
Telefonische Kartenreservierung beim Evangelischen Gemeindebüro Zwingel in Dillenburg unter Telefon 0 27 71 / 53 06.
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