Arche Noah hilft St. Martin
Driedorfer Kita will Kindern in Colditz an der Mulde helfen. Es wird eine Spendenaktion zugunsten einer vom Hochwasser geschädigten Einrichtung in der Nähe von Grimma gestartet...
Die Bilder erinnern sehr an das Hochwasser vom 18. September 2006. Damals setzen im alten Dill-Kreis die Wassermassen viele Häuser unter Wasser, so auch die Evangelische Kita in Dillenburg-Oberscheld. „Damals haben wir selbstverständlich der Evangelischen Kita Oberscheld geholfen“, sagt Birgit Schmidt-Jantos, die Leiterin der Evangelischen Kindertagesstätte „Arche Noah“ in Driedorf, „jetzt helfen wir wieder einer evangelischen Kita – diesmal in Colditz an der Mulde“.
Die Kinder, Eltern und das Team der Evangelischen Kindertagesstätte „Arche Noah“ in Driedorf wollen ihre Solidarität bekunden und planen eine große Spendenaktion für den Wiederaufbau der evangelischen Kita „Sankt Martin“ in Colditz. „Immer wieder waren in den vergangenen Monaten die Bilder von überfluteten Städten in den Medien zu sehen“, sagt Birgit Schmidt-Jantos. So auch aus der Stadt Grimma. „Ich habe dort im Rathaus angerufen und erfahren, dass die evangelische Kindertagesstätte Sankt Martin in Colditz besonders arg betroffen ist“, berichtet sie.
Die Kita gehört zum Diakonischen Werk „Leipziger Land“. Das Gebäude wurde komplett von der Mulde umspült, besonders die Räume im Erdgeschoss sind durch den Matsch und das Wasser stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Böden im Erdgeschoss müssen komplett erneuert werden. Der geschätzte Schaden liegt bei etwa 70.000 Euro.
Die Katastrophe begann Ende Mai mit langanhaltenden intensiven Niederschlägen, dann die telefonische Warnung der Feuerwehr: „Wir wurden am Freitag, 31. Mai, frühmorgens von der Feuerwehr aufgefordert, die Etage im Erdgeschoss komplett zu räumen“, berichtet Cordula Mäder, die Leiterin der evangelischen Einrichtung in Colditz. Das Haus steht unmittelbar an der Mulde. „Am Nachmittag haben wir, bis auf wenige nicht transportable Möbel wie Werkbänke und Metallschränke, alles in das Obergeschoss räumen können“. Der Pegelstand lag bei 389 Zentimeter über Normal. „Wir hofften glimpflich davon zu kommen“, sagt Cordula Mäder, „doch das Wasser stieg zum Wochenende sehr schnell an. Der Pegel lag am Sonntag, 2. Juni, bei 520, es galt Warnstufe 4.
Zum Wochenanfang erreichte das Hochwasser den Höchststand von 720, die Stadt versank in den Fluten. Die Einrichtung war nur noch über eine kleine Brücke erreichbar, alles in den Räumen verschwand im Schlamm. Das Wasser floss weit über der Fensterbrüstung an der Kita vorbei. Völlig verzweifelt besichtigt ein Team die Einrichtung von außen, betreten durften sie das Gebäude vorerst nicht.
Erst als ein Elektriker und Statiker das Gebäude freigaben, konnten die Aufräumarbeiten beginnen. „Es war schlimm, nicht nur der Kindergarten sondern auch ein weiteres Gebäude des Diakonischen Werkes ist betroffen. Wir mussten auch das ‚Haus an der Brücke‘ gegenüber von der Kita räumen. So arbeiteten wir wie gegen Windmühlen, auch nach Stunden war kein Ergebnis zu sehen“, sagt Cordula Mäder. Völlig erschöpft mussten sie als Team von anderen Helfern abgelöst werden. – Etwas resigniert schaut sie in andere Städte: „Das Überstehen der Flut zu feiern wie derzeit in der Stadt Grimma, danach ist mir wirklich nicht zu Mute! Wir sind sehr bemüht, den alten Zustand der Kindertagesstätte wieder herzustellen“, sagt Leiterin Mäder, die sich über jede Unterstützung freut. So sind derzeit jugendliche Helfer aus Simmern damit beschäftigt, die Böden mit heraus zu reißen. „Dieses Hochwasser war schlimmer als 2002“, sagt sie - und wundert sich über den heutigen friedlichen Anblick der ruhig dahinfließenden Mulde.
Sie dankt der evangelischen Kindertagesstätte „Arche Noah“ in Driedorf für die Initiative. In verschiedenen Geschäften wie der Sparkasse, dem Edeka-Markt, bei der Bäckerei Mampe, der Bäckerei Homberg, der Metzgerei Sonntag, der Volksbank, der Postpunkt, der Gärtnerei Heibel, Getränke Georg, Quelle-Agentur Gaessner und der Schloss-Apotheke in Driedorf werden bis Ende August Spendenboxen aufgestellt: Auffällig gestaltet als Fußballplatz werben die Boxen um Unterstützung.
Bürgermeister Dirk Hardt und Pfarrer Michael Zlamal bitten die Menschen um Geldspenden: Ziel ist es, einen stattlichen Betrag zu sammeln, der im September der Evangelischen Einrichtung in Colditz übergeben werden soll. Bürgermeister Hardt: „Hier sind Menschen unmittelbar betroffen, die vor elf Jahren schon einmal von den Wassermaßen überrascht wurden. Wir wollen unsere Solidarität zeigen und den Landsleuten dort ein kleines Stück helfen“. Die Menschen in Driedorf helfen gerne, davon ist der Bürgermeister überzeugt.
Der Filialleiter Peter Gabriel vom Spielzeugladen Habakuk in Driedorf hat bereits seine Unterstützung signalisiert. „Das Ausmaß der Flut hat mich sehr bewegt, in Rücksprache mit dem Geschäftsinhaber Robert Adolf werden wir eine größere Summe spenden und in Driedorf sowie im Hauptgeschäft in Hachenburg für diese Aktion bei unseren Kunden um Spenden bitten“, sagt Gabriel.
Auch die Evangelische Kirchengemeinde Driedorf als Träger der evangelischen Kita „Arche Noah“ will die Spendenaktion unterstützen. Es wurde ein Spendenkonto eingerichtet, Spender werden gebeten ihre Postadresse auf dem Überweisungsträger anzugeben, damit eine Spendenbescheinigung ausgestellt werden kann.
» Spendenkonto:
Ev. Kirchengemeinde Driedorf
Konto-Nr.: 800 082 60
BLZ: 516 900 00 (Volksbank Dill)
Stichwort "Colditz"
Bilder: „Von MB 2 Juni 13.jpg“: Es erinnert an das Hochwasser von 2006 im alten Dill-Kreis: Der langanhaltende Regen hatte Ende Mai zur Katastrophe geführt. Das Wasser der Mulde floss weit über der Fensterbrüstung an der Kita Sankt Martin in Colditz vorbei. FOTO: Monique Bemm „IMG_8551.jpg“ / „IMG_8548.jpg“: Hoffnung machen, Solidarität bekunden: In Driedorf rufen Leiterin Birgit Schmidt-Jantos, Pfarrer Michael Zlamal, Bürgermeister Dirk Hardt und Filialleiter Peter Gabriel vom Spielzeugladen Habakuk. FOTO: BECKER-VON WOLFF
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