Sie sind hier: Home > Neues & Termine > Nachrichtenarchiv
16.03.2015

Zum Wohle der Gesellschaft

Prälat Dr. Martin Dutzmann sprach auf Einladung von Pröpstin Annegret Puttkammer zum Verhältnis von Staat und Kirche in Deutschland...

 

 

In der Konferenzhalle Herborn konnte Pröpstin Annegret Puttkammer Prälat Dr. Martin Dutzmann als Referenten vor den rund 120 Pfarrerinnen und Pfarrer aus den acht Dekanaten der Propstei begrüßen.

 

Dr. Martin Dutzmann, der Anfang der 1980er Jahre sein Vikariat in der Evangelischen Kirchengemeinde Krofdorf-Gleiberg im Kirchenkreis Wetzlar absolvierte, ist seit Oktober 2013 EKD-Bevollmächtigter bei der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union. Der Theologe und frühere Gemeindepfarrer war als Superintendent des rheinischen Kirchenkreises Lennep sowie als lippischer Landessuperintendent und zuletzt als Militärseelsorger tätig.

 

Für die Abgeordneten des Deutschen Bundestages und des Europäischen Parlamentes bietet er und seine Mitarbeiter Gottesdienste, Andachten sowie ein Abgeordneten-Frühstück an. Und das in Berlin und einmal im Monat in Brüssel. „Mir ist es wichtig, offen zu sein für jeden Politiker, der zu uns kommt, egal von welcher Partei“, sagt Dutzmann.

 

Seitens der Politik genieße die Kirche ein hohes Ansehen als gesellschaftliche Gestalterin. „Mit unserem gesellschaftlichen Engagement brauchen wir uns nicht zu verstecken“, sagte der Referent vor den Theologen und rief zu mehr politischen Engagement vor Ort auf. Das Miteinander von Staat und Kirche sei ein hohes Gut, das immer wieder begründet und für das immer wieder geworben werden sollte. „Es wäre gefährlich, darin einen unumstößlichen Status-Quo zu sehen“, sagte Dutzmann.

 

Unter dem Thema „Was tut Kirche bei den Mächtigen?“ stellte Dr. Martin Dutzmann seine Arbeit als EKD-Bevollmächtigter bei der Bundesregierung in Berlin vor. Neben den seelsorgerlichen Angeboten habe der kleine Stab aus Theologen und Juristen viele weitere Aufgaben zu erfüllen. „Wir beobachten die politischen Debatten, versuchen beispielsweise ethische Standpunkte einzubringen und aus christlicher Sicht an der Gesetzgebung mitzuwirken“, erklärt der Theologe. „Die Palette an Themen ist breit gefächert: Aktuell haben wir viel über die Flüchtlingssituation und die Asylverfahren diskutiert und mehrfach über das Kirchenasyl gesprochen“, sagt Dutzmann. Die Diskussionen um TTIP, den Suizid und die Sterbehilfe oder der Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan waren weitere Beispiele, die Dutzmann nannte.

 

„Staat und Kirche sind in Deutschland zum Wohle der Gesellschaft in vielen Dingen aufeinander bezogen“, sagte der Prälat, „so gibt es trotz der Trennung viele Schnittstellen und viele gemeinsame Angelegenheiten“. Martin Dutzmann nannte den Religionsunterricht an Schulen, die Militär- und Gefängnisseelsorge sowie vielfältige diakonische Aufgaben als Beispiele. Der Dialog mit der Regierung sei wichtig.

 

Seit über 66 Jahren gibt es die Stelle des EKD-Bevollmächtigten bei der Bundesrepublik Deutschland. „Die Erfahrungen aus der Nazi-Diktatur haben in der Kirche dazu geführt, einen Beobachter für die Regierung zu installieren“, erläuterte Dutzmann. In seinem Referat erläuterte er die Bedeutung der Trennung von Kirche und Staat ausgehend von Luthers Regimenten-Lehre („Von weltlicher Obrigkeit, wie weit man ihr Gehorsam schuldig sei“ von 1523) und der Theologischen Erklärung von Barmen (1934). Die Trennung sei wichtig, um die Glaubensfreiheit zu garantieren. Die 5. These der Barmer Erklärung schreibe der Kirche eine besondere Rolle gegenüber dem Staat zu. Sie solle solidarisch zum Staat stehen und ihn konstruktiv-kritisch begleiten.

 

Begründet aus der deutschen Geschichte sei das Subsidiaritätsprinzip erwachsen, so dürfe der Staat nicht alles allein leisten. Bereits in der Weimarer Verfassung – dem Vorläufer des Grundgesetzes – gab es Verträge mit den Religionsgemeinschaften im Sinne eines „partnerschaftlichen Verhältnisses“ von Kirche und Staat.

 

» Bild oben:

 

In der Konferenzhalle Herborn konnte Pröpstin Annegret Puttkammer (links) Prälat Dr. Martin Dutzmann als Referenten vor den rund 120 Pfarrerinnen und Pfarrer aus den acht Dekanaten der Propstei begrüßen. FOTO: BECKER-VON WOLFF

 

 

» Mehr zur Propstei Nord-Nassau unter www.propstei-nord-nassau.de

 

 

 


HERBORN 27.08.2019

Vortrag mit Peter Scherle

Christentum und Gesellschaft: In Herborn widmet sich Professor Peter Scherle in "Kreuz und Quer" unter anderem der Freiburger Studie ... [mehr]

Konzert 26.08.2019

Trio spielt vier Jahreszeiten

Unser Konzerttipp für Freitag, 6. September in Oberrosbach und für Samstag, 7. September in Siegbach: Das Kiever-Orgeltrio spielt Vivaldis Werk mit Variationen. Eintritt frei! [mehr]

HAIGER 25.08.2019

"Bart macht hart"

Er sieht aus wie ein Türsteher, ist aber ein Mann Gottes: Pastor Marcus Schneider aus Wuppertal sieht sich selbst schmunzelnd als „Breitester Pastor Deutschlands“. [mehr]

JUGEND 23.08.2019

Robin öffnet das Fenster

Ein letztes Mal ist der Jugendreferent im Jugendgottesdienst "Windows to Heaven" am Freitag, 30. August in Beilstein dabei... [mehr]

EKHN 23.08.2019

"I have a dream" in Wetzlar

Martin Luther Kings legendäre Rede jährt sich zum 56. Mal - in Wetzlar greift ein Riesen-Chormusical die Ziele des US-Bürgerrechtlers auf.[mehr]

GUTES TUN 17.08.2019

"Brot" sagt DANKE

Das Hilfswerk "Brot für die Welt" hat 2018 große Unterstützung aus dem Dekanat an der Dill erfahren. Dafür sagt "Brot für die Welt" Danke![mehr]

Dietzhölztal 16.08.2019

Ein Schwan oder ein Pelikan?

Rittershausen feiert seine Kirche: Das Gotteshaus wird 250 Jahre alt. Ein Rundweg informiert über die Historie und lädt zu Entdeckungen ein ...[mehr]

DIAKONIE 15.08.2019

Richtig pflegen lernen

Die Diakoniestation Herborn-Sinn bietet wieder einen Pflegekurs für Angehörige und Interessierte an. Der neue Kurs startet am 15. August 2019 in Herborn.[mehr]

GUTES TUN 14.08.2019

„Tour der Hoffnung“ startete

Die Benefiz-Radtour „Tour der Hoffnung“ startete am Mittwoch in Gießen. Mit dabei ist Kirchenpräsident Volker Jung bei der Tour.[mehr]

DEKANAT 14.08.2019

Pfarrer wechselt zur Schule

Stefan Fetscher verlässt die evangelischen Kirchengemeinden Nanzenbach und Eibach. Der Theologe wird künftig als Schulpfarrer arbeiten ...[mehr]

» Noch Fragen...?

Sie suchen Informationen, haben Anregungen?
» per E-Mail hier
Telefon: 0 27 72 / 58 34-200

» Fotogalerien


» Kirchen an der Dill

 ----------------------------

» Alle Fotogalerien

 

Herausgeber: Evangelisches Dekanat an der Dill | Web-Redaktion und technische Realisation von www.ev-dill.de: Referat Medien- und Öffentlichkeitsarbeit für das Evangelische Dekanat an der Dill | Diakon Holger J. Becker-von Wolff | Am Hintersand 15 | 35745 Herborn | Telefon 02772 58 34 220 | Mail: info(at)ev-dill.de | Fax: 02772 58 34 720 | » Mehr Informationen unter Impressum

Den Newsletter können Sie hier abbestellen.