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03.08.2019

Besuch aus Indonesien

Direkt vom Evangelischen Kirchentag in Dortmund reiste eine Gruppe aus der indonesischen Partnerkirche GKPS weiter zu uns in das Dekanat an der Dill ...

 

An den Haigerer August Theis (1874-1968) erinnern sich hierzulande nur noch wenige Menschen. Ganz anders am Tobasee auf der Insel Sumatra: dort wird August Theis verehrt als der Gründer der Simalungun-Kirche, der heutigen Gereja Kristen Protestan Simalungun (GKPS). Der Missionar der früheren Rheinischen Mission (einem Vorläufer der heutigen VEM) ist 1903 von Deutschland ins Simalungun-Gebiet östlich des Tobasees gereist, um dort das Evangelium zu verkünden. Daraus ist die GKPS - heute eine Partnerkirche der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) - erwachsen.

 

Die kleine Delegation ließ es sich daher nicht nehmen, direkt im Anschluss an den Deutschen Evangelischen Kirchentag in Dortmund für vier Tage weiter zum Evangelischen Dekanat an der Dill und im Anschluss für zwei Tage zum Evangelischen Dekanat Westerwald zu reisen: Sarmen Girsang, Lermianna Girsang, Lamria Sitanggang und Hermayulis (May) Sidabutar wollen die bestehende Partnerschaft mit den Dekanaten pflegen und haben sich fünf Tage in den Evangelischen Dekanaten umgesehen.

 

Erste Station war Haiger: Vor der Evangelischen Stadtkirche Haiger wurde die Gruppe von Pfarrer Ralf-Arnd Blecker begrüßt. Er führte die Gäste durch die historische Stadtkirche und hat ihnen die mittelalterlichen Fresken im Altarraum gezeigt. Auf dem Programm standen außerdem der Besuch der Glockengießerei Rincker in Sinn und der Burg Greifenstein mit dem Glockenmuseum, Gespräche mit den Mitarbeitenden im Dekanatsbüro Herborn sowie mit dem Tansania-Arbeitskreis im Dekanat an der Dill, ein Besuch in der Tagesstätte der Diakonie und im Schüler-Café "Zwosieben" in Herborn, sowie die Teilnahme an einem Schulabschluss-Gottesdienst in Haiger.

 

In der zweiten Station der Gäste im Westerwald gab es die Gelegenheit bei Treffen mit Mitarbeitern und Dekanatssynodalvorstand, sich persönlich Kennenzulernen und miteinander ins Gespräch zu kommen. Weitere Termine mit den Delegierten waren ein Spaziergang auf dem Missionsweg Nord Nassau, ein Empfang der Gäste im Dekanatssitz Karl-Herbert-Haus in Westerburg, ein Besuch im Gertrud-Bucher-Haus in Westerburg zum Thema: Pflege in Deutschland und Indonesien, ein Besuch der Berufsbildenden Schule Westerburg, ein Gespräch mit dem Dekanatsausschuss für Mission und Ökumene und ein Besuch des Kirchenchores Westerburg mit gemeinsamem Singen.

 

Bei den Gesprächen und den gemeinsamen Besuchen wurde auch deutlich, wie bereichernd der Erfahrungsaustausch in diakonischen Fragen ist: Die GKPS setzt starke diakonische Impulse in der überwiegend muslimischen Bevölkerung. Es gibt Kindergärten, Schulen und Ausbildungsbetriebe.

 

Da es eine Kirchensteuer in Indonesien nicht gibt, müssen die Gemeinden sich eigene Einnahmequellen erschließen. Die Gemeindepädagogin Lamria Sitanggang berichtete von einem neuen Projekt, bei dem Plastik und Metall gesammelt und an ein Recycling-Unternehmen verkauft wird. Die beteiligten Gemeinden und Projekte bekämen einen Teil der Erlöse für ein Gemeindeprojekt ausgezahlt. Ein anderer Teil der Erlöse fließe in die neu entstandene Behindertenarbeit der GKPS.

 

Wie der bestehende Austausch intensiviert werden kann, darüber kamen Mitglieder aus dem Dekanat Westerwald und dem Dekanat an der Dill gemeinsam mit Pröpstin Annegret Puttkammer und Dr. Johny Thonipara, dem Asien-Referent im Zentrum Oekumene der EKHN ins Gespräch. Martin Fries warb für einen Partnerschafts-Ausschuss, der den Kontakt auch über das Jahr gewährleiste. Der ehemalige Herborner Präses Karl-Heinz Ruhs regte eine Aktion ähnlich wie das Tansania-Café zum Martini-Markt an. Pröpstin Annegret Puttkammer warb für einen intensiveren Austausch via Social Media-Netzwerken. Beide Seiten könnten daran mitwirken, dass der Kontakt für die Zukunft lebendig bleibt.

 

Hintergrund GKPS

 

Die indonesische Partnerkirche GKPS hat 227.690 Mitglieder, die in 11 Distrikten leben und in 632 lokalen Gemeinden angebunden sind. In der GKPS engagieren sich 300 Pastoren, 80 Gemeindepädagoginnen sowie 6385 Diakone.

 

Die Diakonische Arbeit in der GKPS ist sehr ausgeprägt: So unterhält die indonesische Kirche etliche Kindergärten, Grund- und weiterführende Schulen in der überwiegend muslimischen Gesellschaft. In Nordsumatra ist das Miteinander der Religionen von Toleranz geprägt. Hier liegt der Anteil der christlichen Bevölkerung bei 25 Prozent (Indonesien gesamt: 8 Prozent).

 

Die Gründung der „Gereja Kristen Protestan Simalungun Church“ wird jedes Jahr am 2. September gefeiert. Sie wird auf den Haigerer Missionar August Theis zurückgeführt, der am 2. September 1903 im Auftrag der Rheinischen Mission (einem Vorläufer der heutigen VEM) ins Land reiste, um das Evangelium zu verkünden.

 

Die offizielle Partnerschaft mit dem Dekanat Westerwald (früher: Dekanat Bad Marienberg) besteht seit 1993. Gemeinsame Projekte in Indonesien mit dem Dekanat Westerwald sind: eine Ausbildungsstätte für Jugendliche ohne Schulabschluss (Drop out Center), die Kindergottesdienstarbeit im Distrikt I und die Internate (Jungen- und Mädcheninternat) in Sondiraya.

 

» Unsere Fotos oben:

Pfarrer Sarmen Girsang (rechts) bei dem Stadtspaziergang durch Herborn. Der Pfarrer der indonesischen Kirche war das erste Mal an der Dill.
FOTO: UWE SEIBERT

 

Erster Halt auf der Besuchstour durch das Evangelische Dekanat an der Dill war die Evangelische Stadtkirche in Haiger. Pfarrer Ralf Arnd Blecker (hinten rechts) und Ehefrau Sandra Blecker (hinten links) begrüßten die Gruppe.
FOTO: UWE SEIBERT

Wie lässt sich die gelebte Partnerschaft für die Zukunft intensivieren? Diese Frage wurde bei einem Treffen mit Vertretern aus dem Missionsausschuss im Dekanat Westerwald und Vertretern aus dem Dekanat an der Dill erörtert. Pröpstin Annegret Puttkammer (Mitte) überreicht Pfarrer Sarmen Girsang (2.v.r.) ein Armband mit Stick. Die Gäste verschenken selbst genähte Taschen.
FOTO: BECKER-VON WOLFF

 

Die Delegation aus Indonesien wurde in Westerburg vor dem „neuen“ Dekanatssitz, dem Karl-Herbert-Haus, von Mitarbeitenden des Evangelischen Dekanats Westerwald begrüßt.
FOTO: SABINE HAMANN-GONSCHOREK

 

 


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