Keine leichte Kost
„Vorurteile zu haben, das kenne ich von mir selbst", sagt Ramona Höge. Sie war zu Gast beim ökumenischen Arbeitskreis zum Thema „Menschenwürde“...
Von Jenny Berns
„Vorurteile zu haben, das kenne ich von mir selbst und dann erlebe ich es, dass andere Menschen mich nach meinem Aussehen beurteilen“, sagt Ramona Höge. Sie war zu Gast beim ökumenischen Arbeitskreis zum Thema „Menschenwürde“. Ein nicht ganz einfaches Thema hatte sich der Ökumenische Arbeitskreis Dillenburg für seine Podiumsdiskussion am Dienstagabend ausgesucht.
Im evangelischen Gemeindehaus am Zwingel diskutierten Ramona Höge, Carsten Klement und Klaus Breuning-Schüller unter der Moderation von Uwe Seibert über die Menschenwürde. Die Diskussion fand im Rahmen der Vortragsreihe „Gerechtigkeit und Barmherzigkeit“ statt. Im Vordergrund stand der im Artikel 1 des Grundgesetzes festgeschriebene Satz: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“
„Was bedeutet das eigentlich“, wollte Uwe Seibert von den Diskussionsteilnehmern wissen. Der Referent für Mission und Ökumene im Dekanat Dillenburg fragte zudem, was für die Anwesenden denn Menschenwürde ausmache und ob ein Mensch sein Recht auf Menschenwürde auch verwirken könne, beispielsweise durch eine Straftat.
Wichtig sei ihr, dass sie vorrangig als gleichberechtigter Mensch behandelt werde und nicht aus dem vorurteilsbehafteten Blickwinkel „behindert“. Zudem wäre es für sie sehr wichtig, dass in Deutschland noch stärker auf Barrierefreiheit geachtet werde, sagte Ramona Höge. Die Dillenburger Stadtverordnete arbeitet als Verwaltungsangestellte beim Diakonischen Werk.
Klaus Breuning-Schüller aus Schönbach, der Projektkoordinator bei der GWAB (Gesellschaft für Wirtschaftsförderung, Ausbildungs- und Beschäftigungsinitiativen mbH) und zudem Diplom-Theologe ist, bezog die Frage der Menschenwürde auch auf die Frage nach Gott: „Ich staune über Gottes Geduld mit uns Menschen, die wir so vielfach unmenschlich miteinander umgehen.“
Carsten Klement aus Burbach, der derzeit beim Diakonischen Dienst beschäftigt ist, war hingegen der Meinung, dass wir zu sehr auf die großen und globalen Probleme schauen und stattdessen die Misere vor der eigenen Haustür übersehen.
Wie schwierig das Thema ist, zeigte ein Beitrag von Friedhelm Ackva. Aus dem Publikum heraus warf der Dillenburger Pfarrer ein, dass doch erstmal der Begriff „Menschenwürde“ genauer unter die Lupe genommen werden müsse, bevor über die jeweilige Ausgestaltung derselben diskutiert werde. Eine Möglichkeit sah er darin, den Fokus nicht auf das aus dem Alt- und Mittelhochdeutschen stammende Wort „Würde“ („wirde“ bzw. „wirdī“) und das damit implizierte „Wert-Sein“ zu legen. Anstelle dessen wäre es besser, im christlichen Sinne von „geworden sein“ zu sprechen.
Mehr Offenheit und eine Wertigkeit des Einzelnen, die nicht ausschließlich unter materiellen Gesichtspunkten zu sehen ist, war das letztendliche Fazit der Diskussionsexperten wie des Publikums. Es war ein anregender und bereichernder Austausch, vor allem weil die Protagonisten auf dem Podium sich nicht anmaßten, eine allgemeingültige Wahrheit zu diesem Thema gefunden zu haben. Vielmehr sprachen sie ganz offen über eigene Unsicherheiten mit dem Thema und wie schwierig es auch ihnen bisweilen fällt, vorurteilsfrei zu agieren.
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