Tansania-Café öffnet
Wenn viele helfen, kann man etwas bewegen: Das Tansania-Café in Herborn unterstützt seit über 28 Jahren die Bibelschule in Ruhija. Tipp für Sonntag, 10. und Montag, 11. November ...
Zum traditionellen Martini-Markt in Herborn lädt der Tansania-Arbeitskreis am Sonntag, 10. und Montag, 11. November, ins Tansania-Café ein. Das Café findet wieder am neuen Standort im "Haus der Kirche und Diakonie" statt und ist von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Von Jenny Berns
Ein kleines Zelt auf dem Gelände des ehemaligen Kindergartens in der Konrad-Adenauer-Straße, so hat alles vor 28 Jahren angefangen, erinnert sich Hartmut Heuser. Der heutige Jugendreferent der Evangelischen Jugend im Dekanat Herborn war damals einer der ehrenamtlichen Helfer, die die Aktion unterstützten.
Mittlerweile gehört er zu den hauptverantwortlichen Organisatoren des Cafés, das im vergangenen Jahr in das Haus der Kirche umgezogen ist. Was mit ein paar Kuchen begann, hat sich inzwischen zu einem festen Bestandteil des Herborner Martini-Marktes entwickelt. Auch in diesem Jahr war das Tansania-Café wieder gut besucht. Am Sonntagnachmittag reichte die Schlange derer, die für ein Stück Kuchen anstanden, zeitweise bis zur Tür.
Insgesamt 120 bis 130 Torten und Kuchen werden an den beiden Martini-Markt-Tagen im Schnitt verkauft. Zumindest war das in den letzten Jahren so, und auch diesmal fanden Leckereien wie Nusskuchen, Schoko- oder Eierlikörtorte großen Anklang . „So guten Kuchen bekommt man sonst nirgends“, meinten einige der Gäste.
Der Erlös von 1,50 Euro pro Gebäckstück kommt traditionell der Bibelschule in Ruhija/Tansania zugute, mit der das Herborner Dekanat eine Partnerschaft pflegt. Dass man diese Unterstützung seit Jahren aufrechterhalten kann, ist dem Einsatz der zahlreichen ehrenamtlichen Helfer zu verdanken, die jedes Jahr an der Durchführung des Tansania-Cafés beteiligt sind.
„Ich bin immer wieder freudig erstaunt, wie viele Helfer jedes Mal zusammenkommen“, meint Hartmut Heuser. Nicht wenige von ihnen sind seit langer Zeit regelmäßig dabei, wie beispielsweise Udo und Gisela Decker aus Ballersbach, Benjamin Arnold aus Herbornseelbach oder Maja Zibelius aus Schönbach. Neben denen, die unentgeltlich spülen, Kaffee kochen oder Thekendienst leisten, sind es natürlich die vorwiegend weiblichen Kuchenbäcker, die dazu beitragen, dass das Café immer wieder ein Erfolg ist.
Auch hier können sich die Organisatoren über Unterstützung aus dem gesamten Dekanat freuen. „Ich mache das nicht, um einen Orden zu erhalten, sondern damit Geld für eine gute Sache zusammenkommt“, erklärte die 82jährige Inge Görzel aus Herbornseelbach, die jedes Jahr einen Nusskranz beisteuert - ein Beweggrund, der allen Helfern gemeinsam ist. Dass jedes Jahr so viele verschiedene Kuchen gespendet werden, dafür ist Hartmut Heuser dankbar.
Wichtig ist ihm dabei, dass keine Spende „umkommt“: „Wenn mal etwas übrig bleiben sollte, dann geht es an die Vitos-Klinik in Herborn und wird dort auf den Stationen verteilt. Allerdings war das in den letzten Jahren nie erforderlich.“ Dadurch, dass das Café so gut angenommen wird, werden im Schnitt bis zu 3000 Euro durch den Verkauf von Kuchen, Torten und Getränken erwirtschaftet.
Verwendet wird das Geld dann, um die Verpflegung der Schüler in der Bibelschule zu verbessern oder um eine zweite Lehrkraft einzustellen, vor allem aber auch um jungen Menschen in einem der ärmsten Länder Afrikas den Schulbesuch überhaupt zu ermöglichen. „Es ist ganz wichtig, dass die Bibelschule überlebt. Das Tansania-Café ist da eine geniale Möglichkeit, das Projekt aufrecht zu erhalten“, betonte Dekan Andreas Friedrich, der das Café am Sonntag mit seiner Familie besuchte.
Mit acht weiteren Vertretern aus dem Dekanat Herborn hat er kürzlich die Schule in Ruhija besucht. Beeindruckt hat ihn dabei vor allem die Zuversicht, die die Menschen dort trotz ihrer oft schwierigen Situation haben und wie viel sie mit den wenigen, zur Verfügung stehenden Mitteln auf die Beine stellen. Wer bei seinem Martini-Markt-Besuch am Sonntag oder Montag eine Abstecher ins Tansania-Café unternahm, konnte sich selbst ein Bild davon machen: Eine durchgehende Präsentation zeigte, wie es vor Ort in der Bibelschule aussieht und natürlich auch, dass der erzielte Erlös tatsächlich dort ankommt, wo er gebraucht wird.
» Kleines Bild oben:
Hartmut Heuser (links) und Gabriele Dittmar freuen sich über die gute Resonanz des Tansania-Cafés. Vor 28 Jahren begann alles klein in einem Zelt.
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