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15.11.2013

Grüße nach Colditz

Die Evangelische Kindertagesstätte Driedorf unterstützt eine Kita in Colditz. Bürgermeister Dirk Hardt, Pfarrer Michael Zlamal und die Leiterin Birgit Schmidt-Jantos sind dort...

 

Colditz/Driedorf (hjb). Es hat etwas gedauert, aber die Menschen in Driedorf haben die evangelische Kita Sankt Martin in Colditz nicht vergessen. Just in der Woche zu Sankt Martin wollen der Driedorfer Bürgermeister Dirk Hardt, Pfarrer Michael Zlamal und Birgit Schmidt-Jantos am Freitag, 15. November, um 9.30 Uhr den Scheck in Höhe von 5.200 Euro in Colditz persönlich überbringen.

 

Ende Mai hatte dort das Hochwasser der Mulde einen evangelischen Kindergarten komplett überflutet. „Wir hatten weitere Spendenzusagen erhalten und auf die Einzahlung der Beträge auf das Spendenkonto gewartet“, sagt Birgit Schmidt-Jantos. Die Leiterin der Evangelischen Kita „Arche Noah“ in Driedorf war im Frühjahr die Initiatorin der ungewöhnlichen Spenden-Aktion.

 

„Immer wieder waren in den Medien die Bilder von überfluteten Städten zu sehen“, sagt Birgit Schmidt-Jantos. So auch aus der Stadt Grimma. „Also habe ich dort im Rathaus in Grimma angerufen und erfahren, dass die evangelische Kindertagesstätte Sankt Martin in Colditz besonders arg betroffen war“, berichtet sie. Die Kita gehört zum Diakonischen Werk „Leipziger Land“.

 

Das Gebäude wurde komplett von der Mulde umspült, besonders die Räume im Erdgeschoss sind durch den Matsch und das Wasser stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Böden im Erdgeschoss müssen komplett erneuert werden. Der geschätzte Schaden lag bei etwa 70.000 Euro. Bürgermeister Dirk Hardt, Pfarrer Michael Zlamal und die Leiterin Birgit Schmidt-Jantos freuen sich, dass über die evangelische Kindertagesstätte „Arche Noah“ hinaus der ganze Ort die Spendenaktion für den Colditzer Kindergarten mitunterstützt hätten.

 

In vielen Geschäften durften die Kinder des Kindergartens ihre selbstgebastelten Spendenboxen aufstellen, die Volksbank Dill eG und die Dillenburger Sparkasse haben sich ebenfalls mit Spenden beteiligt. Die stolze Summe von 5.200 Euro kam auch deshalb zustande, weil Geschäftsleute wie Peter Gabriel, der Filialleiter des Habakuk-Spielwarengeschäftes, eine vierstellige Summe gespendet haben. Und nicht zuletzt hätten die „Zwergen-Mamas und Zwergen-Omas“ aus Seilhofen den Erlös ihres Herbst-Basars für den Kindergarten Sankt Martin spenden wollen.

 

Etwa 400 Kilometer liegen zwischen Colditz und dem hessischen Teil des Westerwaldes: Und doch gab es etwas verbindendes. Das Hochwasser in Mitteldeutschland erinnerte die Menschen in Mittelhessen sehr an das Hochwasser vom 18. September 2006. Damals setzen im Lahn-Dill-Kreis die Wassermassen viele Häuser unter Wasser, schwer betroffen war damals auch eine Evangelische Kindertagesstätte in Dillenburg-Oberscheld. „Damals haben wir selbstverständlich der Evangelischen Kita Oberscheld geholfen“, sagt Birgit Schmidt-Jantos, die Leiterin der Evangelischen Kindertagesstätte „Arche Noah“ in Driedorf, „jetzt haben wir wieder einer evangelischen Kita geholfen – diesmal in Colditz an der Mulde“.

 

Die Spende soll die Kindertagesstätte Sankt Martin beim Wiederaufbau unterstützen. Bürgermeister Dirk Hardt und Pfarrer Michael Zlamal hatten die Spenden-Aktion aktiv unterstützt. Sie sind über den stattlichen Betrag sehr erfreut. Bürgermeister Hardt: „In Colditz waren Menschen unmittelbar betroffen, die vor elf Jahren schon einmal von den Wassermaßen überrascht wurden. Wir in Driedorf wollen unsere Solidarität zeigen und den Landsleuten dort ein kleines Stück helfen“.

 

Die Katastrophe begann Ende Mai mit langanhaltenden intensiven Niederschlägen. Cordula Mäder, die Leiterin der Kita Sankt Martin, erzählte: „Wir wurden am Freitag, 31. Mai, frühmorgens von der Feuerwehr aufgefordert, die Etage im Erdgeschoss komplett zu räumen“. Das Haus in Colditz steht unmittelbar an der Mulde. „Am Nachmittag haben wir, bis auf wenige nicht transportable Möbel wie Werkbänke und Metallschränke, alles in das Obergeschoss räumen können“.

 

Der Pegelstand lag bei 389 Zentimeter über Normal. „Wir hofften glimpflich davon zu kommen“, sagt Cordula Mäder, „doch das Wasser stieg zum Wochenende sehr schnell an. Der Pegel lag am Sonntag, 2. Juni, bei 520, es galt Warnstufe 4. Zum Wochenanfang erreichte das Hochwasser den Höchststand von 720, die Stadt versank in den Fluten.

 

Die Einrichtung war nur noch über eine kleine Brücke erreichbar, alles in den Räumen verschwand im Schlamm. Das Wasser floss weit über der Fensterbrüstung an der Kita vorbei. Völlig verzweifelt besichtigte ein Team die Einrichtung von außen, betreten durften sie das Gebäude vorerst nicht. Erst als ein Elektriker und Statiker das Gebäude freigaben, konnten die Aufräumarbeiten beginnen.

 

„Es war schlimm, nicht nur der Kindergarten sondern auch ein weiteres Gebäude des Diakonischen Werkes waren betroffen. Wir mussten auch das ‚Haus an der Brücke‘ gegenüber von der Kita räumen. So arbeiteten wir wie gegen Windmühlen, auch nach Stunden war kein Ergebnis zu sehen“, sagt Cordula Mäder. Völlig erschöpft mussten sie als Team von anderen Helfern abgelöst werden. – „Dieses Hochwasser war schlimmer als 2002“, sagt sie - und wundert sich über den heutigen friedlichen Anblick der ruhig dahinfließenden Mulde.

 

Etwas resigniert sagte sie: „Wir waren sehr bemüht, den alten Zustand der Kindertagesstätte wieder herzustellen, aber es kann sein, dass wir das Haus an der Mulde aufgeben werden“, sagte die Leiterin Mäder, die sich über die Unterstützung aus Driedorf sehr freut. Sie dankt der evangelischen Kindertagesstätte „Arche Noah“ und allen Spendern in Driedorf für die Initiative.

 

 

» Bild:

Grüße aus Driedorf wollen die Kinder der Kita „Arche Noah“ den Kindern in Colditz übermitteln: Den Scheck in Höhe von 5.200 Euro werden Bürgermeister Dirk Hardt, Leiterin Birgit Schmidt-Jantos und Pfarrer Michael Zlamal nach Colditz persönlich überbringen. Sie dankten Peter Gabriel vom Spielzeugladen „Habakuk“ für eine große Summe und auch den „Zwergen-Mamas und Zwergen-Omas“ (im Bild hinten) aus Seilhofen, die den Erlös ihres Herbst-Basars spendeten. FOTOS: BECKER-VON WOLFF

 

 


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