Sie sind hier: Home > Neues & Termine > Nachrichtenarchiv
04.03.2013

Die Liebesgeschichte Gottes

Der Propstei-Tag in Herborn widmete sich dem wichtigsten Feiertag der evangelischen Kirche: Der Karfreitag stehe für die Liebesgeschichte Gottes mit uns Menschen...

Etwa 120 Seelsorger haben den Propstei-Tag in Herborn besucht. Karfreitag ist der wichtigste Feiertag der evangelischen Kirche. Aber: Verstehen die Menschen seine Bedeutung in der christlichen Heilslehre heute noch?

 

Von Klaus Kordesch

 

Die Pfarrerinnen und Pfarrer haben es gewiss nicht leicht, diesen dem Sterben und Tod Christi gewidmeten „stillen“ Tag zum Thema in einer Gesellschaft zu machen, in der beispielsweise die Forderungen nach Aufheben des Tanzverbots jährlich lauter werden. Unterstützung bei dieser wichtigen Aufgabe erhielten sie am Mittwoch beim Propstei-Tag in Herborn, zu dem rund 120 Seelsorgerinnen und Seelsorger aus den acht Dekanaten der Propstei Nord-Nassau gekommen waren. „Kann man wirklich glauben, was man da predigt?“, fragte Professor Dr. Reiner Knieling nach der Begrüßung und Andacht durch Pfarrerin Annegret Puttkammer, der Pröpstin für Nord-Nassau. Allzu oft habe er davon gehört, dass Christus wegen der Schuld jedes einzelnen Menschen geopfert habe werde müssen, sagte Knieling: „Aber Gott fordert keine Opfer, sondern gibt sich selbst hin, weil er uns gnädig ist!“ Gott stifte Frieden und versöhne die Menschheit, die nichts mit ihm zu tun haben wolle; dabei zwinge er sie nicht, sondern versuche es immer – zuerst mit Abraham, Mose und den Propheten, dann schließlich mit Jesus. „Das Kreuz und die Auferstehung als Liebesgeschichte Gottes verstehen – das ist es, was mir am plausibelsten erscheint“, sagte der Referent vom Geimeindekolleg der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) in Neudietendorf bei Erfurt, der auch an der kirchlichen Hochschule Wuppertal/Bethel unterrichtet.

 

Gottes Hoffnung sei gewesen, die Menschen hätten auf Jesus hören können, doch sie hätten ihn stattdessen ans Kreuz geschlagen: „Es ist Beweis der Liebe Gottes, dass er nicht den Weltuntergang einleitet“, stellte Knieling fest. Doch Gott lasse sich nicht so einfach „rauswerfen“ aus der Welt, sondern habe Jesus auferweckt. Doch diese Frohe Botschaft stehe auch heute nicht immer im Vordergrund: Viele Kirchenlieder für Karfreitag beispielsweise sprächen von dem Opfer, das gezahlt worden sei, damit Gott gnädig bleibe: „Da brauchen wir dringend neue Lieder“, forderte der Theologe. Dabei dürfe man aber nicht aus dem Blick verlieren, dass für viele Menschen wichtig ist, dass Jesus für sie gestorben sei.

 

Bei der Karfreitagspredigt gelte es denn auch, unterschiedliche Perspektiven einzunehmen. In der Diskussion sprachen die Seelsorger, die sich vor dem Referat mit ihrer Beziehung zu den Begriffen „Sühnopfer“, „Versöhnung“, „Rechtfertigung“ und „Stellvertretung“ auseinandergesetzt hatten, unter anderem über den Umgang mit den an Opferriten und -symbolen reichen alttestamentarischen Texten. Außerdem wurde auf die Aktualität und Allgegenwärtigkeit des Opfergedankens hingewiesen, denn täglich sterben ungezählte Lebewesen, um anderen als Nahrung in ihrem Wohlstand zu dienen. Im zweiten Teil des Propsteitages stellte Birgit Arndt als Geschäftsführerin des Evangelischen Medienhauses in Frankfurt den Pfarrern und Pfarrvikaren der Propstei die neue Homepage der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) vor, die am 18. März online gehen soll. Das dahinter stehende neue Kommunikationskonzept berücksichtige auch Soziale Netzwerke, kündigte sie an.

 

Bestandteil sind ebenfalls die zweimal jährlich versendeten Briefe des EKHN-Kirchenpräsidenten Dr. Volker Jung und die sie begleitende Kampagne wie zuletzt im Advent „Weihnachten ist Geburtstag“, erklärte Stephan Krebs als Pressesprecher der EKHN. „Lichtblick Ostern“ sei die nächste überschrieben, die am 18. März mit dem Versand der sogenannten „Impulspost“ beginne und den Begriff „Wiedersehen“ aufgreife. Mit Bannern an Kirchtürmen, Schaukasten-Plakaten und anderen Mitteln wolle man christliche Feiertage öffentlich darstellen, den Karfreitag als „stillen Feiertag“ in Bewusstsein rücken und auch das Thema Tod und Leben in die Diskussion bringen, sagte Stephan Krebs.

 

Bilder oben:

Jesus ist kein Opfer, das für Gottes Gnade gezahlt werden musste: Professor Dr. Reiner Knieling gab den Seelsorgerinnen und Seelsorgern beim Propstei-Tag Impulse für ihre Karfreitags-Gottesdienste. (Foto: Kordesch)



Der Karfreitag stand im Mittelpunkt beim Propstei-Tag Nord-Nassau, zu dem Pröpstin Annegret Puttkammer rund 120 Pfarrerinnen und Pfarrer aus den acht Dekanaten der Propstei begrüßen konnte. (Foto: Kordesch)

 

 

 


HERBORN 27.08.2019

Vortrag mit Peter Scherle

Christentum und Gesellschaft: In Herborn widmet sich Professor Peter Scherle in "Kreuz und Quer" unter anderem der Freiburger Studie ... [mehr]

Konzert 26.08.2019

Trio spielt vier Jahreszeiten

Unser Konzerttipp für Freitag, 6. September in Oberrosbach und für Samstag, 7. September in Siegbach: Das Kiever-Orgeltrio spielt Vivaldis Werk mit Variationen. Eintritt frei! [mehr]

HAIGER 25.08.2019

"Bart macht hart"

Er sieht aus wie ein Türsteher, ist aber ein Mann Gottes: Pastor Marcus Schneider aus Wuppertal sieht sich selbst schmunzelnd als „Breitester Pastor Deutschlands“. [mehr]

JUGEND 23.08.2019

Robin öffnet das Fenster

Ein letztes Mal ist der Jugendreferent im Jugendgottesdienst "Windows to Heaven" am Freitag, 30. August in Beilstein dabei... [mehr]

EKHN 23.08.2019

"I have a dream" in Wetzlar

Martin Luther Kings legendäre Rede jährt sich zum 56. Mal - in Wetzlar greift ein Riesen-Chormusical die Ziele des US-Bürgerrechtlers auf.[mehr]

GUTES TUN 17.08.2019

"Brot" sagt DANKE

Das Hilfswerk "Brot für die Welt" hat 2018 große Unterstützung aus dem Dekanat an der Dill erfahren. Dafür sagt "Brot für die Welt" Danke![mehr]

Dietzhölztal 16.08.2019

Ein Schwan oder ein Pelikan?

Rittershausen feiert seine Kirche: Das Gotteshaus wird 250 Jahre alt. Ein Rundweg informiert über die Historie und lädt zu Entdeckungen ein ...[mehr]

DIAKONIE 15.08.2019

Richtig pflegen lernen

Die Diakoniestation Herborn-Sinn bietet wieder einen Pflegekurs für Angehörige und Interessierte an. Der neue Kurs startet am 15. August 2019 in Herborn.[mehr]

GUTES TUN 14.08.2019

„Tour der Hoffnung“ startete

Die Benefiz-Radtour „Tour der Hoffnung“ startete am Mittwoch in Gießen. Mit dabei ist Kirchenpräsident Volker Jung bei der Tour.[mehr]

DEKANAT 14.08.2019

Pfarrer wechselt zur Schule

Stefan Fetscher verlässt die evangelischen Kirchengemeinden Nanzenbach und Eibach. Der Theologe wird künftig als Schulpfarrer arbeiten ...[mehr]

» Noch Fragen...?

Sie suchen Informationen, haben Anregungen?
» per E-Mail hier
Telefon: 0 27 72 / 58 34-200

» Fotogalerien


» Kirchen an der Dill

 ----------------------------

» Alle Fotogalerien

 

Herausgeber: Evangelisches Dekanat an der Dill | Web-Redaktion und technische Realisation von www.ev-dill.de: Referat Medien- und Öffentlichkeitsarbeit für das Evangelische Dekanat an der Dill | Diakon Holger J. Becker-von Wolff | Am Hintersand 15 | 35745 Herborn | Telefon 02772 58 34 220 | Mail: info(at)ev-dill.de | Fax: 02772 58 34 720 | » Mehr Informationen unter Impressum

Den Newsletter können Sie hier abbestellen.