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09.08.2012

Vom Draht zum Kunststoff

Auf ihrer Sommerreise besuchte Pröpstin Annegret Puttkammer auch ein Unternehmen im Dekanat Dillenburg. Mit Dekan Roland Jaeckle war sie bei der Firma Bretthauer in Frohnhausen zu Gast...

 

Nord-Nassau hat viel zu bieten: In der Region finden sich etliche Firmen, die mit ihrem Know-how zum Teil weltweit tätig sind. Auf ihrer Sommereise durch die Propstei besuchte Pröpstin Annegret Puttkammer vier mittelständische Unternehmen in der Region...

 

Die dritte Station führte sie am vergangenen Dienstagvormittag nach Dillenburg zu einem Kunststoffverarbeitenden Betrieb, der Firma „Bretthauer-Kunststofftechnik“. Wer das weiße Gebäude am Rande des Dillenburger Ortsteils Frohnhausen sieht, ahnt nicht welche umfangreiche Produktpalette hier entwickelt und produziert wird – vom kleinen Antriebsrad bis hin zu Getrieben für Markisen und Rolläden.

 

Die Firma Bretthauer-Kunststofftechnik stellt Kunststoffartikel im Spritzgießverfahren und komplexe Baugruppen her. Für Udo Bretthauer, der mit seiner Frau Annegret Bretthauer, nicht nur die Pröpstin sondern mit ihr im Gefolge auch den Dillenburger Dekan Roland Jaeckle und Andreas Tielmann, den Hauptgeschäftsführer der IHK Lahn-Dill, begrüßen durfte, war es eine ungewöhnliche Begegnung: “Wir sind ein technischer Betrieb“, sagte er fast entschuldigend. Er freute sich dennoch über das Interesse der Pröpstin, die - wie sie sagte - aus einer Werkzeugbauer Familie in Velbert stamme. Damit war das Eis gebrochen, denn seit 1967 baut und entwickelt Bretthauer alle Werkzeuge selbst.

 

Es kam zu einem anregenden Austausch, in dem es um familienfreundliche Angebote ging, beispielsweise der Unterstützung für einen Kindergartenplatz, flexible Arbeitszeiten und das Miteinander von Geschäftsführung und Mitarbeitenden. Die Pröpstin interessierte sich für die wirtschaftliche Perspektive in der Region ebenso wie für die Nachfrage an Ausbildungsplätzen im Betrieb. Im Gegenzug nahm sie wahr, wo mittelständische Unternehmerinnen und Unternehmer sich stärker die Unterstützung der Kirche wünschen. Es kam die Anregung, in kirchlichen Kindertagessstätten Kinder spielerisch für Technik zu begeistern oder auch mit Blick auf den demografischen Wandel mehr alltagstaugliche Angebote für ältere Menschen gegen die zunehmende Vereinsamung zu initiieren.

 

Seit einem Jahr ist Annegret Puttkammer im neuen Amt als Pröpstin tätig. In den vergangenen Monaten hat die ehemalige Herborner Dekanin sich mit der Region Nord-Nassau und den neuen Aufgaben in der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) vertraut gemacht. Die Sommerpause hat sie nun bewusst genutzt, um mit breiten gesellschaftlichen Kreisen den Dialog zu suchen.

 

In Gesprächen mit Andreas Tielmann, dem Geschäftsführer der IHK Lahn-Dill, sind die Kontakte zu den Firmen zustande gekommen. „Ich bin neugierig, wo und wie die Menschen unserer Region arbeiten, welche wirtschaftlichen Fragen sie umtreiben und mich interessieren die technischen Hintergründe der Produktion ebenso wie die Einschätzungen zur Euro-Schuldenkrise“, sagte Annegret Puttkammer, die sich sichtlich auf den Besuch und einen Rundgang durch die Dillenburger Firma freute.

 

„Wir sind seit über 50 Jahren in der Kunststofftechnik tätig und produzieren für den medizinischen Bereich, für die Elektro-, Auto- und Luftfahrtindustrie sowie für die Fördertechnik“, sagt Geschäftsführer Udo Bretthauer. Ein Erfolg läge darin begründet, dass der hauseigene Werkzeugbau die benötigten Spritzgießwerkzeuge für die Kunden selbst fertige.

 

Das in den Nachkriegsjahren von Reinhard Bretthauer gegründete Unternehmen führt heute Sohn Udo gemeinsam mit seiner Frau Annegret Bretthauer, die für das Personalwesen zuständig ist. Seit einigen Jahren ist auch der Sohn mit im Unternehmen . Der Familienbetrieb beschäftigt 225 Mitarbeitende an zwei Standorten. Neben dem Werk in Frohnhausen gibt es seit 1993 noch einen zweiten Standort in Waltershausen/Thüringen.

 

Alles habe mitten im kleinen Ort Frohnhausen angefangen mit einer Maschendrahtfertigung. „Über den Draht und die Abschlusskappe auf dem Zaunpfosten sind wir zum Kunststoff gekommen“, sagt Udo Bretthauer. Seitdem hat die Vielseitigkeit des Werkstoffs den Familienbetrieb nicht mehr losgelassen.

 

Die Werke an beiden Standorten verfügen heute über modernste Spritzgießmaschinen: Die insgesamt 65 Maschinen fertigen für unterschiedlichste Einsatzbereiche Kunststoffteile nach Maß. So entstehen hier Kunststoffteile für Windwächter und Antriebsräder, Rollen oder spezielle Handgriffe für Autos und die Medizintechnik.

 

Die Kunststoffe müssen den Anforderungen im medizinischen Sektor Stand halten, beispielsweise weil die produzierten OP-Hand-Leuchten mehrfach desinfiziert werden. Die Produktion für die Flugzeugindustrie von Armlehnen, Tischtabletts und Sitzschalen aus Kunststoff gewinne an Bedeutung. „Unser Kunde stattet mehrere Flugzeuggesellschaften mit individuellen Produkten aus, die das Gewicht der Flugzeuge minimieren helfen“, sagt Udo Bretthauer, „weniger Gewicht bedeutet weniger Treibstoff-Verbrauch. Dennoch müssen unsere Produkte in Funktionalität und Belastbarkeit hohen Qualitätsansprüchen entsprechen.“ Das gilt für alle Bereiche, die die Firma Bretthauer beliefert, ob Automobilindustrie, Medizintechnik oder Fördertechnik.

 

Großes Bild oben:

Beindruckt von der Produktfülle waren Pröpstin Annegret Puttkammer und der Dillenburger Dekan Roland Jaeckle (links), der sie bei der dritten Station begleitet hat.
FOTO: BECKER-VON WOLFF

 

 

Kleines Bild:

Kow-how aus Dillenburg: Pröpstin Annegret Puttkammer (Mitte) wurde von Udo Bretthauer und seiner Frau Annegret Bretthauer durch den Betrieb geführt. FOTO: BECKER-VON WOLFF

 

 


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