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15.07.2011

Mit dem Gewölbe kamen die Fresken

Sehenswert: Flämische Maler schmückten 1490 die Stadtkirche Haiger aus. Die gemalten biblischen Botschaften aus dem Mittelalter sind heute noch gut erhalten...

Sehenswert ist die Evangelische Stadtkirche Haiger allemal. Die Kirche thront auf dem Kirchberg über den Dächern der Stadt. Das Gotteshaus bietet einen besonderen Schatz: Die mittelalterlichen Fresken in der Evangelischen Stadtkirche von Haiger.

Nachdem vermutlich bereits in vorchristlicher Zeit der Kirchberg in Haiger für kultische Zwecke genutzt wurde, stand nach der Christianisierung eine Taufkirche an diesem Ort; der mächtige Turm diente als Wehr- und Fluchtburg. Im Jahr 1048 wurde der im romanischen Baustil errichtete neue Kirchenbau von Erzbischof Eberhard von Trier geweiht.

Mit dem Umbau kamen die Fresken

Über 400 Jahre später erfolgte der Umbau der Kirche im spätgotischen Stil: die flache Holzdecke wurde ersetzt durch steinerne Gewölbe; Seitenschiffe und Altarraum wurden angebaut. Der Altarraum bot in den Jahren von 1485 bis etwa 1490 flämischen Malern genügend Platz und Gelegenheit, um ihn mit drei unterschiedlichen Freskenzyklen auszuschmücken. Sie zeigen in der unteren Ebene die Leidensgeschichte Jesu vom Einzug nach Jerusalem bis hin zur Höllenfahrt, in der mittleren Ebene zwölf Apostel, und letztlich unter der Gewölbedecke Jesus als den Weltenrichter, die vier Evangelisten, das Schweißtuch der Veronika und einiges mehr.

Haigerer Ritter hinter der Kanzel

Geldgeber für diese künstlerische Ausschmückung waren die beiden letzten Ritter von Haiger, Hermann und dessen Sohn Jost. Vermutlich wurden sie in einem der Bilder (hinter der Kanzel) verewigt. Nach der Einführung des reformatorischen Bekenntnisses 1578 wurden die Fresken – vermutlich 1588 – übertüncht.

Kurios ist, dass gerade dieses im Lauf der Jahre mehrfache Überstreichen der Wände für den Erhalt der Wandgemälde gesorgt hat. Der Stadtbrand von 1723 erfasste nämlich auch die Haigerer Kirche und hätte die Fresken zerstört – wären sie nicht übermalt worden.

Bröckelnde Farbe gab Fresken frei

Um 1900 fing die Tünche an manchen Stellen an abzubröckeln, 1902 kamen neben dem Eingang zur Sakristei Bildteile zum Vorschein und im Wesentlichen im Jahr 1905 wurden die Gemälde wieder frei gelegt. Neben den beschriebenen Fresken sind weitere, zum Teil noch ältere Wandgemälde zu bewundern. Die im Barockstil erbaute Orgel und Kanzel stammen aus dem Jahr 1748.

 

» Besichtigung:
Terminvereinbarung für Kirchenführungen bitte über das Gemeindebüro (Telefon 0 27 73 / 47 49) oder die Stadtverwaltung Haiger (Telefon 0 27 73 / 811 -0 oder -111) vereinbaren. Eintrittsgelder werden nicht erhoben; Spenden zur Erhaltung der Stadtkirche und des Bildwerkes sind allerdings gerne gesehen.

 

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