Danke, Weilburg
Der Jugendkirchentag lockte weit mehr junge Menschen als erwartet in die Barockstadt Weilburg ...
Der 9. Jugendkirchentag der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) ging am Sonntagnachmittag in Weilburg zu Ende. In den zurückliegenden vier Tagen konnten mehr als 4500 registrierte Besucherinnen und Besucher aus Hessen und Rheinland-Pfalz unter dem Titel „g(o)od days & nights“ aus rund 250 Programmpunkten auswählen. Dazu gehörten Konzerte, Workshops und Diskussionen ebenso wie Gottesdienste, Bibelarbeiten, Sportmöglichkeiten und Partys. Für die Veranstaltung wurde sogar ein Kletterpark mit einer Seilbahn über die Lahn errichtet. Über 500 ehrenamtlichen Betreuerinnen und Betreuer halfen bei der Organisation des Kirchentags.
Ökumenischer Jugendkirchentag angeregt
Thematische Schwerpunkte des Treffens waren in diesem Jahr die menschliche Verantwortung in der Welt und Fragen nach der Digitalisierung. So wurde beispielsweise ganz Weilburg mit einem freien WLAN-Netz überzogen. Erstmals waren alle Veranstaltungen kostenlos zugänglich. Am Donnerstagabend hatte der Kirchentag mit einem Mutmachgottesdienst vor der Rekordkulisse von 2000 Gästen begonnen.
Bei einem Besuch von Hessen-Nassaus Kirchenpräsident Volker Jung und dem Limburger Bischof Georg Bätzing regten beide an, künftig über einen gemeinsamen ökumenischen Jugendkirchentag nachzudenken. „Die Frage war sofort da, als ich mit Bischof Georg Bätzing auf dem Jugendkirchentag in Weilburg unterwegs war. Unsere Antwort: Warum nicht?“, erklärte Jung. Der nächste und 10. Jugendkirchentag wird vom 11. bis 14. Juni 2020 in Wiesbaden zu Gast sein.
Offenes Gästekonzept bewährt
Die Organisatoren zogen ein begeistertes Resümee der Veranstaltung. Schon in der Anmeldephase habe sich eine „Rekordteillahme“ abgezeichnet, sagte Laura Gleichmann, Sprecherin des Jugendkirchentags. Die Übernachtungsmöglichkeiten in den Schulen seien mit über 2000 Schlafplätzen „bis auf den letzten Platz“ belegt gewesen. Hinzu seien noch einmal mehr als 2000 Tagesgäste gekommen. Insgesamt habe es am Ende genau 4512 registrierte Teilnehmende gegeben. Darüber hinaus seien durch ein neues Konzept mit kostenfreiem Eintritt viele spontane Gäste aus der Stadt zu den Veranstaltungen gestoßen. So hat sich nach Gleichmann „ein offener Jugendkirchentag“ entwickelt, „bei dem sich Weilburger Bürger, Touristinnen und Touristen sowie Kirchentagsteilnehmende bunt mischten“.
Auch aus dem Dekanat an der Dill haben etliche Konfirmandengruppen den Jugendkirchentag in Weilburg besucht. Es gab am Freitag eine Konfi-Rallye, die zweieinhalb Stunden über verschiedenste Stationen ging und von der Evangelischen Jugend im Dekanat Biedenkopf-Gladenbach und im Dekanat an der Dill vorbildlich organisiert und durchgeführt wurde. Die Evangelische Jugend bot auf dem Marktplatz vor der Stadt- und Schlosskirche zu Weilburg im Zeichen des Kreuzes eine besondere Aktion an: Das Aussägen von Glaubenskreuzen aus Holz unter der Leitung von Dekanatsjugendreferrent Hartmut Heuser. Die Dekanatsjugend war mit einer Spielstation auf dem Weilburger Marktplatz vertreten. Hier konnte ein Holzkreuz selbst hergestellt werden.
Hintergrund: Jugendkirchentag
Alle zwei Jahre lädt die hessen-nassauische Kirche Jugendliche zum Jugendkirchentag, den „g(o)od days & nights“, ein. Das Format gilt deutschlandweit als einzigartig. Nach den Städten Gießen, Wiesbaden, Friedberg/Bad Nauheim, Rüsselsheim, Mainz, Michelstadt, Darmstadt und Offenbach war in diesem Jahr Weilburg Gastgeber. 2020 findet der Jugendkirchentag in Wiesbaden statt.
Die Zielgruppe des Treffens sind Mädchen und Jungen zwischen 13 und 18 Jahren, aber auch junge Erwachsene. Mit der Großveranstaltung will die Kirche ein Forum für junge Menschen bieten, um über sich und ihren Glauben nachzudenken, sich kennenzulernen und auszutauschen, eine schöne Zeit zu genießen und zu spüren, dass sie Teil einer großen Gemeinschaft sind. Möglich wird das Treffen erst durch das Engagement von über 500 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern.
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