Willkommen in Driedorf!
Für sie sei es "die schönste Arbeit, die ich mir vorstellen kann", sagt Pfarrerin Julia Vera Jüttner, die als Pfarrerin im Probedienst in Driedorf mit tätig ist ...
Julia Vera Jüttner übernimmt die Pfarrstelle I in Driedorf. Die 32-Jährige ist Nachfolgerin von Pfarrer Michael Zlamal, der zu Ostern vergangenes Jahr verabschiedet wurde.
Damit endet eine 15-monatige Vakanz: Die junge Pfarrerin hat ihren Dienst bereits in diesen Tagen begonnen und Gottesdienste zu Pfingsten gehalten. Offiziell wird sie nach den Sommerferien am Sonntag, 4. August in einem Festgottesdienst um 14 Uhr von Pröpstin Annegret Puttkammer ordiniert.
Pfarrerin Julia Vera Jüttner ist als Pfarrerin im Probedienst in Driedorf, Münchhausen, Rodenberg, Heiligenborn und Seilhofen tätig. Kollegin Pfarrerin Kathleen Theiß ist weiterhin für die Pfarrstelle II in Driedorf zuständig.
Dass es in Driedorf eine Pizzeria und ein italienisches Eiscafé gibt, dürfte Julia Vera Jüttner sehr gefallen: „Ich habe eine ausgeprägte Schwäche für alles, was mit Italien zu tun hat, von der Sprache über das Tartufo-Eis, den Latte Macchiato bis hin zu meinem Fiat 500“, sagt Julia Vera Jüttner und lacht, „außerdem reise ich sehr gerne, ganz besonders ans Meer“. Sie ist gespannt auf Driedorf, den Westerwald und den Dillkreis und freut sich schon auf vielfältige Begegnungen.
„Noch bevor ich wusste, dass ich Theologie studieren würde, wusste ich, dass ich mit Menschen aus verschiedenen Alters- oder Lebenshintergründen arbeiten wollte, weil das die abwechslungsreichste, interessanteste und auch einfach die schönste Arbeit ist, die ich mir vorstellen kann“, sagt Jüttner, die ihre Kindheit, Jugend und Studienzeit vor allem in Niedersachsen verbrachte. „Geboren wurde ich in Hannover und für das Studium zog es mich nach Göttingen. Als mein Vater als Physiker für vier Jahre für die niederländische Erdölbranche arbeitete, zogen wir als Familie nach Drenthe an die niederländisch-deutsche Grenze, dort verlebte ich meine Grundschulzeit – ein bisschen Niederländisch spreche ich heute noch“.
„Glaube, Hoffnung und Gottvertrauen − diese Werte von dem liebenden, fürsorglichen Gott sind es, die mich schon als Kind begeistert haben und die mir selbst in schweren Zeiten Kraft geben“, sagt sie und ergänzt, „als Pfarrerin sehe ich es als wichtige Aufgabe an, diese frohe Botschaft, dass der Gott des Lebens den Tod überwunden hat, die schon so vielen Generationen vor uns Halt und Kraft gab, in unsere heutige Situation zeitgemäß zu vermitteln.“
Am Theologiestudium haben sie die biblischen Zeugnisse, die Kirchengeschichte und der Theologe Paul Tillich besonders begeistert. „Paul Tillich hat einmal gesagt, Theologie bestehe aus der Spannung zwischen der ewigen Wahrheit der Botschaft Gottes, des Evangeliums, und der aktuellen Zeitsituation ihrer Aufnahme in der Gegenwart“.
Das sei auch ein Leitsatz für ihren Dienst in Driedorf. „Mein Verständnis von Kirche ist das einer Gemeinschaft, die auch in schweren Zeiten Trost gibt und füreinander einsteht. Deshalb ist es mir wichtig, Menschen durch wertschätzende, einfühlsame Seelsorge-Gespräche auf Augenhöhe und personenbezogene Kasualien-Gestaltung in wichtigen Momenten des Lebens Begleitung anzubieten. - Kirche ist für mich aber auch eine Gemeinschaft, die Freude teilt und miteinander feiert: die Feste des Jahres- und des Lebenskreises, von Weihnachten bis Pfingsten, von der Taufe über die Konfirmation bis hin zur Hochzeit“, sagt Jüttner.
Als Pfarrerin möchte sie daran mitwirken, Menschen ein Gefühl von Heimat und Geborgenheit in Gott und der großen Gemeinschaft von Christen aller Konfessionen zu vermitteln: „Ökumene und Jüdisch-Christlicher Dialog interessieren mich seit meinem Studium ganz besonders“, sagt Julia Vera Jüttner, die nach dem Abschluss ihrer theologischen Ausbildung sich entschloss, wieder zu den Wurzeln ihrer Familie nach Hessen zurückzukehren.
Ihre Mutter ist im oberhessischen Alsfeld geboren und in Rheinhessen aufgewachsen, ihr Vater ist in Hochheim aufgewachsen und hat in Mainz studiert. „Ich bin ein lebensfroher, optimistischer, kreativer Mensch, der begeistert ist von Farben, Gerüchen und Tönen in ihrer ganzen Vielfalt und Variation der göttlichen Schöpfung“, sagt sie.
In ihrer Freizeit ist Julia Vera Jüttner für nahezu jede Art von Kunst und Kultur zu begeistern, die sie auch für ihre Arbeit inspiriert. Sie mag zudem Literatur oder Theaterstücke von Shakespeare. „Auch klassische Musik wie die Opern von Puccini oder Musicals von Andrew Lloyd Webber, sowie Kinobesuche oder Gesellschaftstanz machen mir viel Spaß“, sagt Jüttner.
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Fühlt sich wohl in Driedorf: Pfarrerin Julia Vera Jüttner hat ihren Dienst in diesen Tagen begonnen. Offiziell wird sie nach den Sommerferien am Sonntag, 4. August in einem Festgottesdienst um 14 Uhr von Pröpstin Annegret Puttkammer ordiniert und eingeführt.
FOTO: BECKER-VON WOLFF/DEKANAT
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