Am Ende ist alles gut?!
"Wenn nicht alles gut ist, ist es nicht das Ende.“ - Mit diesen Worten spricht der junge, dynamische aber auch etwas blauäugige Manager eines heruntergekommenen Hotels in Indien sich und aller Welt Mut zu. Mehr...
„Am Ende ist alles gut! Wenn nicht alles gut ist, ist es nicht das Ende.“ - Mit diesen Worten spricht der junge, dynamische aber auch etwas blauäugige Manager eines heruntergekommenen Hotels in Indien sich und aller Welt Mut zu. Vielleicht haben Sie den Film „Best Exotic Marigold Hotel“ auch gesehen und sich genauso gut unterhalten gefühlt wie ich.
Am Ende ist alles gut. Schön, wenn es so wäre. Doch für manchen Schüler und manche Schülerin ist zum Ende des Schuljahres ganz sicher nicht alles gut. Die Noten stimmen nicht, Nachprüfungen stehen an, die Versetzung ist gefährdet.
Überhaupt trifft der Spruch im Alltagsleben nur selten zu. Vieles, was am Anfang gut schien ist nicht gut geblieben. Die Liebe zum Partner hat der Alltag gefressen und am Ende heißt es dann oft genug Scheidung statt Versöhnung.
Der hoffnungsvolle Beginn der Selbständigkeit endete eben nicht im beruflichen Erfolg sondern in der Insolvenz. Einem verheißungsvollen Leben wird plötzlich der Boden entzogen, weil die ärztliche Diagnose wie ein Todesurteil klingt. Wie oft sind die Pläne und Träume der Jugendjahre am Ende nur noch schöne Erinnerungen - irgendwann zerplatzt wie Seifenblasen.
Aber doch, es gibt auch das Andere, dass am Ende wirklich alles gut ist, zumindest für eine gewisse Zeit. Wenn einer nach langer Arbeitslosigkeit wieder eine Stelle findet; wenn nach einer gescheiterten Beziehung eine neue Liebe ins Leben tritt; wenn nach schwerem Kampf die Krankheit besiegt ist und man wieder Mut zum Leben hat. Dann kann man schon mal sagen: „Am Ende ist alles gut geworden.“
Wenn man aber das Leben als Ganzes betrachtet, dann steht am Ende der Tod. Nun kann der Tod auch Erlösung sein, aber er bleibt immer verbunden mit dem Leid. Somit ist dann am Ende doch nicht alles gut. Es sei denn, ein Mensch setzt sein Vertrauen auf Jesus Christus.
Er hat versprochen: „In meines Vaters Haus sind viele Wohnungen und ich gehe hin, euch die Stätte zu bereiten.“ (Joh. 14,2) So gesehen behält der junge euphorische Manager dann wohl doch recht. Denn für mich als Christ sind alle Dinge dieser Welt nur vorletzte Dinge. So steht für mich am Ende das Leben bei Gott und nicht der Tod. „Am Ende ist alle gut. Wenn nicht alles gut ist, ist es nicht das Ende – denn am Ende wartet Gott.“
Wolfgang Freitag ist evangelischer Klinikseelsorger an der Vitos Klinik Herborn.
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