Ohnmacht und Trauer
Blumen und Kerzen am Bahnhof in Herborn, Lichter. Die Anteilnahme ist groß nach der brutalen Messerattacke, der ein Polizist am Heiligen Abend zum Opfer fiel.
Von Joachim Fritz
Blumen und Kerzen am Bahnhof in Herborn, Lichter. Die Anteilnahme ist groß nach der brutalen Messerattacke, der ein Polizist am Heiligen Abend zum Opfer fiel. Sein Kollege wurde schwer verletzt.
In was für einer Welt leben wir eigentlich!? Leider in einer, die immer noch durch Gewalt und den Tod Unschuldiger gekennzeichnet ist. Und Gott, hätte er nicht….? Tja, das bleibt - wie Vieles - offen, schmerzhaft offen. Und doch, die biblisch-christliche Tradition hält sehr wohl Regeln für ein geordnetes und gelingendes Zusammenleben bereit.
Wenn sich jeder dran hielte, sähe die Welt besser aus. Eine davon lautet: „Suchet der Stadt Bestes“(Jeremia 29,7). Zeit, gerade jetzt den Frauen und Männern Respekt zu zollen und Dank zu sagen, die ihren Beruf so verstehen und ausüben: beispielsweise bei der Polizei, in den Feuerwehren, in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und Notfallzentralen.
Auch die, die sich engagieren für die Menschen, die bei uns Zuflucht suchen, gehören dazu. Sie machen unsere Gesellschaft an entscheidenden Stellen menschlich. Ihnen allen: „Danke!“ Blumen am Bahnhof. In der Stadt manche Häuser, auf denen vor der Jahreszahl ein ANNO DOMINI zu lesen ist: erbaut „im Jahr des Herrn“. Um darauf zu vertrauen, dass auch 2016 ein „Jahr des Herrn“ werden wird, muss die Welt nicht perfekt sein.
Es reicht schon, um die verändernde Kraft des Geistes Gottes zu wissen und Menschen um sich zu haben, die aus ihrem Glauben heraus leben und handeln. In allerdunkelster Zeit, 1938, hat Jochen Klepper seinen Jahresausblick so formuliert: „Der du allein der Ewge heißt und Anfang, Ziel und Mitte weißt im Fluge unsrer Zeiten: Bleib du uns gnädig zugewandt und führe uns an deiner Hand, damit wir sicher schreiten“. Dem ist auch heute kaum etwas hinzuzufügen.
Joachim Fritz ist evangelischer Schulpfarrer und wohnt in Fleisbach.
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