Sie sind hier: Home > Neues & Termine > Nachrichtenarchiv
17.02.2011

Kirchen lehnen nationalistische Bestrebungen ab

Für "Integration mit menschlichem Gesicht" wollen sich die Evangelische und die Katholische Kirche einsetzen. In einer in Wetzlar unterzeichneten Stellungnahme distanzieren sich die beiden Kirchen gegen Bestrebungen der Grauen Wölfe. Die Stellungnahme lesen Sie hier.

Stellungnahme

Wir, die Evangelische und Katholische Kirche in der Region, sind seit vielen Jahren verlässliche Partner der Integration im Lahn-Dill-Kreis. Es gehört zum Selbstverständnis von Kirche und ihrer Einrichtungen, das Miteinander einheimischer und zugewanderter Bürgerinnen und Bürger zu fördern und zu stärken. Das kontinuierliche Gespräch mit Migrantenvereinen und Netzwerkarbeit bei den Integrationsbemühungen ist uns ein Herzensanliegen.

Dabei gilt es Widerstände zu überwinden, die zum Teil in Vorurteilen und Ängsten der einheimischen Bevölkerung begründet sind, zu einem weiteren Teil in Vorurteilen und Ängsten der zugewanderten Bevölkerung. Hier gilt es Vertrauen aufzubauen, persönliche Kontakte zu knüpfen und Schritt für Schritt gemeinsam Wege zu gehen. Diese Kontakte ermöglichen es, sachliche und fachliche Probleme der Integration anzugehen und aus unterschiedlichen Blickwinkeln miteinander zu beleuchten.

Widerstände gegen die Integrationsarbeit kommen vor allem von nationalistischen Kräften, die mit ideologischen Vorgaben eine Integration verhindern wollen. Hierzu zählen neben nationalistischen Kräften aus unserem Land auch die nationalistischen Bestrebungen der Grauen Wölfe mit ihren Dachorganisationen. Diese Ideologien lehnen wir ab, da sie auf Vorherrschaft, Gewalt und Intoleranz gründen. Zeichen wie ‚Hakenkreuz’ oder der ‚Wolfsgruß’ sind mitnichten Zeichen kultureller Identität, sondern stehen vorrangig für politische Ziele.

Wir fordern verantwortliche Politiker und Migrantenvertreter auf, sich deutlich zu distanzieren. Sonst nehmen die gemeinsamen Wege der Integration Schaden. Es geht darum, eine Integration mit menschlichem Gesicht voranzubringen, in der Werte wie Demokratie und Toleranz, Kritik und Lernen, Vertrauen und Akzeptanz handlungsleitend sind.

Als Evangelische und Katholische Kirche in der Region sind wir weiterhin Partner der Integration und hoffen auf ein breites Bündnis, das für das Gelingen eines friedlichen und menschlichen Miteinanders einsteht.

Wetzlar, Herborn, Dillenburg, im Februar 2011

Pfarrer Roland Rust, Superintendent
Evangelischer Kirchenkreis Braunfels

Pfarrer Dr. Christof May, Bezirksdekan
Katholischer Bezirk Wetzlar

Pfarrerin Ute Kannemann, Superintendentin
Evangelischer Kirchenkreis Wetzlar

Pfarrer Michael Karg, Propst
Propstei Nord-Nassau der EKHN

Pfarrer Michael Niermann, Bezirksdekan
Katholischer Bezirk Lahn-Dill-Eder

Pfarrerin Annegret Puttkammer, Dekanin
Evangelisches Dekanat Herborn

Pfarrer Peter Kollas, Vorsitzender
Caritasverband Lahn-Dill-Eder

Pfarrer Roland Jaeckle, Dekan
Evangelisches Dekanat Dillenburg

Ursula Müller, Presbyteriumsvorsitzende
Evangelische Kirchengemeinde Niedergirmes

Pfarrer Matthias Ullrich, Dekan
Evangelisches Dekanat Gladenbach

Pfarrer Andreas Müller-Eidam, Beauftragter für das christlich-islamische Gespräch Evangelischer Kirchenkreis Braunfels

Pfarrer Heiko Ehrhardt, Beauftragter für das christlich-islamische Gespräch Evangelischer Kirchenkreis Wetzlar

Karl Müßener, Geschäftsführer
Diakonisches Werk Herborn-Dillenburg

Diakon Harald Würges, Beauftragter für Ausländer und Flüchtlingsfragen
Evangelische Kirchenkreise Braunfels und Wetzlar.

 

Zum Hintergrund

Mit dem ungewöhnlichen Schritt reagieren die katholische und evangelische Kirche in der Lahn-Dill-Region auf den Umgang der Kommunalpolitik mit den türkisch-nationalistischen "Grauen Wölfen" in Wetzlar und andernorts. Adressat sind die Städte Wetzlar, Aßlar, Dillenburg und Haiger mit den Stadtoberhäuptern und ihren Ausländerbeiräte sowie Landrat Wolfgang Schuster (SPD) und Hessens Integrationsminister Jörg-Uwe Hahn (FDP). Im Fokus dürfte aber Wetzlar mit Oberbürgermeister Wolfram Dette (FDP) an der Spitze stehen.

 

In der Domstadt waren Mitglieder des Ausländerbeirats wegen der Nähe zu den "Grauen Wölfen" in die Kritik geraten - darunter der Beiratsvorsitzende Bayram Serin, der daraufhin auf eine SPD-Kandidatur für das Stadtparlament verzichtete. Die Kommunalpolitik hatte sich zurückhaltend bis gar nicht zu dem Thema positioniert.


HERBORN 27.08.2019

Vortrag mit Peter Scherle

Christentum und Gesellschaft: In Herborn widmet sich Professor Peter Scherle in "Kreuz und Quer" unter anderem der Freiburger Studie ... [mehr]

Konzert 26.08.2019

Trio spielt vier Jahreszeiten

Unser Konzerttipp für Freitag, 6. September in Oberrosbach und für Samstag, 7. September in Siegbach: Das Kiever-Orgeltrio spielt Vivaldis Werk mit Variationen. Eintritt frei! [mehr]

HAIGER 25.08.2019

"Bart macht hart"

Er sieht aus wie ein Türsteher, ist aber ein Mann Gottes: Pastor Marcus Schneider aus Wuppertal sieht sich selbst schmunzelnd als „Breitester Pastor Deutschlands“. [mehr]

JUGEND 23.08.2019

Robin öffnet das Fenster

Ein letztes Mal ist der Jugendreferent im Jugendgottesdienst "Windows to Heaven" am Freitag, 30. August in Beilstein dabei... [mehr]

EKHN 23.08.2019

"I have a dream" in Wetzlar

Martin Luther Kings legendäre Rede jährt sich zum 56. Mal - in Wetzlar greift ein Riesen-Chormusical die Ziele des US-Bürgerrechtlers auf.[mehr]

GUTES TUN 17.08.2019

"Brot" sagt DANKE

Das Hilfswerk "Brot für die Welt" hat 2018 große Unterstützung aus dem Dekanat an der Dill erfahren. Dafür sagt "Brot für die Welt" Danke![mehr]

Dietzhölztal 16.08.2019

Ein Schwan oder ein Pelikan?

Rittershausen feiert seine Kirche: Das Gotteshaus wird 250 Jahre alt. Ein Rundweg informiert über die Historie und lädt zu Entdeckungen ein ...[mehr]

DIAKONIE 15.08.2019

Richtig pflegen lernen

Die Diakoniestation Herborn-Sinn bietet wieder einen Pflegekurs für Angehörige und Interessierte an. Der neue Kurs startet am 15. August 2019 in Herborn.[mehr]

GUTES TUN 14.08.2019

„Tour der Hoffnung“ startete

Die Benefiz-Radtour „Tour der Hoffnung“ startete am Mittwoch in Gießen. Mit dabei ist Kirchenpräsident Volker Jung bei der Tour.[mehr]

DEKANAT 14.08.2019

Pfarrer wechselt zur Schule

Stefan Fetscher verlässt die evangelischen Kirchengemeinden Nanzenbach und Eibach. Der Theologe wird künftig als Schulpfarrer arbeiten ...[mehr]

» Noch Fragen...?

Sie suchen Informationen, haben Anregungen?
» per E-Mail hier
Telefon: 0 27 72 / 58 34-200

» Fotogalerien


» Kirchen an der Dill

 ----------------------------

» Alle Fotogalerien

 

Herausgeber: Evangelisches Dekanat an der Dill | Web-Redaktion und technische Realisation von www.ev-dill.de: Referat Medien- und Öffentlichkeitsarbeit für das Evangelische Dekanat an der Dill | Diakon Holger J. Becker-von Wolff | Am Hintersand 15 | 35745 Herborn | Telefon 02772 58 34 220 | Mail: info(at)ev-dill.de | Fax: 02772 58 34 720 | » Mehr Informationen unter Impressum

Den Newsletter können Sie hier abbestellen.