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08.04.2014

Gemeinde dankt Dietrich

Als Jugendlicher hat Arno Dietrich nebenberuflich mit der Kirchenmusik angefangen. Am Sonntag wurde er nach 62 Jahren verabschiedet ...

 

 

Mit einem musikalischen Dankgottesdienst ist der langjährige Organist Arno Dietrich (82) am Sonntag in der Evangelischen Kirche Merkenbach offiziell verabschiedet worden. Vor über 62 Jahren hat er dort als Jugendlicher nebenberuflich mit der Kirchenmusik angefangen. Gerne hätte der gelernte Schuhmacher und Maschinenschlosser noch eine Weile länger an der Orgelbank gesessen, doch aus gesundheitlichen Gründen hat er um die Aufhebung des Vertrages gebeten. Dankbar blicke er auf die Zeit zurück, in der er sonntags die Gemeinde an der Orgel im Gottesdienst begleitet habe und auf die vierzig Jahre, die er den Gemischten Chor leiten durfte.

 

Der Herborner Dekan Andreas Friedrich zeigte sich beeindruckt vom langjährigen Engagement: "Wenn einem die Treue Spaß macht, dann ist es Liebe", sagte Andreas Friedrich, "Liebe zur Musik, zur Gemeinde und zum Herrn, der Kirche". Der Dekan dankte Dietrich für die Verlässlichkeit in den zurückliegenden Jahrzehnten und überreichte ihm eine Urkunde der Landeskirchenmusikerin Christa Kirschbaum. Auch wenn jetzt Gerd Moos und Christiane Donsbach die Orgel spielten, dürfe er jederzeit an die Orgelbank zurückkehren, sagte Friedrich.

 

Der frühere Merkenbacher Pfarrer i.R. Friedrich-Wilhelm Reichardt rief in seiner Predigt die jungen und alten Gemeindeglieder auf, gemeinsam in "das neue Lied für den Herrn" mit einzustimmen. Es sei ein Geschenk für eine Gemeinde, wenn sie einen guten Organisten habe, der mit der Orgel die Menschen zum Lobe Gottes führe. Gott loben, das gelte auch für schlechte Tage und gerade in Notzeiten. Die Musik helfe, Kraft zu bekommen für den Glauben und das Leben. Arno Dietrich rief er von der Kanzel zu: "Du warst mit der Musik ein westentlicher Teil der Verkündigung".

 

Mit Applaus verabschiedete die Gemeinde ihren Organisten, Dirigenten und Chorleiter. Arno Dietrich widerum dankte der Gemeinde und den Mitwirkenden des Ansingteams, des Chores, der Organistin Christiane Donsbach und der Sporanistin Mona Debus, die den Gottesdienst musikalisch gestateten. Er sagte: "Am Tag als ich von der Erkrankung erfuhr, habe ich mich hier an die Orgel gesetzt, um mir Luft zu machen und um den Schlag zu verkraften. In dem Choral ‚Wer nur den lieben Gott lässt walten‘ habe ich Trost gefunden."

 

Pfarrerin Brigitte Hagen und Kirchenvorstandvorsitzende Beate Dietrich überreichten ihm einen großen bunten Blumenstrauß. Sie würdigten seinen Dienst und wünschten ihm und seiner Frau alles Gute. „Ich danke Gott, dass er mir die Gabe der Musik geschenkt hat“, sagt Arno Dietrich heute, der bereits vor vielen Jahren von Pfarrer Feigs geehrt wurde: „Ich habe damals von ihm eine Schallplatte zum 25jährigen Jubiläum erhalten“, sagt Dietrich.

 

Nach Pfarrer Feigs habe er als Organist vier weitere Pfarrer in der Gemeinde erleben dürfen. Wer hätte gedacht, dass es so viele weitere Jahre werden würden, wo er der Gemeinde mit der Musik dienen durfte. Vor zwei Jahren feierte Dietrich das 60jährige Organisten-Jubiläum. In seinem Elternhaus in Merkenbach habe er seit frühester Jugend schon mit seinen Geschwistern viel musiziert. „Mein ältester Bruder hat mich mit Instrumenten versorgt“, sagt der Ur-Merkenbacher, „bereits als Kind habe ich Mundharmonika und das Spielen am Harmonium gelernt“. Später kamen Tuba, Horn und Ziehharmonika noch hinzu. Aber die Begeisterung für Tasteninstrumente wuchs.

 

Mit elf Jahren hat er sich das Spielen nach Noten selbst angeeignet. Als Jugendlicher hat er erste Vertretungsdienste an der Orgel in der alten Merkenbacher Kirche übernommen. „Da musste ein Freund von mir noch mit dem Blasebalg den Wind für die Orgel machen!“, erinnert sich Dietrich. Mit dem Notenlesen wuchs sein Interesse für die Musikliteratur. Heute verfügt er über ein breites musikalisches Repertoire: So spielt er gerne Orgelwerke von Bach und Buxtehude. „Manches Werk hätte ich auch gerne im Gottesdienst gespielt, aber das wäre dann zu lang und zu aufwendig geworden!“

 

Wer so musikalisch ist, dem kann man das kaum glauben, aber: „Ich hatte über eine längere Zeit kein eigenes Instrument. Erst 1953 habe ich mir ein Klavier leisten können“, sagt Arno Dietrich. Ein Jahr zuvor wurde der damals 21jährige vom Kirchenvorstand gefragt, ob er die nebenberufliche Kirchenmusiker-Stelle antreten möchte. „Da dieser Dienst mit der zeitlichen Einschränkung verbunden ist, jeden Sonntag im Gottesdienst zu spielen, habe ich meine damalige Freundin und spätere Frau um Erlaubnis gefragt“, sagt Dietrich und schmunzelt: „Sie, die gerne zu Orgelkonzerten ging, hat schließlich Ja gesagt“.

 

Mit dem Bau der neuen Merkenbacher Kirche gab es plötzlich eine „richtig große Orgel“, sagt Dietrich, „das war die Zeit, in der ich ein bisschen Unterricht für die richtige Pedaltechnik nehmen musste“. Gerne hätte er damals mehr Unterricht genommen, aber die Zeit und das Geld waren knapp. Andere Verpflichtungen kamen auf den Vater von zwei erwachsenen Töchtern zu. Beruflich war er als Ausbildungsleiter in einer Lehrwerkstatt eines einheimischen Betriebes sehr engagiert. Sein technisches Verständnis wiederum half ihm, die Orgel in der Kirche zu warten und zu pflegen.

 

Seine persönliche Frömmigkeit und sein ausgeprägtes soziales Gewissen machten ihn für die Merkenbacher Gemeinde über die Kirchenmusik hinaus wertvoll. Im Kirchenvorstand und im Vorstand des CVJM Merkenbach hat er mitgearbeitet.

 

 

» Bilder oben:

Gerne hat Arno Dietrich hier an der Orgelbank in Merkenbach gesessen. Nach über 62 Jahren wurde er als Organist feierlich verabschiedet. Jahrzehntelang hat er ehrenamtlich den Gemischten Chor des Kirchspiels dirigiert. Bei unzähligen Andachten, Beerdigungen, Hochzeiten und Gemeindeveranstaltungen aller Art saß er an der Orgel und am Klavier.

 

Beeindruckt vom langjährigen Engagement zeigte sich der Herborner Dekan Andreas Friedrich. Er überreichte Arno Dietrich eine Urkunde zum Dank.

 

Pfarrerin Brigitte Hagen und Kirchenvorstandvorsitzende Beate Dietrich überreichten ihm einen großen bunten Blumenstrauß. Sie würdigten seinen Dienst und wünschten ihm und seiner Frau alles Gute.

 

FOTOS: BECKER-VON WOLFF

 

 


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