TEKA: „So geht es nicht!“
Die Synode im Dekanat Dillenburg unterstützt die persönliche Erklärung von Dekan Roland Jaeckle und fordert die Teka-Geschäftsführung zum Umdenken auf...
(hjb). Die Dekanatssynode in Dillenburg, die am Samstag im evangelischen Gemeindehaus Zwingel tagte, hat sich einstimmig einer persönlichen Erklärung von Dekan Roland Jaeckle angeschlossen. Darin hatte Jaeckle das Vorgehen des Konzerns gegenüber den betroffenen Mitarbeitern scharf kritisiert.
Die Dekanatsgemeinden hätten vor wenigen Tagen in vielen Gottesdiensten Fürbitte gehalten. Der Dekan appellierte, die Firmenleitung solle nun das offene Gespräch mit den Mitarbeitenden suchen und die Pläne überdenken sowie nach möglichen Alternativen suchen. Präses Klaus Best berichtete von seinen Gesprächen mit Teka-Mitarbeitenden. Das ganze Dorf Sechshelden, in dem er lebt, sei betroffen von der Situation.
Wilhelm Werner, der Beigeordnete im Lahn-Dill-Kreis, der in Vertretung für den Landrat Wolfgang Schuster an der Synode als Gast teilnahm, bedankte sich für die Unterstützung der Dekanate Dillenburg und Herborn sowie das klare Votum für den Standorterhalt der Teka. So wie die evangelischen Gemeindevertreter bedauere er auch dieses unglückliche Vorgehen bei dem international tätigen Unternehmen.
Bereits zu Beginn der Synode hatte Prädikant Dr. Uwe Seibert - als Ersatz für erkrankten Pfarrer Roland Friedrich - in einem Gebet für die Werksangehörigen und deren Familien gebetet.
Die von Dekan Roland Jaeckle vorgetragene persönliche Erklärung, die später von den Gemeindevertretern als Votum der Synode verabschiedet wurde, hier im Wortlaut:
„In den vergangenen Tagen haben wir gehört, dass die Firma Teka ihren Standort in Sechshelden zum 30. September 2012 schließen möchte. Noch am vergangenen Sonntag haben wir in vielen Gottesdiensten in den Gemeinden der Dekanate Dillenburg und Herborn für einen Erhalt der Arbeitsplätze gebetet.
Über die betriebswirtschaftliche Notwendigkeit der jetzt veröffentlichten Entscheidung möchte ich als Dekan nicht urteilen. Allerdings entspricht die Art und Weise, wie dieser Entschluss den Mitarbeitenden bekannt gemacht wurde, überhaupt nicht der Kultur wie sie in einem demokratischen und christlich geprägten Staat zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern üblich ist.
Als Vertreter der Evangelischen Kirche appelliere ich deshalb an die Verantwortlichen der Firma Teka das offene Gespräch mit den Mitarbeitenden zu führen und gemeinsam mit dem Betriebsrat und der Belegschaft nach Alternativen zu suchen, damit möglichst viele Arbeitsplätze am Standort Sechshelden erhalten bleiben können.
Meine Solidarität gilt allen betroffenen Mitarbeitenden und ihren Familien, die jetzt in Sorge und Angst um ihre Zukunft sind.
Mein Gebet ist es, dass die Firmenleitung ihre Entscheidung noch einmal überdenkt und das alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine gute berufliche Perspektive finden werden.“
» Bild oben:
Dekan Roland Jaeckle während der Dillenburger Synode am vergangenen Samstag.
FOTO: Becker-von Wolff
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