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11.01.2017

Nebel im August

Filmtipp für Montag (9. Januar) und Mittwoch (11. Januar) 18 Uhr

 

 

Das Drama "Nebel im August" erzählt so eindringlich wie zurückhaltend die grausame Geschichte des Jungen Ernst Lossa. 1944 wurde er in einer "Heilanstalt" ermordet. In einem Moment, in dem es wieder so weit ist und ein Kind sterben soll, nimmt Schwester Edith Kiefer (Henriette Confurius) den 13-jährigen Ernst Lossa (Ivo Pietzcker) beiseite und erzählt ihm die Geschichte vom Reh, das sie seinerzeit als Kind gemeinsam mit ihrem Vater im Wald gefunden haben will.

 

Das Reh, sagt Schwester Edith, habe zwei gebrochene Hinterläufe gehabt. Sie selbst habe es mit nach Hause nehmen und gesund pflegen wollen, doch der Vater habe erkannt, dass dem Tier nicht mehr zu helfen sei. Deswegen habe er es noch an Ort und Stelle erlöst. "Meinst du", fragt Edith und sieht Ernst durchdringend an, "dass das falsch war?" Es ist nur eine Szene in diesem beklemmenden Film, in der die pervertierte Rhetorik eines unmenschlichen Systems aufblitzt, das sich den Anstrich der strengen Wissenschaftlichkeit gegeben hat. Sie sagen Erlösung und meinen Mord.

 

Ernst Lossa ist eine historische Figur. Lossa, geboren 1929 in Augsburg, gehörte den Jenischen an, einer heterogenen Bevölkerungsgruppe von Fahrenden, die von den Nationalsozialisten als "Zigeuner" bezeichnet und verfolgt wurden. Lossas Mutter ist tot, der Vater ohne festen Wohnsitz und so wird der Junge weitergereicht, von Heim zu Heim, bis er schließlich im Mai 1943 in die Heilanstalt Irsee in der Nähe von Kaufbeuren verlegt wird, ein ehemaliges Benediktinerkloster. Dort stirbt Lossa im August 1944 durch eine Giftspritze.

 

Der Regisseur Kai Wessel hat sich der Biografie des Jungen angenommen und daraus einen Film gemacht, der sich zum einen auf die eindringliche Wirkung seiner bewusst unspektakulären Bilder und zum anderen auf die Selbstentlarvungskraft der komplett instrumentalisierten und umgedrehten Sprache verlassen kann. Das Drama braucht kein pädagogisches Pathos. Die Perversität des Systems Euthanasie erschließt sich ohne Erklärung.

 

 

Der Film (freigegeben ab 12 Jahren) ist zu sehen in der Reihe „Filmkunst in Hessen“ am Montag (9. Januar) und am Mittwoch (11. Januar), jeweils um 18 Uhr, im Dillenburger Gloria-Kino (Bismarckstraße).

 

 

» Mehr auf der Internetseite vom  Gloria-Kino Dillenburg

 

 

 

 


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