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29.10.2014

„Nicht alles machen“

Pröpstin Annegret Puttkammer wirbt für Entschleunigung in Familie, Beruf und Ehrenamt. Sie war zu Gast in Breitscheid beim Dekanatsfrauen-Tag ...

 

 

Einen unterhaltsamen und vergnüglichen Nachmittag erlebten über zweihundert Frauen aus den sechszehn evangelischen Gemeinden im Dekanat Herborn im Bürgerhaus Breitscheid. Das Herborner Dekanatsfrauenteam hatte zum jährlichen Dekanatsfrauentag Pröpstin Annegret Puttkammer eingeladen, die wie sie sagte „trotz vieler Verpflichtungen gerne als Referentin nach Breitscheid“ gekommen sei.

 

Zum Thema „Sein lassen und viel gewinnen“ gab sie sehr persönliche Einblicke und ermunterte die Zuhörerinnen, sich nicht für alles verantwortlich zu fühlen und manches auch mal bewusst sein zu lassen. In manchen Kirchengemeinden werbe sie inzwischen mit dem Satz: „Eine tolle Idee - wir machen es auch nicht!“ Pröpstin Annegret Puttkammer sagte, sie habe von einem ihrer Vorgänger etwas bedeutendes gelernt: „Propst Stein hat vor über 30 Jahren seine Pfarrer ermutigt, sich mehr Zeit für sich zu nehmen. Also auch mal etwas sein zu lassen“. Nur in der Beschränkung könne Entlastung entstehen.

 

Das sei kein leichter Weg dorthin, aber: „Mir geht es persönlich besser, seitdem ich mir eingestehe, ich kann nicht alles und muss auch nicht alles. Manches machen andere besser und das ist auch gut so“. Pröpstin Annegret Puttkammer sagte, sie habe einen kleinen Zettel auf ihrem Schreibtisch liegen. „Dort habe ich mir drei Dinge notiert, die mir persönlich wichtig sind, und nach deren Raster ich meine Termine am Schreibtisch entscheide“, sagte die Pröpstin, denn: „ich möchte mehr Zeit für die wesentlichen Aufgaben haben und unterscheide zwischen Pflicht und Kür“.

 

Dies sei für die Pröpstin wie für jeden Menschen auch eine ständige Herausforderung, die nicht ohne Fehler sei. Dennoch sei es ihr wichtig, auch „Nein sagen“ zu dürfen. Und sie fügte an, „wir brauchen mehr Leute, die klar sagen, was sie tun und was sie lassen – als Vorbilder in unserer Gesellschaft!“ Immer mehr Anforderungen werden gefühlt an die Menschen gestellt, sei es im Beruf, in der Familie oder auch in der Kirchengemeinde. Von außen kämen weitere wichtige Aufgaben hinzu, sei es zum Erhalt der eigenen Gesundheit oder die „1000 schönsten Reiseziele, die Sie besuchen sollten, bevor Sie sterben“, fügte Annegret Puttkammer karikierend hinzu.

 

In zwei gedanklichen Schritten nahm sie ihre Zuhörerinnen mit auf den Weg „zu einer guten Balance zwischen dem, was wir alles tun sollten und dem, was wir wirklich leisten können“. Die größte Gefahr liege – so Annegret Puttkammer – im eigenen Anspruch: „Wenn ich es nicht tue, bricht hier in der Familie oder am Arbeitsplatz alles zusammen“. Dem stellte sie ein anderes Bild gegenüber: Ein Holzschnitt von Robert Hammerstiel und der Satz von Meister Eckhard „Lass dich los – lass dich Gott“ deuteten auf Gott und Jesus hin, die mit uns gehen und sich anbieten, die „Last gemeinsam zu tragen“. Das gelte auch für die Familie: „Sie müssen nicht alles für den Zusammenhalt in der Familien machen. Auch dort sind Sie nicht allein. Sie werden sehen, es wird laufen, wenn auch anders.“

 

Zuvor wurden sehr unterhaltsam vom Dekanatsfrauenteam in einem Anspiel („Henriette am Nachmittag“) verschiedene Frauentypen vorgestellt, die wie Frau Haverfeld-Kornblum (gespielt von Christine Donsbach) erst mal einen riesigen Plan entfalten müssen, um ihre wöchentlichen Termine im Blick zu haben. Andere Frauen berichteten in der Talkshow von ihrem Zusammenbruch und dem Klinikaufenthalt, dem Job, der viel Spaß macht und keine Zeit mehr lässt für Freunde, oder die „Nur“-Hausfrau, die nur für ihre Familie da sein will.

 

Zum Programm gehörten in der Kaffee-Pause der Austausch an den Tischen oder ein Besuch der Stände in der Halle. So gab es eine Auswahl an Literatur und Kalendern sowie fair gehandelte Waren von Kaffee und Schokolade bis hin zu Kunsthandwerk vom Team des „Weltladens aus Siegbach“. Zudem gab Ursula Friedrich den Frauen Informationen zum Hospital und Schulprojekt „Diospi Suyana“ in Peru weiter, für das die Kollekte des Dekanatsfrauentages erhoben wurde. Am Montag, 10. November, 19 Uhr, möchte Ursula Friedrich über das Schul- und Krankenhaus-Projekt in Herbornseelbach berichten, bei dem sie eine Zeit lang mitgearbeitet hat.

 

» Bild oben:

Volles Haus: Über zweihundert Frauen aus den evangelischen Kirchengemeinden waren nach Breitscheid zum Dekanatsfrauen-Nachmittag in das Bürgerhaus gekommen. Pröpstin Annegret Puttkammer hat zum Austausch an den Tischen das Bild eines Holzschnitts von Robert Hammerstiel mitgebracht und lud zum Gespräch an den Tischen ein.

FOTOS: BECKER-VON WOLFF

 

 

 


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