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11.03.2013

Resolution gegen „KiföG“

Die Dekanatssynode Dillenburg beschließt Resolution gegen das geplante Kindergartenförderungsgesetz des Landes Hessen (HessKiföG) ...


Mit der Resolution wolle man wie Karl Müßener, Leiter des Diakonischen Werkes Dillenburg und Herborn, sagte ein Signal gegen Stellenabbau und Qualitätseinbußen setzen. Im Kern schließt sich das Dekanat Dillenburg den vorliegenden Erklärungen der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) sowie der katholischen Bistümer an.

 

Pfarrer Michael Brück, der das Schwerpunktthema der Synode moderierte sagte, es gehe darum „die Erhaltung der erreichten Qualität und Verlässlichkeit evangelischer Bildungsarbeit weiter zu gewährleisten.“ Eine ähnliche Erklärung hatte die Synode des Evangelischen Dekanats Kronberg auf ihrer Tagung am 22. Februar in Bad Soden am Taunus verfasst. Darin wehrt sich das Kirchenparlament gegen die Aufgabe einer verlässlichen Gruppenfinanzierung zugunsten von „rein auslastungsorientierten Finanzierungspauschalen“.

 

Auch in der Dillenburger Resolution fordern die Vertreter aus den 19 evangelischen Kirchengemeinden zwischen Dietzhölztal und Dillenburg die Hessische Landesregierung auf, der Bildungsarbeit in Kindertageseinrichtungen eine „planbare stabile Rahmenstruktur zu geben, die eine verlässliche Finanzierung als Daseinsvorsorge für junge Familien und ihre Kinder ermöglicht“.

 

Die von den Fraktionen CDU und FDP eingebrachte Gesetzesvorlage zur Neuregelung der Finanzierung der Kindertagesbetreuung bedeute einen erheblichen Rückschritt für die bisher erreichte Qualität in hessischen Kindertageseinrichtungen. Das Evangelische Dekanat Dillenburg verfügt über eine hohe Dichte an Kindertagesstätten in der Region.

 

Gemeinsam mit dem Dekanat Herborn konnte eine Fachberatung installiert werden. Andrea Maier stellte den Synodalen die Fachberatung vom Zentrum Bildung der EKHN näher vor. Andrea Maier ist tätig für 50 Kindergärten und Kindertagesstätten in den Dekanaten Runkel, Dillenburg, Herborn und für Wetzlar und Braunfels im Bereich der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR).

 

Im Dekanat Dillenburg bestehen 19 Kindertagesstätten mit insgesamt 54 Gruppen und 1025 Plätzen, davon sind derzeit 968 Plätze besetzt. Insgesamt arbeiten hier 182 Mitarbeitende. Ziel der Fachberatung sei es, das Profil der Evangelischen Kitas zu fördern, die Qualität zu sichern und zu erhöhen. Sie biete ihre Beratung in den Einrichtungen an und organisiere Trägerleitungskonferenzen.

 

Der Bedarf an Betreuung habe sich verändert, sagte Maier. Vor Jahren kamen Kinder erst mit drei Jahren in den Kindergarten, jetzt werden Kinder schon mit 2 Jahren oder jünger in den Kinderkrippen aufgenommen. Zudem habe der Rechtsanspruch, der ab August 2013 für die einjährigen Kinder gelte, zum Krippenausbau für Kinder unter 3 Jahren geführt. Die Betreuung von Kindern in den ersten Lebensjahren und die Mittagsbetreuung habe viele Einrichtungen vor neue Herausforderungen gestellt.

 

Der Gesetzesentwurf zum HessKiföG werde im Landtag in zweiter Lesung im April beraten und soll voraussichtlich zum 1. 1. 2014 in Kraft treten. Andrea Maier sagte, grundsätzlich sei die EKHN einverstanden mit der geplanten Änderung von der Objekt- zur so genannten Subjektförderung. Allerdings werde die Vorgabe nicht konsequent umgesetzt, auch die Bemessungsgrundlage sei zu eng gestrickt. Es muss auf jeden Fall nachjustiert werden, sagte Maier. Die Komplexität des HessKiföG mache eine Differenzierung und Berechnung nicht einfach. Das Alter der Kinder und die aktuelle Belegung sind künftig entscheidend. Maier sagte, es werde zum Teil zu Einschränkungen kommen.

 

Mit dem geplanten Kindergartenförderungsgesetz befürchten die Kirchengemeinden mit ihren 19 Kinderbetreuungseinrichtungen ihrer gesellschaftlichen Verantwortung nicht mehr gerecht werden und ihren eigenen Bildungsauftrag nicht mehr erfüllen.

 

Im Einzelnen kritisiert das regionale Kirchenparlament, dass Management- und Regieaufgaben nicht realistisch berechnet werden und dass die vorgesehenen Budgets für Urlaubszeiten, Fortbildungen und Krankheitszeiten nicht ausreichen. Zudem sehe der Gesetzes-Entwurf keine besonderen Rahmenbedingungen bei Aufnahme von Kindern mit Behinderung vor. Die rein „auslastungsorientierten Finanzierungspauschalen“ hätten weitreichende Folgen auf die Beschäftigungsverhältnisse und führten zu Befristungen und Ausweitung der Leiharbeit. Das neue Kindergartenförderungsgesetz sei ein Sparmodell und verschärfe die Unterschiede im Land. Reiche Kommunen könnten sich zukünftig mehr und bessere Kitas leisten, ärmere Kommunen müssten auch in der Kitaarbeit sparen.

 

Einen Einblick in die pädagogische Arbeit der Evangelischen Kindertagesstätte „Meisennest“ in Wissenbach vermittelte Leiterin Christiane Matzkewitz. Die Einrichtung orientiere sich an den Bedürfnissen der Kinder und der Eltern. So sind die Betreuungszeiten flexibler gestaltet. Für berufstätige Eltern werde morgens eher geöffnet, es gibt eine Mittagsbetreuung und auch das Frühstück und die Mittagsverpflegung haben an Bedeutung gewonnen. Christiane Matzkewitz stellt eine Vernetzung mit anderen Betreuungsformen (beispielsweise mit den Tagesmüttern) fest. Es gibt zudem mehr Angebote für Eltern, um den Austausch zu fördern.

 

Ähnliches berichtete Ralf Schaffner. Der Vorsitzende des Kirchenvorstandes Frohnhausen sagte, mit dem Familienzentrum Frohnhausen habe sich die Palette der Angebote und Hilfen erweitert. Das Familienzentrum biete Beratung, Bildung, Begegnung, Betreuung, und Begleitung an. Mittels eines Lotsensystems werden Hilfen vermitteln und Kontakte angeboten und das Miteinander aktiviert. Das Familienzentrum habe mit dem Diakonischen Werk Dillenburg-Herborn und dem St. Elisabeth-Verein weitere Partner gefunden. Der Kirchenvorstandsvorsitzende sagte, er sehe große Chancen auch für die gemeindliche Arbeit vor Ort. Ralf Schaffner lobte die Zusammenarbeit mit der Stadt Dillenburg: „Wenn Kommune und Kirche an einem Strang ziehen, ist das ein Geschenk!“

 

Bereits zu Beginn der Synode würdigte Stadtrat Peter Ulrich in seinem Grußwort die gute Zusammenarbeit der Stadt Haiger mit der evangelischen Kirche und nannte die Stiftung Stadtkirche Haiger und die drei Kindertagesstätten des Diakonievereins Haiger als positive Beispiele.

 

» Bild oben:

Kirchenvorstandsvorsitzender Ralf Schaffner (v.l.), Fachberaterin Andrea Maier, Pfarrer Michael Brück und Leiterin Christiane Matzkewitz präsentierten Eindrücke aus der Arbeit der evangelischen Kindertagesstätten.
FOTO: BECKER-VON WOLFF


» Download:

Wortlaut der Resolution vom 9. März 2013 in Haiger

 

 

 

 

 


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