Zeichen gegen Intoleranz
Mehrere hundert Menschen demonstrierten auf dem Dillenburger Wilhelmsplatz gegen Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz...
VON SIEGFRIED GERDAU | FOTOS: RUDOLF KRENZER
Mehrere hundert Menschen demonstrierten am Samstagnachmittag auf dem Dillenburger Wilhelmsplatz gegen Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz sowie für Meinungsfreiheit und Demokratie. Unter dem Motto "Ein buntes Leben für Dillenburg" sprachen sich insgesamt zehn Redner aus Politik, Kirchen und Religionsgemeinschaften für ein friedliches Miteinander ohne Ausgrenzung und gegen Hass aus. Unter den Rednern war auch Landrat Wolfgang Schuster.
Der Dillenburger Stadtverordnetenvorsteher Klaus-Achim Wendel (CDU) machte deutlich: "Ausgrenzung und Egoismus haben bei uns keine Akzeptanz". Wendel sagte, die Menschen, die nach Deutschland fliehen, seien "keine Schmarotzer, sondern Flüchtlinge, die unsere Hilfe brauchen". Er forderte auf, sich gegen die "Verführer", die anderes verkündeten, zur Wehr zu setzen. Er dankte den im Stadtparlament vertretenden Parteien für die Unterstützung dieser gemeinsamen Kundgebung. Mit Blick auf die nächsten Kommunal-Wahlen sei sein eindringlicher Appell an die Wähler, "keine Stimme für die Spinner".
Der Vorsitzende des Dillenburger Ausländerbeirates Memis Alici forderte Flüchtlinge auf, die deutsche Sprache zu lernen und sich zu der freiheitlich demokratischen Grundordnung zu bekennen. Er sagte: "Integration kann nur als ein wechselseitiger Prozess gelingen".
Der Vertreter der evangelischen Kirche, Pfarrer Dr. Friedhelm Ackva, ließ keinen Zweifel daran, dass die Nachkriegsgenerationen zwar für die Nazi-Gräuel nicht verantwortlich seien, aber verantwortlich dafür, dass sich so etwas nicht wiederholt. "Wehret den Anfängen" rief er den Anwesenden zu. "Unsere Stadt ist längst bunt und wir sind auch auf den Zuzug dringend angewiesen".
Sein katholischer Kollege Stefan Peter betonte, dass die katholische Kirche als Weltkirche den gemeinsamen Glauben an Jesus Christus lebe. Allein in der Kirchengemeinde Dillenburg leben verschiedene Nationalitäten friedlich miteinander den Christlichen Glauben. Die Vielfalt der Nationalitäten bereichere das Miteinander.
"Wir müssen das Miteinander freundlicher leben", forderte Lothar Beaupain von der Dillenburger Freien evangelischen Gemeinde und betonte, dass man als Christ in besonderer Weise dazu aufgefordert sei. Er forderte die Christen auf, mehr auf Andersgläubige und Fremde zuzugehen. Und er rief die Medien auf, ihrem Auftrag der Berichterstattung verantwortlich nach zukommen.
Ein Vertreter der Dillenburger Diyanet-Moschee beklagte, dass große Teile der Medien darauf abzielen würden, einer ganzen Religion die Schuld am zunehmenden Islamismus zuzuschieben. "Unser Glaube verlangt, dass wir Gutes tun und wer das nicht tut, ist keiner von uns".
Dillenburgs Bürgermeister Michael Lotz (CDU), der die gesamte Veranstaltung moderierte, sprach die Hoffnung aus, dass der heutige Tag einen Beitrag für mehr Demokratie und Toleranz auch in Dillenburg gewesen sei.
Herbstsynode tagt
Zukunftsweisendes wie das Projekt Jugendkirche, der Ökumenische Kirchentag 2021 oder die Kooperation von Gemeinden stehen auf der Tagesordnung ... [mehr]
Pilgern mit Regenschirm
Der Regen schreckte die etwa 100 Pilger nicht, die am Samstag zum Jubiläum des Ökumenischen Pilgerweges auf dem Missionsweg unterwegs waren ... [mehr]
Treffen vermitteln Tipps
Ein Angebot unter dem Motto „Wie soll ich das nur schaffen?“ vermittelt Eltern Tipps für die Erziehung ihres Kindes. Am Mittwoch, 11. September, startet das erste Treffen...[mehr]
Mit den Freunden in Tansania feiern
Der Tansania-Gottesdienst im Dekanat an der Dill mit Pfarrer Lee Cosmas Ndeiy und dem Amani Gospel-Chor findet am Sonntag in Ballersbach statt ...[mehr]
Musikalische Lesung
Drei Musiker nehmen in der Autobahnkirche Siegerland die Zuhörer mit auf eine Reise. Tipp für Sonntag, 22. September um 17 Uhr an der A 45 ... [mehr]
Gospel singen und helfen
In Langenaubach wird am 21. September 2019 der bundesweite Gospelday gegen Armut und Hunger begangen. Und das einen ganzen Tag lang ... [mehr]
Trauer um Helga Trösken
Sie war eine der ersten Pfarrerinnen in einem bischöflichen Leitungsamt. Als Vikarin begann sie ihren Weg in Dillenburg ... [mehr]
Die Welt erobern
Immer wieder stellen sich Völker über andere. Vor 80 Jahren war es die deutsche Nation, die in Polen einmarschierte ... [mehr]
Ein prägender Pfarrer
August Kortheuer (rechts) war erster Pfarrer in Eibelshausen. In einem Vortrag erinnert Reiner Braun an den Mann, der später Bischof von Nassau wurde ... [mehr]
Von Filmmusik bis zum Barock
Das Quartett "Slide 'n' Bone" ist in Fronhausen zu Gast: Am Freitag, 30. August um 19.30 Uhr in der Ev. Kirche ... [mehr]
» Noch Fragen...?
Sie suchen Informationen, haben Anregungen?
» per E-Mail hier
Telefon: 0 27 72 / 58 34-200