"Ehevertrag" vorgestellt
Die Fusion der Dekanate ist Thema auf den Frühjahrssynoden. Das neue Dekanat könnte 2016 "Evangelisches Dekanat an der Dill" heißen, sagte Norbert Mai ...
Wer ist der Bräutigam, wer die Braut? Bei der bevorstehenden Fusion der Evangelischen Dekanate Dillenburg und Herborn, das zeigte die Herborner Frühjahrssynode am Freitagnachmittag in Nenderoth (Dekanat Herborn) und am Samstagmorgen in Eibelshausen (Dekanat Dillenburg), lässt sich das gar nicht so genau sagen. Über die Heirat entscheidet die Herbstsynode.
Konstruktiv arbeiten beide Seite bislang an der Fusion. Das Zusammengehen nimmt konkrete Formen an. Den Prozess zur Klärung struktureller Fragen begleitet Norbert Mai auf Wunsch beider Dekanatssynodalvorstände. Der ehemalige Bürgermeister von Angelburg hatte bereits die Fusion der Regionalverwaltungen Limburg-Weilburg und Steffenberg zur neuen Regionalverwaltung Nassau-Nord begleitet.
Er stellte den Synodalen auf den Frühjahrssynoden am Freitag in Nenderoth (Dekanat Herborn) und am Samstag in Eibelshausen (Dekanat Dillenburg) die „Vereinigungsvereinbarung“ vor. Unter diesem sperrigen Namen werden die nächsten Schritte wie in einem Ehevertrag festgelegt.
Über einzelne Formulierungen am vorliegenden Entwurf darf noch gefeilt werden, sagte Norbert Mai, „der Entwurf ist eingebracht!“ Präses Karl-Heinz Ruhs bat in Nenderoth um Rückmeldungen bis zu Beginn der Sommerferien, damit Änderungswünsche berücksichtigt werden können.
Die „Vereinigungsvereinbarung“ sieht vor, dass der Amtssitz des neuen Dekanats in Herborn im „Haus der Kirche und Diakonie“ sein wird. Aus acht verschiedenen Namensvorschlägen wird von den Dekanatssynodalvorständen „Evangelisches Dekanat an der Dill“ als neuer Name favorisiert. Der neu zu bildende Dekanatssynodalvorstand (DSV) wird elf Mitglieder umfassen. Die Evangelische Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche, Paare und Familien in Herborn soll im neuen Evangelischen Dekanat fortgeführt werden.
Norbert Mai erklärte, dass die beiden Haushalte der Dekanate in zwei Schritten an einander angeglichen werden: Im kommenden Jahr werden die Haushaltspläne zwar noch von den Dekanaten getrennt geführt, aber schon gemeinsam besprochen und geplant. „Ab 2016 wird ein Vergleichen der Finanzen nicht mehr möglich sein, denn dann ist es ein Haushalt mit einem Gesamtvolumen von 1.010.009,51 Euro“, sagte Norbert Mai.
Des Weiteren steht der Zeitplan fest: Zum 1. Juli 2015 sollen die Mitarbeitenden aus beiden Dekanaten die neuen Räume der Dekanatsverwaltung im „Haus der Kirche und Diakonie“ beziehen. Die Planungen zur Umnutzung der bestehenden Räume im ersten Obergeschoss laufen gerade auf Hochtouren. Die Wahl eines neuen Dekans oder einer neuen Dekanin soll 2015 vorbereitet werden. Der Leitbild-Prozess für das neue Dekanat soll im Herbst 2015 abgeschlossen sein.
Lässt sich dieser Zeitplan einhalten, steht einer endgültigen Fusion beider Dekanate zum 1. Januar 2016 nichts im Wege, erklärte Nobert Mai. Das Dokument der „Vereinigungsvereinbarung“ ist bereits in den Dekanatssynodalvorständen diskutiert und von der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) auf Beschlussfähigkeit geprüft worden.
Die Entscheidung soll bei der gemeinsamen Herbstsynode am 27. September 2014 im Dorfgemeinschaftshaus Sechshelden in getrennten Abstimmungen getroffen werden.
Auf Rückfrage aus der Synode erklärte der Herborner Dekan Andreas Friedrich, die Synode des neuen Dekanats werde mit 64 Synodalen nur unwesentlich größer ausfallen. „In der neuen Kirchengesetzgebung der EKHN ist vorgesehen, dass Kirchengemeinden unter 2000 Mitgliedern einen Synodalen und Kirchengemeinden über 2000 Mitgliedern zwei Synodale stellen dürfen“.
Mit den Gemeindepfarrern und berufenen Mitgliedern werden etwa 28 Delegierte aus dem Herborner Raum und 36 Delegierte aus dem Dillenburger Raum der neuen Synode angehören.
Pröpstin Annegret Puttkammer lobte: „Was hier von der Zukunftswerkstatt über die Projektgruppe geleistet wurde, ist gute Pionierarbeit!“ Die langjährige und konstruktive Zusammenarbeit der Dekanate Dillenburg und Herborn habe inzwischen einen ausgesprochenen guten Klang bei der Kirchenleitung, sagte die Pröpstin.
Stellt sich nur die Frage: Wer ist der Bräutigam, wer die Braut? „Es gibt weder ein reiches noch ein armes Dekanat. Beide Dekanate verhandeln auf Augenhöhe“, sagt Norbert Mai, „und beide Seiten sind Schuldenfrei!“ Wenn es nach dem Pro-Kopf-Vermögen geht, ist das Evangelische Dekanat Herborn die Braut, die mit einer etwas höheren Aussteuer in die Ehe geht.
Und das brachte selbst Norbert Mai als ehemaligen Kämmerer zum Schmunzeln. Es handelt sich ja um gebundene Mittel, so wie es der stellvertretende Dekan Roland Lommel sagte, „wir wollen doch keine Begehrlichkeiten wecken!“
Bild oben:
„Wir wollen doch keine Begehrlichkeiten wecken!“ Dieser Hinweis von Pfarrer Ronald Lommel brachte selbst Norbert Mai als ehemaligen Kämmerer bei seinem Vortrag zur Fusion in Nenderoth zum Schmunzeln.
FOTO: Becker-von Wolff
Eine Frage hilft, fest auf dem Boden zu stehen
Manchmal sind es die kleinen Dinge, die uns erfreuen. Das Lächeln der vorübereilenden Passantin oder der Gruß des Nachbarn übern Zaun. Und eine einfache Frage kann die Welt eines Menschen verändern. Mehr dazu im Impuls zur...[mehr]
"Der Sozialstaat ist kein Anhängsel der Marktwirtschaft"
Wolfgang Gern, der Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werkes in Hessen-Nassau, hat am Sonntag, 1. Mai, auf dem Herborner Marktplatz eine vielbeachtete Predigt gehalten. Seine Ausführungen bieten wir hier als Download an...[mehr]
Früher war ein Mann ein Exot
Seit 20 Jahren gibt es die "Grünen Damen und Herren" an den Dill-Kliniken in Dillenburg. Der Kreis der Ehrenamtlichen Helfer feiert am Mittwoch, 4. Mai, ab 18.30 Uhr das runde Jubiläum... [mehr]
Gesucht: Die besten Gemeindebriefe der Region
Sie sind mittlerweile bunt und oft mit viel Engagement für die Gemeindeglieder aufbereitet. Damit haben die Gemeindebriefe unserer Region eine gute Chance zu gewinnen. Die Bewerbungsfrist beginnt im Mai...[mehr]
Spatenstich für Familienzentrum "Unterm Goldbachshain"
Gut ein Jahr nach dem entsprechenden Beschluss der städtischen Gremien beginnt die Umsetzung eines der größten städtischen Bauprojekte in Dillenburg. Bürgermeister Michael Lotz und Ralf Schaffner vom Kirchenvorstand der...[mehr]
„Mehr als ein Frühlingsgefühl!“
Ostern ist das älteste begangene Fest der christlichen Kirchen. Erleben Sie das Osterfest auf eine ganz besondere Weise... [mehr]
Bunte Botschaften vermitteln Trost
Bunte Ostereier gehören zu Ostern. Das ist klar, aber kennen Sie Trosteier? - Nein, dann muss ich es Ihnen erzählen. Schülerinnen und Schüler haben welche gebastelt...[mehr]
Der Karwoche entgegen
Am Sonntag (Palmsonntag) beginnt die Karwoche. Die Passions- und Fastenzeit geht bald zu Ende. Gründonnerstag und Karfreitag stehen an. Was die Feiertage bedeuten, erfahren Sie hier... [mehr]
Bach-Kantate zu Palmsonntag
Am Palmsonntag (17. April) erklingt um 10 Uhr in der evangelischen Stadtkirche Dillenburg die Kantate „Himmelkönig, sei willkommen“...[mehr]
Iustitias verbundene Augen
Iustitia, die Göttin der Gerechtigkeit und des römischen Rechtswesens, lächelt am Frankfurter Römer huldvoll vom Brunnen herab. Den Ölzweig in ihrer Rechten hat sie gegen ein Schwert austauschen müssen. Gedanken zum Sonntag...[mehr]
» Noch Fragen...?
Sie suchen Informationen, haben Anregungen?
» per E-Mail hier
Telefon: 0 27 72 / 58 34-200