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23.10.2011

Wegbegleiterin für Menschen mit Behinderung

Birgit Biesenbach wurde von Pröpstin Annegret Puttkammer aus dem aktiven Dienst in den Ruhestand verabschiedet. Im Festgottesdienst in Sechshelden ließ die Pfarrerin die Orte ihrer Tätigkeit Revue passieren...

Mit einem Festgottesdienst verabschiedete das Dekanat Dillenburg die langjährige Pfarrerin, Seelsorgerin und Religionspädagogin Birgit Biesenbach in der evangelischen Kirche Sechshelden.

Die Entpflichtung aus dem aktiven Pfarrdienst nahm Pröpstin Annegret Puttkammer vor. Verschiedene Wegbegleiter haben Biesenbachs Verdienste gewürdigt und sie in den Ruhestand verabschiedet. Der Gottesdienst wurde musikalisch von Christian Heun an der Orgel und dem Manderbacher Bläserensemble bestehend aus Andreas Weg, Moritz Weg, Nico Hudel und Nico Reh gestaltet.

Vertreterinnen aus Ewersbach-Rittershausen bedankten sich musikalisch mit einem Segenslied für die geleistete Vakanzvertretung in der Kirchengemeinde Ewersbach. Im Anschluss wurde zum Empfang in das Dorfgemeinschaftshaus Sechshelden eingeladen.

Die Gottesdienstbesucher, darunter zahlreiche Wegbegleiter aus den verschiedensten Stationen ihres langen Berufslebens, erlebten einen sehr lebendigen Gottesdienst. Pfarrerin Birgit Biesenbach ließ in ihrer Predigt die verschiedenen Stationen ihrer Tätigkeit Revue passieren. Für die unterschiedlichen Erfahrungen, die sie an den jeweiligen Orten machen durfte, sei sie sehr dankbar.

Als junge Vikarin war sie zunächst in Württemberg tätig ehe sie 1979 zur Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) zurückkehrte: In Lampertheim habe sie sich mit der Bewahrung der Schöpfung auseinander gesetzt. In Herrenberg habe sie die Teamarbeit schätzen gelernt, in Manderbach musste sie lernen, vieles theologisch zu begründen. In Manderbach und Sechshelden erfuhr sie auch eine großartige Unterstützung seitens der Gemeinden als es ihr selbst nicht so gut ging. Dafür dankte sie den Gemeinden sehr herzlich.

Nun sei es an der Zeit zu gehen, aber das Feuer Gottes brenne weiter in ihr, sagte Biesenbach in Anlehnung an den Predigttext: Die Berufungsgeschichte Mose sei eine einzige Ermutigungsgeschichte Gottes. Gott ermutige Menschen wie Mose zu einer gewaltigen Tat: Das Volk Israel aus der Knechtschaft zu führen. Der Glaube will Menschen befreien und sie im Leben stärken. Sie verwehrte sich in ihrer Predigt gegen eine Überbetonung der Sünde. Gottes Zuwendung sei ein Geschenk und keine billige Gnade.

Birgit Biesenbach ist 1948 als Tochter des Rentamtsrates Otto Bonnet und seiner Ehefrau Mathilde auf Schloss Schaumburg geboren und aufgewachsen. Als Kind habe sie sich gerne in der Kapelle des Schlosses aufgehalten und auch den Pfarrer dort in positiver Erinnerung behalten. „Für meinen Glauben und meine Berufswahl ist hier ein guter Grund gelegt worden“, sagte Biesenbach, die später in Bethel, Hamburg und Tübingen evangelische Theologie studierte.

Birgit Biesenbach erteilte 1983 in der Propstei Oberhessen unter anderem Religionsunterricht an einer Sonderschule für lernbehinderte Kinder in Grünberg. „In dieser Zeit war es mir wichtig, den Kindern ein positives Verständnis von Gott und Kirche nahezubringen und sie in den Gemeinden zu integrieren“ – und das lange bevor das Wort „Inklusion“ die Runde machte.

Von den Jugendlichen mit Behinderung habe sie ebenso eine Menge gelernt. Die Intelligenz normaler Menschen behindere sie oft, den Kern des Glaubens zu begreifen. In ihrer Arbeit war es ihr sehr wichtig gewesen, die Güte Gottes zu verkünden. „Jeder Mensch ist eine Besonderheit vor Gott und Teil seiner Schöpfung“.

Die Bilder, die vor einigen Jahren im Rahmen des Religionsunterrichtes von Menschen mit Behinderung entstanden sind, hat Birgit Biesenbach am Sonntag an zwei der mittlerweile erwachsenen Künstler zurück gegeben. „Die Botschaften der Bilder haben mich sehr berührt und mich begleitet“, sagte Birgit Biesenbach, beispielsweise beinhalte der ins Herz eingeschlossene Weihnachtsengel die ganze Weihnachtsbotschaft für sie.

Pröpstin Annegret Puttkammer würdigte in ihrer Ansprache, Birgit Biesenbach habe es stets verstanden mit dem Glauben kreativ umzugehen. Mit den vielen Lebensstationen habe sich ein „bunter Korb innerer Schätze angesammelt“, die sie nun in den Ruhestrand begleiten mögen.

Der Dillenburger Dekan Roland Jaeckle erinnerte an die zurückliegenden Jahre, die sie beide zunächst als Gemeindepfarrer für Manderbach und Sechshelden erlebt hätten. 1994 wechselte Birgit Biesenbach in das Dekanat Dillenburg und war mit einer halben Pfarrstelle an der Kirchengemeinde Manderbach und mit der anderen halben Stelle an der Otfried-Preußler-Schule in Dillenburg tätig.

1999 richtete das Dekanat Dillenburg eine Pfarrstelle für die Behindertenseelsorge in der Region ein. Pfarrerin Birgit Biesenbach konnte die Stelle hauptamtlich aufbauen. Konsequent habe sie sich für die „Integration von Menschen mit Behinderung und deren Angehörigen“ eingesetzt, sagte der Dekan. Er dankte ihr für ihr Engagement und habe großen Respekt vor der geleisteten Arbeit. Jaeckle erinnerte an die Aktion „Vier Beine für ein Halleluja“ – einer Kunstaktion mit bunten Stühlen – warb sie für einen Platz von Menschen mit Behinderung in den Kirchengemeinden. Oft stellte sie Bilder von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung in öffentlichen Räumen aus. Menschen mit Behinderungen dürfen nicht versteckt werden, sie sollen ihren Platz im Alltag haben.

Pfarrer in Rente Michael Karg, der ehemalige Propst für Nord-Nassau, wünschte ihr für die neue „Phase mit selbst gewählter Dynamik“ Gottes Segen. Er würdigte ihre „oberhessische direkte Art“ und die Gabe „über den Tellerrand hinaus“ zu schauen: Mission und weltweite Ökumene waren stets für sie bedeutende Themen. Bis heute halte sie Kontakte nach Indien.

Karl Müßener; Leiter des Diakonischen Werkes Dillenburg-Herborn, dankte für die langjährige Mitarbeit Birgit Biesenbachs im Diakonie-Ausschuss. Auch seitens des Bundesverbandes der Lebenshilfe wurden Grüße übermittelt. Birgit Biesenbach habe im dortigen Arbeitskreis „Seelsorge und Theologie“ wichtige Beiträge geleistet.

Beatrix Schlausch, die Vorsitzende der Diözesanversammlung im Bistum Limburg, würdigte die gute Zusammenarbeit beider Kirchen in der Behindertenseelsorge. Mancher Abschied sei begründet in der Hoffnung auf ein Wiedersehen, sagte Schlausch und dankte für die gemeinsamen Aktionen „Vier Beine und ein Halleluja“ und die Ausstellung „Bibelbilder – Menschenbilder“. „Mitgefühl und das Interesse am anderen sind Grundbedingung für ein echtes Miteinander“, sagte Schlausch, „ich habe sehr gerne mit Ihnen zusammen gearbeitet!“

 

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