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04.01.2014

Gaja und der Glaube

Was der Satellit Gaja mit einem Aufsatz zum Thema Glauben zu tun hat, verrät Joachim Fritz in seinem Impuls...

Meine 13. Klasse in Religion. Das Thema ist: an Gott glauben. Aufgabe: ein kurzes Statement schreiben: „Was mir ohne den Glauben an Gott fehlte“. Einer schreibt: „Mir fehlte nichts, da ich im Leben bisher ohne Gott gut zurecht gekommen bin. Außerdem erklärt die Wissenschaft immer mehr von dem, was man früher Gott zugeschrieben hat“.

 

So denken viele unserer jungen Leute. Und es stimmt ja auch, die Naturforschung – neuerdings mit dem europäischen Forschungssatelliten Gaja wieder im Weltall – hat gut belegte und belastbare Fakten vorzuweisen. Für viele Grund genug, das eigene Weltbild immer mehr wissenschaftlich auszurichten. Die christliche Religion ist dabei oft Verliererin.

 

Ich gebe zu, es ist schwierig, das Schubladendenken aufzubrechen: Wissenschaft rein – Glaube raus. Außerdem– und das ist gut so – sind junge Leute immer weniger bereit, traditionelle Glaubenssätze kritiklos hinzunehmen. Trotzdem bin ich überzeugt: es besteht kein Gegensatz zwischen Wissenschaft und Glauben. Denn beide reflektieren das Leben auf unterschiedlichen Ebenen. Der Glaube beantwortet Fragen nach Sinn und Bedeutung und bietet Perspektiven über das rein Faktische hinaus.

 

Letzteres braucht man zu einem gelingenden Leben mitunter mehr als alles andere. Will sagen: die Schülerinnen und Schüler haben ein Recht darauf, Alternativen zum wissenschaftlich-ökonomischen Weltbild kennen zu lernen. Werte wie Ehrfurcht vor der Schöpfung, Respekt vor den Geschöpfen und die Ahnung einer „Dimension Gott“ bleiben wichtig, damit das Leben nicht einseitig wird. Vernünftig glauben – das geht!

 

Gott und die Welt im neuen Jahr zusammen denken. Das ist Gesprächsstoff genug - übrigens nicht nur in der Schule, sondern auch in den Predigten am Sonntag. Gehen sie doch mal wieder hin - in den Gottesdienst Ihrer Kirchengemeinde!

 

 

Pfarrer Joachim Fritz lebt in Fleisbach und ist Ev. Schulpfarrer in Limburg

 


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