Pilgern auch bei Regen
Rund einhundert Menschen waren der Einladung zum 6. Ökumenischen Pilgerweg unter dem Thema „Kommt alle zum Wasser“ gefolgt...
Die Aussicht auf ein unbeständiges Wetter konnte die rund einhundert Teilnehmer beim 6. Ökumenischen Pilgerweg unter dem Thema „Kommt alle zum Wasser“ nicht davon abhalten. Am Samstagmorgen starteten die Pilger in der Evangelischen Kirche Oberscheld.
Mit einem humorvollen Einstieg, der die Gemeinsamkeit zwischen „Whiskey“ (leitet sich aus dem Irischen ab und bedeutet „Wasser des Lebens“) und „Aquavit“ (aus dem Lateinischen „aqua vitae = „Wasser des Lebens“) darlegt, griff Pfarrer Hartmut Schnurr in seiner Ansprache das Thema „Wasser“ auf und setzte es in Zusammenhang christlichen Lebens.
Beginnend mit dem „Wasser des Lebens“ bei der Taufe will Gott als nie versiegende Quelle unseren Durst nach Leben stillen und die Menschen zu Quellen des Lebens, von Glück und Segen, für andere werden lassen. Nach dem gemeinsamen Lied „Ins Wasser fällt ein Stein“ entließ Pfarrer Schnurr die Pilgergruppe und wünschte „einen gesegneten Pilgertag“.
Die Pilgerstrecke führte die Teilnehmer zunächst über die Treppe an der Kirche zur Bergstraße und nachdem die Höhe erklommen war, wurde zum Sammeln und Luftholen ein erster Impuls angeboten. Mit dem Lied „Gott gab uns Atem“ wurden die Pilger zu einer Atemübung eingeladen, die von Kirsten Dreher angeleitet wurde. Anschließend machten sich die Pilger weiter auf den Weg in Richtung Eibach. Die Wegstrecke bis zum Aussichtspunkt „Schelderwald“, wo die nächste Station eingeplant war, legten die Teilnehmer im Regen zurück, sodass die Pilger auch mit „Wasser von oben“ bedacht wurden.
Das Regenwetter konnte die gute Laune aber nicht trüben, die vielen Gespräche wurden auch unter Schirmen weitergeführt und nach einem gemeinsamen Gebet ging es weiter Richtung Tretbecken. Die schön hergerichtete Anlage wurde von den Pilgern für eine „Zeit des Schweigens“ genutzt. Ursula Müller leitete das Schweigen mit einem Text sowie dem Taize-Lied „Meine Hoffnung, meine Freude“ ein. Michael Wieczorek und Charlotte Meister, die als Leiter der Firmgruppe den Impuls am Tretbecken vorbereitet hatten, luden zu einer Tauferinnerung ein. Wie Michael Wieczorek sagte: „wir sind eine wirklich tolle Weggemeinschaft. Wir sind gemeinsam unterwegs – nicht als eine Wander- oder Trimmdichtruppe, sondern weil wir uns alle bewusst sind, dass uns alle etwas verbindet – nämlich Gottes Geist, sein Ja zu uns und unser Ja zu Jesus Christus.“
An der anschließend stattfindenden Tauferinnerung an der aus dem Anna-Stollen gespeisten Quelle nahmen nicht nur die Firmlinge teil sondern auch eine Vielzahl der anderen Pilger. Eine Mutige drehten ein paar Runden im kalten Wasser. Später ging es weiter bis zum Gasthof Kanzelstein, wo eine Mittagsrast eingelegt wurde.
Nach der Mittagspause ging es mit dem Windrosengebet, das Dr. Uwe Seibert erstellt hatte, und dem Lied „Geh aus mein Herz“ auf die letzte Etappe. Das Windrosengebet richtet Bitten in alle vier Himmelsrichtungen. Der Pilgerweg führte die Pilger weiter durch den Wald, an Heuslers Weiher vorbei durch den Weinberg bis zur Katholischen Kirche Herz Jesu nach Dillenburg. Nach der Andacht in der Kirche stärkten sich die Pilger im Pfarrsaal bei Kaffee und Kuchen.
Als Erinnerung an den 6. Ökumenischen Pilgerweg erhielten alle Teilnehmer eine kleine mit Wasser gefüllte Flasche mit liebevoll gestaltetem Etikett. Im Pfarrsaal wurden bereits Verabredungen für das nächste Jahr getroffen. Die vielen positiven Rückmeldungen bestärken das Vorbereitungsteam, auch für 2016 einen ökumenischen Pilgerweg anzubieten. Dieser findet am 3. September 2016 statt.
FOTOS: Jan Niklas Satzke
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