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07.10.2014

Die Musik bleibt

„Es wird ein neuer Lebensabschnitt und wie alles Neue, hat das einen besonderen Reiz“, sagt Karl-Peter Chilla mit Blick auf seinen Ruhestand...

 

 

Am Sonntag, 12. Oktober, wird der langjährige Propsteikantor im Gottesdienst um 10 Uhr in der Dillenburger Stadtkirche vom Dillenburger Dekan Roland Jaeckle und in Anwesenheit von Landeskirchenmusikdirektorin Christa Kirschbaum sowie Pröpstin Annegret Puttkammer, die die Predigt halten wird, offiziell aus dem Dienst verabschiedet.

 

Die Kirchenmusik wird ihn aber weiter begleiten: Auch im Ruhestand will Karl-Peter Chilla als Komponist für Kinderlieder und Orgelwerke tätig bleiben. Und auch der Lehrauftrag für Kinderchorleitung an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Frankfurt besteht weiterhin. Die freie Zeit gehört dann den Enkelkindern.

 

Um sie zu besuchen, werden die Großeltern viel reisen müssen. Die eigenen Kinder leben inzwischen zum Teil im Ausland. Seit 1982 lebt der Vater dreier erwachsener Kinder in der Oranjestadt. Über Berlin und Bremen war der gebürtige Hertener vor über 32 Jahren als Kantor zur Kirchengemeinde Dillenburg gekommen.

 

„Die Orgel war damals in einem desolaten Zustand und es galt, die Chorarbeit aufzubauen“, sagt Chilla zurückblickend. In den drei Jahrzehnten hat sich viel entwickelt: Mit der Singschule an der Evangelischen Kirchengemeinde Dillenburg, bestehend aus der Musikalischen Früherziehung, zwei Kinderchorgruppen und dem Figuralchor (Kinder- und Jugendchor), der Johanniskantorei (dem Oratorienchor), dem Kammerchor, dem Frauensingkreis und dem Frauen-Gospelchor sind bedeutende Chöre entstanden.

 

Viele Gottesdienste pro Jahr hat der Kirchenmusiker mit seinen Chören musikalisch mitgestaltet. Musikalische Basisarbeit und gemeindliches Singen waren ihm wichtige Elemente in der Gemeindearbeit. In über 32 Jahren gab es unterschiedliche kirchenmusikalischen Angebote: Mit den etwa 20 Konzerten pro Jahr hat Propsteikantor Karl-Peter Chilla das kulturelle Leben in der Region bereichert.

 

Das Oratorium „Die Schöpfung“ am Sonntag, 21. September, 18 Uhr, in der Stadtkirche wird sein letztes großes Konzert. Karl-Peter Chilla hat viele musikalische Reihen wie den „Dillenburger Orgelsommer“ vor 24 Jahren, den „Orgel-Wettstreit“ vor 14 Jahren und die „Bach-Kantate zum Mitsingen“ initiiert. Seit Beginn der 1990er Jahre sind die Reihe „Vom Dunkel zum Licht“ (zu Passion bis Ostern), die „Nachtmusik und Nachtgedanken“ dazu gekommen und manches Musical war eng mit der Person Karl-Peter Chilla verwoben.

 

Eine erste besondere Konzertreihe waren die „Dillenburger Pfingsttage Neuer Musik“ in den 1980er Jahren. Sicher wird manches von seiner Nachfolgerin Kantorin Petra Denker fortgeführt. Aber mit ihrem Eintritt wird die Orgel erstmal für zwei Jahre schweigen: Die Sanierung des Kirchendaches macht den Rückbau des Instrumentes leider notwendig.

 

Das wiederum erinnert ein wenig an die Anfangsjahre von Karl-Peter Chilla. Unter seiner Regie wurde die Oberlinger-Orgel komplett verändert und erweitert. Der schöne alte Orgel-Prospekt der ehemaligen Wang-Orgel von 1719 wurde wieder eingesetzt und mit einem Barock-Engel verziert. Die evangelische Stadtkirche in Dillenburg war Chillas „Arbeitszentrum“, ein angenehmer Platz.

 

Die Kirche heißt zugleich Johanniskirche und zeigt seit der Innen-Restaurierung von 1989 wieder die freigelegte üppige Barockmalerei im gotischen Kirchenschiff. Unterstützt von Pfarrern, Mitarbeitern, Gemeindegremien, der Stadt Dillenburg und vielen ehrenamtlichen Helfern und Sponsoren hat Karl-Peter Chilla die Evangelische Stadtkirche Dillenburg zu einem Kulturschwerpunkt im Einzugsgebiet gemacht.

 

Die jährlichen Oratorienaufführungen finden aus Platzgründen inzwischen in der größeren katholischen Kirche statt: Die evangelische Stadtkirche mit ihren „nur“ 400 Sitzplätzen könnte die Besuchermenge gar nicht fassen. „Das ist halt mein Leben“ sagt Karl-Peter Chilla auf die Frage, wie er es schafft, all die Chöre zu leiten, seit Jahren ein blühendes Konzertleben in Dillenburg auf die Beine zu stellen, die Gottesdienste musikalisch auszugestalten und alle möglichen gemeindlichen Aktivitäten musikalisch zu begleiten.

 

Chillas Angebote zur musikalischen Freizeitgestaltung machen den größten Teil seiner Arbeit aus. Sein Augenmerk lag auf der Singarbeit mit Kindern und Erwachsenen: Spielerisch Kinder an die Musik und das Singen heranzuführen, war ihm wichtig. So mancher Sänger konnte über die Früherziehung und die Kinderkantoreien bis zum Figuralchor oder den Erwachsenenchören für die Musik begeistert werden.

 

Sein Engagement hat viele andere geprägt. Etliche Kinder und Jugendliche gingen unter seiner Anleitung die ersten musikalischen Schritte. Einige konnten auf diesen Grunderfahrungen ein Studium aufbauen und selbst Musiker werden. Wie andere Kirchenmusiker, die sich um die musikalische Nachwuchsförderung kümmern, konnte auch Karl-Peter Chilla nicht immer die Früchte seiner Arbeit ernten. Manchmal kam er sich vor wie der Leiter einer „Fabrik für Chorsänger auf dem Land“. Von diesem Unternehmen profitierten dann die Chöre in den Universitätsstädten, in die die Sängerinnen und Sänger oft zum Studium abwanderten. Doch freut ihn, dass er den Menschen die Liebe zum Chorgesang für ihr Leben mitgeben konnte.

 

Als Propsteikantor war Chilla übergemeindlich für die Dekanate der Propstei Nord-Nassau zuständig und auf Landesebene vernetzt. Und ihm persönlich, was wird ihm fehlen? Besonders gefallen hat dem Kirchenmusiker das jährliche Weihnachtssingen in der Stadtkirche: Das offene Singen am zweiten Feiertag unter dem Weihnachtsbaum war für ihn der Abschluss der kirchenmusikalischen „Saison“. Bei dem Weihnachtssingen unter den 1000 Lämpchen kommen scharenweise Kinder mit Glöckchen und den Angehörigen in und an der Hand in den geschmückten Kirchenraum, singen dort Lieder und lassen sich von der weihnachtlichen Stimmung berühren: „Mein Herz hängt daran“, sagt Chilla, „auch wenn manche behaupten, dies sei kitschig.“

 

Seiner Nachfolgerin Petra Denker wünscht Karl-Peter Chilla ein gutes Ankommen in der Gemeinde mit ihren vielfältigen Aufgaben, Freude an der Arbeit mit den engagierten Chorsängerinnen und Chorsängern sowie ein gutes Durchhaltevermögen in den nächsten zwei Jahren „ohne die große Stadtkirchenorgel“.

 

Bild: IMG_4577.jpg Propsteikantor Karl-Peter Chilla in der Dillenburger Stadtkirche: Hier, wo er vor über 32 Jahren seinen Dienst begann, wird er am Sonntag, 12. Oktober, um 10 Uhr in den Ruhestand verabschiedet.

IMG_4608.jpg Die Oberlinger-Orgel war Chillas „Arbeitszentrum“, ein angenehmer Platz. Dahinter verbirgt sich eine moderne Orgel aus dem Jahr 1990, die den tiefsten für das menschliche Ohr hörbaren Ton erzeugen kann.

IMG_4587.jpg Über dem barocken Orgelprospekt von 1719 thront wieder ein Engel mit einer Posaune. Die Relikte der Wangschen Orgel sind mit der Innenrenovierung der Stadtkirche um 1989/1990 nahezu an ihren ursprünglichen Standort zurück gekehrt. Die Orgel gilt als eines der schönsten Instrumente der Region.      FOTOS: BECKER-VON WOLFF

 

 


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