Weihnachtsdorf lockt zur Kirche
Vor der Evangelischen Kirche in Frohnhausen ist ein kleines Dorf entstanden, das ab dem 1. Advent bis 20. Dezember geöffnet ist.
Von Ute Jung
Das Hämmern und Werkeln rund um die evangelische Kirche in Frohnhausen hat bald ein Ende: Am 1. Advent (Sonntag, 29. November) beginnt die erste Frohnhäuser Dorfweihnacht. Ab diesem Zeitpunkt präsentieren unterschiedliche Gruppen jeweils ab 18 Uhr von Donnerstag bis Sonntag ein besonderes Programm in und um die Frohnhäuser Kirche.
Auf dem Kirchgelände gibt es die Weihnachtsgeschichte zu sehen. Der Stall, in dem Jesus geboren wurde, Ochs und Esel und die Krippe – all das haben die Christen nachgebildet. Der Stern von Bethlehem leuchtet vom Kirchturm. Die Szenerie ist von einem – ebenfalls für die Dorfweihnacht hergestellte – überdachten Gang, der mit Fichten verziert wurde, zu betrachten. Überdies wird in Holzbuden Getränke und Essen gegen eine Spende angeboten und Dekoartikel, Gebasteltes und mehr können käuflich erworben werden.
Bis es soweit ist, haben fleißige Handwerker noch einiges zu tun. In der Woche ist es vor allem eine rüstige Rentnertruppe, die auf dem Kirchgelände werkelt. Samstags werden Großeinsätze gefahren, an dem sich viele Kirchenmitglieder beteiligen. Heimische Firmen und Geschäften unterstützen das ehrenamtliche Engagement mit Spenden. „Die Spendenbereitschaft ist wirklich sehr hoch“, freut sich Karl-Heinz Büttner, der dabei ist, geschmackvoll bemalte Schilder, die auf die Dorfweihnacht hinweisen, an den beiden Eingangstüren zu befestigen.
Pfarrer Wolfgang vom Dahl lobt die „klasse Truppe“ für ihr Engagement. „Wir haben viele technisch, handwerklich und künstlerisch begabte Menschen in unserer Gemeinde“, sagt er. Da ist etwa der 82 Jahre alte Roland Bleyer, der die weihnachtliche Szenerie auf spezielle Platten malte, die nun die Kirchenaußenwand schmücken. Oder Jürgen Becker, ein Gerüstbauer mit künstlerischer Ader, der Ochs und Esel aus einer Mischung von Maschendraht, Bauschaum und Pappmaché formte – inklusive besonderen Details wie Wimpern.
Uli Franz lässt sich bei seiner Arbeit nicht aus der Ruhe bringen. Das ist auch gut so, denn der gelernte Elektriker ist zuständig für die heimelige Beleuchtung der Szenerie. „Oberbauleiter“ Jürgen Graf kann auf eine gute funktionierten Gruppe zurückgreifen, die ihr Können bereits beim Ostergarten im Zinzendorfhaus, der zuletzt vor zwei Jahren viel Anklang fand, unter Beweis stellte.
Zum 675. Jubiläum des Ortes haben sich die evangelischen Christen in diesem Jahr wieder etwas Besonderes ausgedacht. Eine halbe Stunde lang gestalten ab 18 Uhr unterschiedliche Gruppen aus dem Ort das Programm in der Kirche. Da ist für jedes Alter und jeden Geschmack etwas dabei.
Im Anschluss kann der wunderhübsch illuminierte kleine Weihnachtsmarkt an der Kirche besucht werden. Beim Wärmen am Feuer, dem Bestaunen der Weihnachtskrippe, dem Kosten von Leckereien kommt sicher Weihnachtsfreude auf. Bewusst hätten sie entschieden, Würstchen, Glühwein und warme Getränke kostenlos auszugeben, sagen die Organisatoren. Damit solle gewährleistet werden, dass jeder – unabhängig vom Geldbeutel – die Dorfweihnacht besuchen könne. Wer möchte, könne ja etwas spenden.
An den beiden Eingängen zum Kirchgelände weisen die liebevoll gemalte und hübsch beleuchtete Schilder bereits heute auf die Dorfweihnacht hin. Die Dorfweihnacht in Frohnhausen – eine Einstimmung auf Weihnachten, die Schule machen könnte.
» Hier das Programm der Dorfweihnacht, das ab 18 Uhr etwa eine halbe Stunde lang in der Kirche stattfinden wird. Die Dorfweihnacht geht anschließend rund um die Frohnhäuser Kirche weiter:
29. November:
Weihnachtliche Lesung des Frauen-Frühstückstreffs
3. Dezember:
Jugendkreis – Einstimmung in die Adventszeit
4. Dezember:
Anspiel des Frauenkreises
5. Dezember:
Lobpreis mit der Band „One Way To Heaven“
6. Dezember:
Band „Joel“ der Christlichen Gemeinschaft
(an diesem Abend wird auch der Nikolaus vorbeischauen)
10. Dezember:
Weihnachtslieder mit dem Gesangverein Frohnhausen
11. Dezember:
Kinderchor „Klexe“ der Freien evangelischen Gemeinde
12. Dezember:
Musical des Kinderchors aus dem Familienzentrum
13. Dezember:
Gedanken zu Weihnachten mit dem Mädchenkreis
17. Dezember:
Lesung und gemeinsames Singen mit der Demenz-Gruppe
18. Dezember:
Bilderbuchpräsentation der Kita „Flohkiste“
19. Dezember:
Gestaltung durch Katholische Kirchengemeinde
20. Dezember:
Hörspiel „Weihnachtszeitreise“
Fotos: U. Jung 1: Rüstige Rentner: Ulrich Franz, Jürgen Graf, Karl-Heinz Büttner, Gerd Winnecker und Hans-Jürgen Waldschmidt sind in den Wochen vor Weihnachten um die Kirche herum aktiv, um die „Dorfweihnacht“ vorzubereiten. 2: Die ehrenamtlich Aktiven haben noch jede Menge Arbeit zu erledigen, bis sich zum 1. Advent der gemütlicher Platz vor der Kirche im feierlichen Kleid präsentiert. 3: Die weihnachtliche Szenerie wurde mit viel Liebe zum Detail entwickelt – noch fehlen Maria, Josef und das Jesuskind. 4: Der Stern von Bethlehem leuchtet vom Kirchturm auf das weihnachtlich geschmückte Gelände der Kirche herab.
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