Sie sind hier: Home > Neues & Termine > Nachrichtenarchiv
29.06.2017

Motivation ist der Schlüssel

Zeugnisse. Immer wieder sind Eltern oder Kinder mit den Noten unzufrieden. Sozialpädagogin Juliana Cunz erklärt, warum das nichts bringt und weshalb Scheitern zum Großwerden dazugehört.

 

Ein Interview

 

Sollten Eltern ihre Kinder belohnen, wenn sie gute Noten nach Hause bringen?

 

Juliana Cunz: Belohnung für gute Noten ist grundsätzlich nicht verkehrt und auch üblich. Dabei sollten aber in erster Linie die Arbeitshaltung und Anstrengung der Kinder belohnt werden. Für diejenigen, die sich für gute Noten anstrengen müssen, ist Belohnung viel wichtiger als für die, denen alles zufliegt.

Lob und Aufmunterung müssen wichtiger sein als eine materielle Belohnung, vor allem bei Grundschulkindern. Vorsicht auch bei Geldgeschenken: Hier stehen dann die materiellen Vorteile durchs Lernen im Vordergrund.

Eine empfehlenswerte Alternative zum Geld kann ein gemeinsamer Ausflug mit der Familie sein, oder ein gemeinsames Eisessen.

 

Und bei schlechten Noten?

 

Cunz: Ärger und Druck zu Hause bringen gar nichts. Strafen wie Handyverbot dienen in erster Linie den Eltern, ihrem Ärger Luft zu machen und die Kinder für kurze Zeit unter Kontrolle zu bringen. Auch das Streichen von Freizeitaktivitäten, zum Beispiel von Sport, ist wenig sinnvoll, denn hier erlebt das Kind noch Erfolgserlebnisse außerhalb der Schule - wenn diese verboten werden, hat das Kind nichts mehr, worin es gut ist. Das wird als wenig motivierend erlebt.

Motivation ist jedoch der Schlüssel zum Erfolg. Kinder wollen ihre Eltern nicht enttäuschen. Wenn die jedoch wegen der Noten enttäuscht sind, erleben sich die Kinder als Auslöser für elterlichen Ärger und haben Schuldgefühle. Kinder wollen von ihren Eltern geliebt werden und tun alles, um ihnen zu gefallen - das sollten die Eltern insbesondere am Zeugnistag nicht vergessen! Druck erzeugt Angst, und Angst blockiert.

Besser ist es, sich auf die Zukunft zu konzentrieren. Eltern sollten sich als Helfende im Hintergrund positionieren und nicht sanktionieren, fordern und kontrollieren - das macht in der Regel die Schule schon. Der Auftrag an die Eltern lautet: Wie können wir dich unterstützen.

 

Haben Sie den Eindruck, dass Eltern mittlerweile zu viel Druck auf die Kinder ausüben, dass ihnen Bildung vielleicht zu wichtig ist? Sollte man den Kindern auch mal die Freiheit lassen, sich selbstständig aus einer Krise herauszuarbeiten?

 

Cunz: In zahlreichen Studien wurde gezeigt, dass ein hoher Leistungsdruck an Schulen herrscht. Jedes dritte Kind zwischen 7 und 9 Jahren ist in der Schule gestresst, nach dem Schulwechsel auf eine weiterführende Schule ist die Anzahl noch höher. Oft gibt es hohe Erwartungen der Eltern, die das Familienleben belasten. Eltern sind in großer Sorge, dass ihr Kind sich die Zukunft verbauen könnte und setzen Strafen oder Sanktionen aus Angst und Überforderung ein.

Kinder wachsen heute vielfach mit dem Anspruch auf, nicht scheitern zu dürfen. Sie haben das Gefühl, dass gut sein allein nicht reicht, sondern dass sie besser oder sehr gut sein zu müssen - womit sich der Erfolg zahlreicher Nachhilfeinstitutionen begründet.

Eltern wollen ihre Kinder vor dem Scheitern bewahren, zum Leidwesen der Kinder. Die dürfen nicht mehr die Erfahrung machen, eigene Grenzen zu erleben, sondern wachsen mit dem Gefühl auf, es alleine im Leben nicht zu schaffen.

 

» Mehr zur  Beratungsstelle

 

 


Diakonie 02.10.2019

Zu Hause pflegen

Zwei Kurse für pflegende Angehörige bietet die Diakonie- Pflegestation Dietzhölztal-Eschenburg im Herbst und Winter an.[mehr]

JUGEND 29.09.2019

Robin sagt Tschüss

Nach sieben Jahren Jugendarbeit wird Robin Feldhaus als Gemeindepädagoge im Dekanat verabschiedet. Er geht nach Dautphe ... [mehr]

JUGEND 26.09.2019

SUPER - mein Held!

Superstimmung beim Dekanats-Kinderkirchentag in Hörbach: 140 Kinder haben einen schönen Tag mit Superhelden erlebt... [mehr]

Dietzhölztal 22.09.2019

Biker feiern Gottesdienst

Zum Saisonende feiern Biker in Mandeln einen Motorradfahrer-Gottesdienst am Sonntag (29. September). Eingerollt wird ab 14 Uhr ...[mehr]

Eschenburg 22.09.2019

Wie es früher war

Eine Ausstellung zum 750. Dorfjubiläum im Gemeindehaus Hirzenhain zeigt, wie sich das Fliegerdorf verändert hat ... [mehr]

SYNODE 1 14.09.2019

Synode ehrt Prädikanten

Die Herbstsynode ehrte am Samstag auch langjährige Prädikanten...[mehr]

SYNODE 2 14.09.2019

Synode wählt Pfarrer Brück

Michael Brück ist der erste hauptamtliche stellvertretende Dekan, der dieses Amt mit halber Stelle ausführen wird. [mehr]

SYNODE 3 14.09.2019

Viel Lob für Jugendkirche

Eine positive Bilanz hat die Synode aus dem Bericht zur Jugendkirche von Gemeindepädagogin Isabelle Schreiber gezogen...[mehr]

SYNODE 4 12.09.2019

Steuer: Keine leichte Kost

Es ist ein kleiner Paragraph mit großer Wirkung: Mit der Änderung des §2 b UStG werden Kirchengemeinden umsatzsteuerpflichtig, wenn sie für Leistungen Geld erhalten, sagt René Fünders.[mehr]

DEKANAT 11.09.2019

Neues für Mitarbeitende

Das Dekanat ist ein großer Arbeitgeber. Das zeigt die Vollversammlung der Mitarbeitenden-Vertretung (MAV), zu der 350 kirchliche Angestellte kamen. [mehr]

» Noch Fragen...?

Sie suchen Informationen, haben Anregungen?
» per E-Mail hier
Telefon: 0 27 72 / 58 34-200

» Fotogalerien


» Kirchen an der Dill

 ----------------------------

» Alle Fotogalerien

 

Herausgeber: Evangelisches Dekanat an der Dill | Web-Redaktion und technische Realisation von www.ev-dill.de: Referat Medien- und Öffentlichkeitsarbeit für das Evangelische Dekanat an der Dill | Diakon Holger J. Becker-von Wolff | Am Hintersand 15 | 35745 Herborn | Telefon 02772 58 34 220 | Mail: info(at)ev-dill.de | Fax: 02772 58 34 720 | » Mehr Informationen unter Impressum

Den Newsletter können Sie hier abbestellen.